Gewerbelexikon

Fördergelder

Für einen Neubau, eine Sanierung oder eine Modernisierung können Bauherren und Eigenheimbesitzer staatliche Fördergelder in Anspruch nehmen. Mit rund 5.700 Förderprogrammen unterstützen Staat, Länder und Kommunen Baumaßnahmen. Im Zuge der Energiewende sind zahlreiche neue Förderprogramme entstanden, mit denen gezielt die energieeffiziente Sanierung bestehender Bauten oder energieeffiziente Neubauten gefördert werden. Die wichtigsten Förderprogramme bieten die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Wohn-Riester und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Die KfW-Förderung

Die KfW-Bankengruppe stellt zinsgünstige Kredite für den Bau, Umbau und Erwerb von Eigentum zur Verfügung. Auch Energiespar-Investitionen werden von der KfW gefördert. Mit dem Wohneigentumsprogramm werden neue und gebrauchte Häuser unterstützt, vorausgesetzt der Bauherr zieht selbst in das Haus ein. Die „förderfähigen Kosten“ umfassen bei Neubauten die Grundstückskosten, die Baukosten sowie die Kosten für die Außenanlagen. Bei älteren Häusern beinhalten diese Kosten den Kaufpreis, die Nebenkosten und die Modernisierungs-, Instandsetzungs- und Umbaukosten. Der Kredit der KfW ist zinsgünstig und bis zu fünf Jahre tilgungsfrei. Er hat eine Laufzeit von bis zu 35 Jahren. Der Zins kann entweder für fünf oder für zehn Jahre festgeschrieben werden. Ebenfalls von den Förderungen der KfW-Bankengruppe profitieren Hausbesitzer, die in die Energieeffizienz ihrer Immobilie investieren. Bei den Förderprogrammen „Energieeffizientes Bauen“, „Erneuerbare Energien“ und „Energieeffizientes Sanieren“ können Hausbesitzer mit Zinsvergünstigungen rechnen. Je mehr das Gebäude den Standard des „Effizienzhaus 100“ übersteigt, desto höher fallen die Fördergelder aus. Die verschiedenen Förderprogramme der KfW können kombiniert werden. Einen KfW-Kredit kann der Hauseigentümer nur über seine Hausbank erhalten. Eine Sonderförderung und Investitionszuschüsse hingegen müssen direkt bei der KfW beantragt werden. Auf Länderebene gibt es Pendants zur KfW, die Bauherren mit zinsgünstigen Darlehen unterstützen – etwa die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt, kurz WK-Hamburg, die speziell junge Familien beim Hausbau unterstützt. Bei diesen Krediten richtet sich die Fördersumme nach der Familiengröße, dem Alter und dem jährlichen Einkommen.

Fördergelder durch Wohn-Riester und BAFA

Die staatliche Hauptförderung für Hauskauf oder –bau bietet noch immer der Wohn-Riester. Die Bundesrepublik fördert seit Anfang 2009 die Riester-Eigenheimrente. Das System ist komplexer als bei anderen Förderprogrammen. In erster Linie profitieren beim Hauskauf und bei der Darlehenstilgung Familien mit Kindern und Gutverdiener von Wohn-Riester. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt das BAFA Zuschüsse oder zahlt einen Bonus an Immobilienbesitzer, die in erneuerbare Energien investieren, etwa in Solarthermie, Biomasse oder Wärmepumpen. Auch Mini-Blockheizkraftwerke sind im Förderprogramm enthalten. Es kann mit einzelnen KfW-Förderprogrammen kombiniert werden. Vom BAFA werden Anlagen in Gebäuden gefördert, deren Bauantrag vor dem Jahr 2009 gestellt wurde.

Was wird in welchem Bundesland gefördert?

Wie bereits erwähnt, bieten die einzelnen Bundesländer verschiedene Möglichkeiten von Fördergeldern an. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel können all jene Fördergelder beantragen, die mindestens ein Kind haben oder die ein schwerbehindertes Familienmitglied zählen. Auch gefördert werden die energetische Sanierung von Mietwohnungen sowie der Bau von barrierefreiem Wohnraum für ältere und körperlich eingeschränkte Menschen. Der Freistaat Bayern hingegen fördert darüber hinaus beispielsweise den Bau von Wohnraum für Studierende, was insbesondere die Schaffung von neuem Studentenwohnraum sowie die Instandsetzung bereits bestehender Wohnheime umfasst. Im Gegensatz dazu fördert das Land Mecklenburg-Vorpommern ausschließlich Modernisierungen und Instandsetzungen von bereits bestehenden Immobilien. Neubauten werden hier nicht gefördert. Das Internet bietet einen hilfreichen Überblick darüber, welches Bundesland welche Baumaßnahmen fördert.