Der Wohnkredit ist praktisch die zinsgünstige Alternative für Haus- oder Wohnungseigentümer, die einen Kredit nach dem klassischen Ratenschema suchen. Diese Form der Finanzierung ist deshalb gegenüber einem herkömmlichen Ratenkredit im Vorteil, weil teilweise selbst bei höherer Finanzierungssumme keine Eintragung im Grundbuch vorgenommen wird.

Das Wichtigste in Kürze

  • In den meisten Fällen wird auf das klassische Annuitätendarlehen zurückgegriffen. Es bietet den Vorteil, eine gleichbleibend hohe monatliche Rate zu zahlen.
  • Auch das Volltilgerdarlehen wird häufig in Erwägung gezogen. Bei dieser Darlehensart wird der gewährte Kredit auf einen Schlag getilgt.
  • Zinsen für einen Wohnkredit können unterschiedlich ausfallen, da sie von unterschiedlichen Faktoren bestimmt werden. Dazu gehören: Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB), die persönliche Bonität und die Laufzeit.

Welche Finanzierungsarten bieten sich an?

Typischerweise wird im Bereich der privat genutzten Immobilie ein herkömmlicher Immobilienkredit gewählt. In den meisten Fällen wird auf das klassische Annuitätendarlehen zurückgegriffen. Es bietet den Vorteil, eine gleichbleibend hohe monatliche Rate zu zahlen. Dabei verändert sich der Tilgungsanteil, er wird mit jeder Ratenzahlung größer. Sobald sich der Sollzins ändert, also nach Ablauf der vereinbarten Sollzinsbindung, wird zugleich eine neue Annuität vereinbart.

Auch das Volltilgerdarlehen wird häufig in Erwägung gezogen. Bei dieser Darlehensart wird der gewährte Kredit auf einen Schlag getilgt. Positiv hierbei ist, dass bei diesem Wohnkredit die Zinsen für die gesamte Laufzeit des Kredits festgeschrieben werden. Kreditnehmer können sich somit frühzeitig niedrige Zinssätze sichern und wissen von Beginn an, wie viel sie schließlich zu tilgen haben werden. Dadurch bietet das Volltilgerdarlehen mitsamt seiner Zinsfestschreibung eine deutlich höhere Planungssicherheit. Mit dem Hauskreditrechner können aber auch andere Formen der Immobilienfinanzierung analysiert werden.

Wie hoch sind die Zinsen für einen Wohnkredit?

Pauschal kann keine Aussage darüber getroffen werden, wie hoch die Zinsen für einen Wohnkredit ausfallen, da sie von unterschiedlichen Faktoren bestimmt werden. Dazu gehören:

  • Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB): Je niedriger der Leitzins, desto niedriger sind die Kreditzinsen. Seit März 2016 liegt der Leitzins bei 0,00 Prozent und sorgt damit für attraktive Zinsangebote.
  • Die persönliche Bonität: Ihre Bonität wird durch eine Abfrage bei der SCHUFA sowie durch Gehaltsnachweise belegt. Je besser sie ausfällt, desto geringer sind die Wohnkredit-Zinsen.
  • Die Laufzeit: Längere Laufzeiten bedeuten ein höheres Ausfallrisiko, gegen das sich Banken durch höhere Zinszahlungen absichern. Eine kurze Laufzeit mit höherer Tilgungsrate ist daher ratsam.

Es kann außerdem sinnvoll sein, einen zweiten Kreditnehmer oder einen Bürgen in den Kreditvertrag aufzunehmen. Auf diese Weise kann das Ausfallrisiko für die Bank gesenkt werden – infolgedessen sinken auch die Zinsen. Oder Sie vereinbaren mit der kreditgebenden Bank kostenlose Sondertilgungen, um auf diese Weise die Laufzeit zu verkürzen.

Welche Nachweise sind möglich?

Der Wohnkredit hilft genau jenen Wohnungs- oder Hauseigentümern, die mitten in der Immobilienfinanzierung stecken. Hier wird oftmals jeder verfügbare Euro in die monatliche Annuität oder regelmäßige Sondertilgungen gesteckt. Aber natürlich muss die Immobilie instandgesetzt werden, kleinere Renovierungen fallen immer mal an. Durch die oftmals fehlende Grundbucheintragung gibt es keine Komplikationen mit der laufenden Baufinanzierung. Zugleich profitieren Kreditnehmer bei einem Wohnkredit von günstigen Zinsen, die teils wesentlich unter den üblichen Zinssätzen für nicht besicherte Ratenkredite liegen. Als Nachweis kann beispielsweise ein aktueller Grundbuchauszug eingereicht werden. Möglich ist auch, Eigentum anhand des städtischen Bescheides für den Grundstücksgebühren nachzuweisen.



Sind Verwendungszwecke einzuhalten?

Diese Frage ist grundsätzlich nicht abschließend zu beantworten, aber der Markt gibt klare Tendenzen. In der Praxis muss der Nachweis erbracht werden, dass und in welcher Form Immobilieneigentum besteht. Belege für einzelne Nachweise, wie etwa Modernisierungen oder Reparaturen, werden nicht gefordert. Damit ist der Wohnkredit kein klassischer Lombardkredit, der auch als Wertpapierkredit bekannt ist. Hierbei dient das Depot als Sicherheit, es gibt klare Beleihungsgrenzen und die Kreditsumme darf ebenso nur für den Kauf von Wertpapieren eingesetzt werden.

Besonders empfehlenswert ist der Wohnkredit aufgrund der Tatsache, dass auch hier wieder Sonderzahlungen geleistet werden. Wahlweise lassen sich hierdurch die Laufzeit oder aber die monatliche Annuität verringern. Der Kredit kann also, wenn plötzlich wieder frei verfügbares Kapital vorhanden ist, vorzeitig getilgt werden. Gegenüber der klassischen Baufinanzierung sind die Wege der Beantragung viel einfacher, auch fallen Kosten für Grundbucheintragungen weg. 

In 5 Rechner-Schritten zur soliden Finanzplanung

  1. Haushaltsrechner - Regelmäßiges, planbares Einkommen und fixe Ausgaben - Diese Rechnung bildet die Basis für eine solide Finanzplanung.
  2. Eigenkapitalrechner - Berechen Sie Ihr verfügbares Kapital. Welchen Anteil wollen Sie der Finanzierung beisteuern, was bleibt als Reserve?
  3. Belastbarkeitsrechner - Kreditrahmen und Tilgungsrate, was passt noch zu Ihren Einkünften? Ermitteln Sie die maximale Tilgungsrate!
  4. Tilgungsrechner - Wie verhält sich Zinsanteil und Restschuld im monatlichen Verlauf? Jetzt den monatlichen Restschuldbetrag berechnen!
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