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Pachtgewässer: Fischteich
Sie sind flächendeckend zu finden und gehören zu den Ruheoasen für passionierte Petrijünger: Pachtgewässer. Ist die Angelsaison eröffnet, werden sie für Sportangler und auch für Mitglieder von Angelvereinen zu beliebten Treffpunkten rund um eines der begehrtesten Freizeitvergnügen des Deutschen – das Angeln. Als Ausgleich für den stressbeladenen Alltag entscheiden sich viele für dieses Freizeitvergnügen, um die Seele baumeln zu lassen. Wer auf der Suche nach einer beruflichen Veränderung ist oder ein zweites Standbein neben dem eigenen Beruf sucht und gleichzeitig das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden will, kann einen Fischteich pachten oder kaufen.
Pachtgewässer gehören in der Regel zu den sogenannten Stillgewässern und haben keinen Zufluss. Sie eignen sich ideal, orientiert an der jeweiligen Gewässergüteklasse, für die Aufzucht unterschiedlicher Fischarten. Zum Fischbestand eines klassischen Pachtgewässers gehören neben Karpfen, Barschen, Brassen und Zandern auch Rotaugen, Rotfedern, Aale und Schleien.
Innerhalb eines geschlossenen Wasserkreislaufes ist eine ökologische Fischzucht möglich, wobei die Beangelung und auch der Fischbesatz speziellen Vorgaben unterliegen, die in der Wasserverordnung für Pachtgewässer geregelt sind. Wer einen Fischteich kaufen oder pachten will, muss gesetzliche Rahmenbedingungen erfüllen und diese auch während des Betriebes einhalten. Spezielle Makler helfen dabei, das individuell passende Pachtgewässer für die Fischzucht und den Angelsport zu finden.
Forellenteich – ein Beispiel für Pachtgewässer
Die Forellenwirtschaft gilt als wichtigster Produktionszweig der deutschen Binnenfischerei. Für die Haltung der Fische müssen Forellenteiche etwaige Voraussetzungen an den Standort erfüllen. Insbesondere Fischteiche in Hanglage gewährleisten die idealen Voraussetzungen, nach denen Zulaufwasser in die Anlage hineinfließen und vollständig abfließen kann.
Weil die artgerechte Haltung und Fütterung viel Expertenwissen bedürfen, sollten nur Interessenten mit entsprechender Erfahrung in der Fischzucht einen Forellenteich mieten oder pachten. Sinnvoll ist hier die Wahl eines Pachtvertrags. Im Gegensatz zum Mietvertrag ermöglicht er dem Pächter die Fruchtziehung. Dies macht die gewerbliche Nutzung des Gewässers möglich.
Mit Unterzeichnung des Pachtvertrags werden ihm schließlich verschiedene Rechte und Verpflichtungen übertragen. Dazu zählen:
- Verpflichtung zum Erhalt und Ausbau des Fischbestands
- fachgerechte Entsorgung von Abfällen
- Einhaltung der Teichordnung
- rechtmäßige Ausstellung von Erlaubnisscheinen
- Haftung für Sachschäden
Pachtgewässer unterliegen speziellen gesetzlichen Bestimmungen und alle, die einen Fischteich kaufen oder pachten wollen, müssen sich nicht nur um den Fischbestand kümmern, sondern haben auch eine Vielzahl an buchhalterischen Aufgaben zu erfüllen. So müssen Pächter oder Besitzer Angaben zur Vermarktung der Fische wie auch zur Art und Herkunft machen.
Verbunden mit einem Pachtgewässer und dem gewerbsmäßigen Betreiben ist auch das Erfüllen spezifischer Auflagen. Betreiber von Angelteichen müssen für eine fachgerechte Entsorgung von Abfällen gesonderte Becken bereitstellen und sich um eine ordnungsgemäße Entsorgung kümmern.
Einhaltung der Teichordnung
Zu jedem Pachtgewässer gehört in Deutschland auch eine Teichordnung mit Regeln, für deren Einhaltung der Pächter eines Gewässers zuständig ist. Sicher gestellt werden muss jederzeit die Aufsicht des Teiches durch geschultes Personal, um unter anderem darauf zu achten, dass in Ruhe- und Besatzzonen nicht geangelt wird. Der Besitzer oder Pächter eines Fischteiches darf nur eine begrenzte Anzahl an Anglern zulassen, wobei Wettbewerbe grundsätzlich an einem Pachtgewässer ausgeschlossen sind.
Berücksichtigen der Tierschutz- und Schlachtverordnung
Wer sich mit dem Pachten oder dem Erwerb eines Gewässers eine berufliche Existenz aufbauen will, kommt um die Vorgaben des Tierschutzgesetzes und der Tierschutz-Schlachtverordnung nicht herum. Fundiertes Wissen gehört neben buchhalterischen Fähigkeiten dazu, wenn es um den fachgerechten Betrieb eines Pachtgewässers geht.
Bauliche Erweiterungen und Änderungen
Wollen Pächter am oder im Pachtgewässer bauliche Änderungen oder Erweiterungen vornehmen, muss dies in den meisten Fällen vorab mit dem Verpächter abgesprochen sein. Häufig bedarf es hier der schriftlichen Zustimmung des Eigentümers.
Kündigungsrecht des Verpächters
Im Pachtvertrag behält sich der Verpächter in der Regel ein Kündigungsrecht vor, sofern der Pächter die vertraglichen Vereinbarungen verletzt. Dazu kann beispielsweise ein Zahlungsverzug zählen oder auch der Fischereischeinentzug des Pächters.
Tipp: Gewässer kaufen
Mit dem Kauf eines Gewässers werden Interessenten zu Eigentümern und damit unabhängig von etwaigen Vermietern oder Verpächtern. Interessenten sollten die Entscheidung zwischen der Pacht oder einem Kauf deshalb vorab genau abwägen und diese mit Blick auf die individuelle finanzielle Situation sowie die eigenen Ansprüche treffen.
Newcomer, die sich für ein Pachtgewässer entscheiden, müssen nicht nur über Kenntnisse der wasser- und landschaftsrechtlichen Bestimmungen verfügen, sondern auch Standortfaktoren berücksichtigen.
Wollen Unternehmer mit ihrem Pachtgewässer ein lukratives Geschäft machen, sind folgende Faktoren von zentraler Bedeutung:
- gute Erreichbarkeit
- ausreichend große Parkmöglichkeiten
- gastronomisches Angebot
Ziel ist schließlich, das Pachtgewässer als Anziehungspunkt für möglichst viele Angler zu etablieren.
Künftige Pächter oder Besitzer sollten deshalb Experten zu Rate ziehen, um die Erfolgschancen potentieller Gewässer realistisch einzuschätzen. Sie können beispielsweise auf das Know-how von Maklern setzen, die auch Ertrags- und Wettbewerbsanalysen erstellen, um den wirtschaftlichen Erfolg zu kalkulieren. Pachtgewässer mit einer Immobilie eröffnen lukrative Möglichkeiten, den Angelsport mit gastronomischen Angeboten unterschiedlicher Art zu ergänzen, um die Attraktivität zu steigern.