Bei einem Hausbau-Kredit geht es nicht nur um die Höhe der Zinsen, sondern auch um Fragen wie Laufzeit, Tilgungshöhe und die Möglichkeit von Sondertilgungen. Die beste Finanzierung muss vor allem zu Ihren persönlichen Bedürfnissen passen. Wie Sie in vier Schritten zum optimalen Hausbau-Kredit kommen und welche Unterlagen Sie benötigen, lesen Sie in diesem Beitrag.

Gleich zu Wunschthema:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Für einen Hausbau-Kredit müssen Sie Ihren Personalausweis, Einkommensnachweise, Nachweise von sonstigen Vermögenswerten sowie sämtliche Unterlagen zum Bauvorhaben vorlegen.
  • Sie sollten für einen Hausbau-Kredit zunächst Angebote mehrerer Banken einholen und vergleichen. Dafür können Sie auch Finanzberater – beispielsweise von der Verbraucherzentrale – zurate ziehen.
  • Selbst beim besten Kreditangebot sollten Sie in die Verhandlung mit der jeweiligen Bank gehen und versuchen, weitere Vorteile, wie zum Beispiel eine gebührenlose Sondertilgungsoption, zu erhalten. 
Wer finanziert mich?

Wie sieht der optimale Hausbau-Kredit für mich aus?

Es gibt zwei unterschiedliche Ansätze, um eine optimale Baufinanzierung zu erreichen:

  • eine möglichst geringe Belastung für ein bereits fertig kalkuliertes Bauvorhaben

  • eine möglichst hohe Bausumme für das monatlich zur Verfügung stehende Geld

Die erste Variante lohnt sich für Menschen, die mit möglichst geringem finanziellem Aufwand ins Wohneigentum starten wollen oder planen, in einigen Jahren den Wohnort zu wechseln. Die zweite Variante eignet sich für alle, die nur einmal im Leben bauen und dabei an ihre finanziellen Grenzen gehen.


Die vier Schritte zum optimalen Hausbau-Kredit

1. Schritt: Mehrere Angebote für den Hausbau-Kredit einholen

Bei einem Hauskredit spricht nichts dagegen, den Berater der Hausbank anzusprechen und ihn um ein Finanzierungsangebot zu bitten. Allerdings bestätigen Tests immer wieder, wie groß die Unterschiede zwischen den Angeboten verschiedener Banken sein können. Deswegen sollten Sie unbedingt mehrere Angebote einholen. Banken verlangen sehr umfangreiche Unterlagen, um Ihre Bonität und das Bauvorhaben zu prüfen. Da man sie aber nur einmal zusammenstellen muss und dann kopieren kann, lohnt sich der Aufwand auf jeden Fall.

2. Schritt: Finanzierungsberater konsultieren

Unabhängige Fachleute, zum Beispiel von der Verbraucherzentrale, können die vorliegenden Angebote viel besser prüfen und bewerten, als es Laien möglich ist. Auf ihren Rat zum Hausbau-Kredit, der über die Laufzeit fünfstellige Summen sparen kann, sollten Sie nicht verzichten.

3. Schritt: Angebot auswählen und nachverhandeln

Ist das beste Angebot für den Hausbau-Kredit identifiziert, lohnt es sich trotzdem noch einmal mit der Bank zu verhandeln. Vielleicht können Sie Details zu Ihren Gunsten verändern, etwa ab welchem Zeitpunkt die Bank Bereitstellungszinsen für das noch nicht komplett ausgezahlte Darlehen verlangt.

4. Schritt: Planungssicherheit schaffen

Grundsätzlich gilt: Bei den aktuell niedrigen Zinsen sollten Sie sich die Konditionen so lange wie möglich sichern, womöglich über die gesamte Laufzeit des Hausbau-Kredits. Eine solche Finanzierung sichert Ihnen eine niedrige Belastung auf Jahrzehnte. Und das Gute: Jede Baufinanzierung kann laut Gesetz vom Kunden – nicht von der Bank! – nach Ablauf von zehn Jahren gekündigt werden. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn Sie den Restbetrag aus der Finanzierung mit einem Erbe ablösen oder das Haus verkaufen wollen.

tipp
Tipp:

Stellen Sie gleich mehrere Mappen mit den benötigten Unterlagen (siehe unten) zusammen. So können Sie auch sehr kurzfristig reagieren und Termine bei einer Bank für ein Angebot für einen Hausbau-Kredit wahrnehmen. 

Hausbau-Kredit: Warum Sie Angebote vergleichen sollten

Bei einem Hausbau-Kredit geht es im Regelfall um beträchtliche sechsstellige Geldbeträge, die sich angehende Bauherren von einer Bank leihen. Bei einer so hohen Summe bewirken schon geringste Zinsunterschiede deutliche Differenzen bei den gesamten Zinszahlungen. In der folgenden Tabelle sehen Sie, wie sich ein Unterschied von 0,20 Prozent auf die Zinszahlungen über die Zinsbindungsfrist von 15 Jahren auswirkt:

Angebot I Angebot II
Darlehensbetrag 200.000,00 € 200.000,00 €
Monatliche Rate 966,67 € 933,33 €
Sollzins p.a. 3,50 % 3,30 %
Anfängliche Tilgung 2,30 % 2,30 %
Zinsbindungsfrist 15 Jahre 15 Jahre
Restschuld nach 15 Jahren 109.423,69 € 110.873,73 €
Getilgter Betrag nach 15 Jahren 90.576,31 € 89.126,27 €
Zinszahlungen nach 15 Jahren 83.423,69 € 78.873,73 €

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Diese Unterlagen brauchen Banken für ein Kreditangebot

Damit Sie von einer Bank überhaupt ein Kreditangebot für einen Hausbau-Kredit erhalten, müssen Sie bestimmte Unterlagen und Dokumente vorlegen:

Personalausweis/Kopie des Personalausweises

Selbstauskunft

  • Angaben zu Bonität

  • Nachweisdokumente über Vermögen und Eigenkapital

  • Statusmeldung der Lebensversicherung

Einkommensnachweise

Bei Angestellten:

  • drei Gehaltsbescheinigungen

  • aktuelle Einkommenssteuererklärung

  • die letzten beiden Steuerbescheide

Bei Selbstständigen und Freiberuflern:

  • die letzten drei Steuerbescheide

  • Bilanzen oder betriebswirtschaftlichen Auswertungen der letzten drei Jahre

Unterlagen zum Bauvorhaben

  • aktueller Grundbuchauszug

  • Flurkarte (auch Liegenschafts- oder Katasterkarte genannt)

  • Baubeschreibung und Baupläne

    • Berechnung von Wohn- und Nutzfläche

    • Berechnung von umbautem Raum

    • Berechnung von Grund- und Geschossflächenzahl

  • Bauausführungspläne

  • Planungsunterlagen

  • konkretes Angebot des Bauunternehmers

  • sonstige Unterlagen zu den Baukosten

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Gut zu wissen:

Die Bank wird bei einer Nachfrage nach einem Kreditangebot für den Hausbau selbst noch einmal bei der SCHUFA bezüglich der Einträge und des Scores anfragen. 

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