Finanzierung: Regionale Wohnraumförderung nutzen
Regionale Fördermittel – Baustein der Finanzierung
Neben den bekannten Darlehen der KfW gibt es eine Fülle von regionalen Fördermitteln, mit denen Bauherren Lücken in der Finanzierung schließen können. Besonders Familien mit Kindern profitieren davon.
Bevor Sie eine Finanzierung abschließen, sollten Sie prüfen, ob Sie sämtliche Fördermöglichkeiten für den Hausbau oder -kauf ausgeschöpft haben. An Geldquellen mangelt es nicht: Bund, Länder, Gemeinden und auch Kirchen oder Energieversorger bieten mehr als 5.000 Förderprogramme zur Finanzierung von Bau- und Modernisierungsmaßnahmen an.
Mit Ausnahme von Berlin unterstützen alle Bundesländer die Finanzierung eines Eigenheims über Wohneigentumsprogramme, allerdings in sehr unterschiedlichem Ausmaß: Als großzügige Bauförderer gelten Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Wer dagegen in Bremen oder Mecklenburg-Vorpommern eine Finanzierung abschließen will, kann nur unter speziellen Voraussetzungen mit Fördergeldern rechnen – zum Beispiel bei Kauf und Modernisierung eines Altbaus in einem ausgewiesenen Stadtteil. Anders als beim KfW-Wohneigentumsprogramm sind die Länderprogramme meist an Einkommensgrenzen gebunden. Familien mit Kindern und einem niedrigen bis mittleren Einkommen profitieren am ehesten von den zinsgünstigen Darlehen der Landesbanken.
Förderbeispiel: In Bayern gibt es für Neubauten bis zu 30 Prozent der Kosten als Kredit zum Zinssatz von 0,5 Prozent für die ersten 15 Jahre – plus Zuschuss von 2.500 Euro pro Kind. Die Einkommensgrenze für eine Familie mit zwei Kindern liegt bei einem Bruttojahreseinkommen von etwa 60.000 Euro. (Stand: Mai 2016)
Wer ein Haus bauen möchte, sollte im örtlichen Rathaus vorbeischauen. Mehr als 650 Kommunen vergeben nach Angaben der aktion pro eigenheim Fördergelder für Baufamilien. Gerade kleinere Städte und Gemeinden bieten Anreize, um junge Familien am Ort zu halten oder neu anzusiedeln.
Preisnachlässe oder Bevorzugung bei der Vergabe von Bauland, zinsgünstige Kredite für Bauherrn, die eine Finanzierung abschließen, Zuschüsse bis zu mehreren Tausend Euro pro Kind gehören zum Förderrepertoire der Kommunen. Auch Extras wie ein kostenloser Kindergartenplatz oder die Jahreskarte fürs Schwimmbad sollen junge Bauherren locken. Die Konditionen und Voraussetzungen sind von Ort zu Ort verschieden. Viele Angebote gelten nur für ganz bestimmte Baugebiete.
Förderbeispiel: Die sächsische Stadt Grimma, 30 Kilometer von Leipzig entfernt, zahlt beim Kauf eines kommunalen Grundstücks einen Zuschuss von 5.000 Euro pro Kind. Bauland in Stadtnähe kostet dort regulär 65 Euro pro Quadratmeter, also 32.500 Euro für ein 500 Quadratmeter großes Grundstück. Mit dem städtischen Baukindergeld muss eine Familie mit zwei Kindern jedoch nur 22.500 Euro auf den Tisch legen. (Stand: Juli 2012)