Gewerbelexikon

Standortinformationen

Standortinformationen geben alle für eine Immobilie bedeutsamen räumlichen Rahmenbedingungen an, die den Standort wesentlich prägen und somit die nutzungsspezifische Lagequalität maßgeblich bestimmen: Informationen über die Standortvorteile und Förderangebote der einzelnen Bundesländer von allgemeinen Zahlen über Arbeit und Wirtschaft bis zu Förderung und Bildung.

So beeinflussen Standortinformationen Unternehmer in ihrer Standortwahl

Für den Betrieb eines Gewerbes oder Unternehmens ist der Standort einer der zentralen Erfolgsfaktoren. Wer nach einer Gewerbeimmobilien oder einem neuen Unternehmensstandort sucht, sollte daher vorab eine Standortanalyse durchführen und sämtliche Standortinformationen auswerten. Denn um eine nachhaltige und sinnvolle Entscheidung für einen Standort treffen zu können, ist eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Diese sogenannten Standortfaktoren sind maßgeblich für den Erfolg oder Misserfolg eines Gewerbebetriebs. Generell wird im Fachjargon zwischen harten und weichen Standortfaktoren unterschieden, die einen Teil der Standortinformationen darstellen.

Was wird unter harten Standortfaktoren verstanden?

Harte Standortfaktoren werden von Unternehmen direkt in die jeweilige Markt- und Standortanalyse mit einbezogen und umfassen Aspekte wie abzugebende Steuern, Subventionen, die Infrastruktur eines Standortes sowie das Potenzial der einzelnen Arbeitskräfte. Darüber hinaus dienen harte Standortfaktoren der Ermittlung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit eines Gewerbes an einem bestimmten Standort, da die Kosten- und Umsatzrelationen betriebswirtschaftlich enger sind. Für viele Unternehmen stellt die Erfassung von harten Standortfaktoren eine unabdingbare Voraussetzung für die Gründung dar. Holt sich ein Unternehmen Standortinformationen ein, sollte es zusätzlich die jeweiligen harten Standortfaktoren hinreichend in Betracht ziehen. Die Infrastruktur, also die jeweilige Verkehrsanbindung, etwaige Transportkosten, Fragen der Abfallbeseitigung sowie das Kommunikationsnetz, stellt den wichtigsten harten Standortfaktor dar. Weiterhin fallen unter diesen Begriff die Verfügbarkeit von Rohstoffen und geeigneten Erweiterungsmöglichkeiten, anfallende Transaktionskosten, der Zugang zum Kapitalmarkt, die generellen Grundstücks- oder Mietpreise, die Lohnstückkosten, gesetzliche und tarifliche Rahmenbedingungen, also Arbeitszeiten und Fragen der Sozialversicherung, Lohnkosten, die Markttransparenz, eventuelle Markteintrittsbarrieren, die Wettbewerbsintensität sowie Umweltschutzauflagen und das Klima.

Was ist mit weichen Standortfaktoren gemeint?

Auch die weichen Standortfaktoren spielen hinsichtlich der generellen Standortinformationen eines Grundstückes eine bedeutende Rolle. Unter weichen Standortfaktoren wird das Freizeitangebot in einem Gebiet verstanden, welches in der Regel nicht in die Kostenrechnung eines Unternehmens mit einbezogen werden kann. Weitere weiche Standortfaktoren sind beispielsweise etwaige Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, die politischen Verhältnisse eines Gebietes sowie sonstige unternehmensbezogene Faktoren. Unternehmensbezogene Faktoren können das wirtschaftliche Klima sowie das Image eines Standortes sein. Auch die Konkurrenz an einem bestimmten Standort fällt unter diesen Begriff. Sogenannte personenbezogene Standortfaktoren komplettieren die weichen Standortfaktoren und umfassen das Wohnumfeld beziehungsweise die Mentalität der ansässigen Bewohner, die Umweltqualität eines Standortes, die Qualität der medizinischen Versorgung, das Bildungsangebot, das generelle Freizeitangebot, die vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten sowie die Möglichkeiten zum Wohnen.

Auswertung der Standortinformationen

Wurden im Rahmen einer Standortanalyse sämtliche Standortinformationen zusammengetragen, gilt es, diese auszuwerten und zu analysieren. Im Ergebnis zeigt sich dann, ob der betreffende Standort für die geplante Gewerbeeröffnung oder einen Standortwechsel geeignet ist. Während Gewerbetreibende für die Standortwahl sämtliche Standortinformationen in die Entscheidung einbeziehen sollten, konzentriert sich die Wirtschaftsförderung heutzutage zunehmend auf die Verbesserung der weichen Standortfaktoren, da die harten Standortfaktoren häufig nicht durch regionsweit abgestimmte Fördermaßnahmen beeinflusst werden können.