Gewerbelexikon

Raumklima

Dicke Luft kann in Unternehmen nicht nur metaphorisch herrschen. Ein schlechtes Raumklima entsteht vielmehr durch unangemessene Temperaturen, mangelnde Luftqualität, zu hohe Luftbewegungen und eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Ungünstige Klimaverhältnisse können das Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter negativ beeinflussen. Im Folgenden zeigen wir, welche Maßnahmen das Raumklima verbessern beziehungsweise verschlechtern.

• Luftbewegung
• Luftfeuchtigkeit
• Raumluftqualität
• Temperatur

Eine Hilfe für die Planung der Büros sind auch Normen und Richtlinien, beispielsweise von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft.

Raumklima und Arbeitsplatz

Es gibt ganz unterschiedliche Arbeitsplätze, sodass die Anforderungen an das jeweilige Raumklima sich unterscheiden können. In Büros handelt es sich meist um Bildschirmarbeitsplätze. Bei den sitzenden oder stehenden Tätigkeiten an einem Bildschirm kommt dem Raumklima eine besondere Bedeutung zu. Ein behagliches Raumklima liegt dann vor, wenn die Luftbewegung, die Wärmestrahlung, die Lufttemperatur sowie die Luftfeuchte als angenehm empfunden werden. Da sich ein schlechtes Raumklima negativ auf die Arbeitsleistung der Mitarbeiter auswirkt, gibt es zahlreiche Bestimmungen zum Raumklima am Arbeitsplatz.

Empfehlungen zum Raumklima am Arbeitsplatz

Viele Bestimmungen zum Raumklima am Arbeitsplatz, wie beispielsweise in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) oder der Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV) sind nur allgemein gehalten. Berufsgenossenschaften, Krankenkassen oder ähnliche Institutionen bieten jedoch zahlreiche Informationsmaterialien zu einem gesunden Raumklima am Arbeitsplatz. So sollte die relative Luftfeuchte maximal 50 Prozent betragen. Die meisten Angestellten in Büros empfinden für die Arbeit eine Lufttemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius als behaglich. Die Luftgeschwindigkeit sollte maximal 0,15 Meter pro Sekunde betragen.

Die Raumtemperatur soll 26 Grad Celsius nicht dauerhaft übersteigen. Ab 26 Grad Celsius sollten und ab 30 Grad Celsius Raumtemperatur müssen auf jeden Fall geeignete Sonnenschutzmaßnahmen und weitere zweckmäßige Maßnahmen ergriffen werden. Werden 35 Grad Celsius überschritten, ist ein Raum nicht mehr als Arbeitsplatz geeignet. Die Raumtemperatur ergibt sich neben der Heizstrahlung und der Sonneneinstrahlung gleichermaßen durch die Wärmeabstrahlung der Personen und Geräte im Raum. Daher sollten die Büroräume stets nur mit so vielen Mitarbeitern besetzt sein, wie für das Raumklima sinnvoll ist.

Welche Auswirkungen hat ein schlechtes Raumklima?

Die unmittelbaren Auswirkungen eines schlechten Raumklimas auf Mitarbeiter bestehen in gereizten und trockenen Nasen- sowie Rachenschleimhäuten, Erkältungen, juckenden und trockenen Augen sowie Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich. Gerade trockene oder zugige Luft ist dafür verantwortlich, dass die Augen und Nasen- sowie Rachenschleimhäute austrocknen. Dies führt zu einer Reduzierung der Arbeitsleistung von Mitarbeitern und nicht selten zu Entzündungen oder Erkältungen. Verspannungen im Nacken sind oftmals Auslöser von Fehlhaltungen und können sich auf weitere Muskelpartien ausweiten.

Angenehmes Raumklima selbst schaffen

Bereits mit ein paar kleinen Handgriffen lässt sich oft ein optimales Raumklima herstellen. Viele Pflanzen eignen sich für Büros. Sie befeuchten die Luft und je nach Größe sollte mit etwa vier bis sieben Pflanzen für ein optimales Ergebnis gerechnet werden. Daneben kommt dem richtigen Lüften und Heizen eine wichtige Rolle für ein behagliches Raumklima zu. Und wenn der Arbeitsplatz im „Zug“ steht, lässt sich oft durch eine Neuanordnung eine deutliche Verbesserung erreichen. In jedem Fall ist es empfehlenswert, sich von den jeweilig zuständigen Personen oder Institutionen beraten zu lassen, wenn trotz dieser Kniffe das schlechte Raumklima die Arbeitsleistung und Gesundheit weiterhin negativ beeinflusst.