Gewerbelexikon

Makrostandort

Der Makrostandort ist ein großräumliches Verflechtungsgebiet, in dem sich ein Projektstandort befindet (Stadt, Gemeinde, Region). Relevant ist die Betrachtung vor allem dann, wenn es um die Bewertung eines Grundstücks hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit geht. Eine genaue Analyse der örtlichen Strukturen, der zu erwartenden Konkurrenz sowie der Einwohnerzahl ist unerlässlich, um einen geeigneten Platz für ein konkretes Gewerbeprojekt zu finden.

Unterteilung von Makrostandorten

Einteilen lassen sich Makrostandorte in drei Kategorien: Grundzentren, Mittelzentren und Oberzentren. Diese Einteilung gibt Aufschluss über die gewerbliche Eignung eines Standorts.

Grundzentren bilden dabei die kleinste Einheit und umfassen einen Einwohnerkreis von etwa 3.000-10.000 Personen. Es kann sich hierbei entweder innerhalb von größeren Städten um Randbezirke oder kleinere Siedlungen handeln, oder um kleinere Ortschaften und Gemeinden.

Im Grundzentrum können Waren des täglichen Bedarfs, also Lebensmittel, Drogerieartikel und ähnliches erworben werden. Als Standort für Waren des mittelfristigen Bedarfs, wie zum Beispiel Schuhe, Bekleidung oder Baumarktartikel eignen sich Grundzentren in der Regel nicht. Die zu geringe Einwohnerzahl macht den Standort für viele Branchen unrentabel, sodass ein anderer Makrostandort gewählt werden sollte, der als Mittelzentrum bewertet werden kann.

Kleinere Städte bilden ein Mittelzentrum

Die Einwohnerzahl eines Mittelzentrums ist deutlich höher und entspricht etwa dem Makrostandort einer Stadt. Sie beträgt ungefähr 15.000-100.000.

Im Mittelzentrum finden Kunden ebenfalls alle Angebote, die sie für den täglichen Bedarf benötigen, zusätzlich aber auch Waren für den mittelfristigen Bedarf. Handelt es sich um sehr große Mittelzentren, können sich auch Branchen aus dem langfristigen Bedarf ansiedeln und finden ausreichend Kunden.

Meist befindet sich das Zentrum des Einzelhandels in der Innenstadt, während weitere Standorte in anderen Bezirken oder Stadtteilen liegen. Durch Großflächenanbieter, die sich in Stadtrandlagen ansiedeln und ein großes Angebot verschiedener Waren auf kleinem Raum offerieren, ergibt sich eine Konkurrenzsituation zu den Anbietern im Innenstadtbereich.

Makrostandort: Auch soziale und kulturelle Aspekte zu beachten

Ein ähnliches Konkurrenzproblem kann auch in Oberzentren entstehen. Mit mehr als 100.000 Einwohnern können sich jedoch in Oberzentren sehr viel spezifischere Branchen ansiedeln und erfolgreich wirtschaften als in Mittel- und Grundzentren.

Die Ballung des Einzelhandels in mehrere Zentren entspricht oft der von Mittelzentren. Jedoch locken die Gewerbeangebote in Oberzentren auch Einwohner benachbarter Grund- und Mittelzentren an, sodass verhältnismäßig mehr Kunden die Angebote konsumieren. In diesem Fall ist der Makrostandort mit der Region gleichzustellen.

Der Begriff wird daher nicht für einen genau abgegrenzten, spezifischen Raum verwendet, sondern bezeichnet vielmehr die konkret in der Region vorliegenden Einzugs- und Verflechtungsbereiche. Damit ist der Makrostandort nicht nur durch wirtschaftliche, sondern auch durch soziale und kulturelle Aspekte geprägt.

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