Die Energiepreise explodieren!  Energie ist so teuer wie schon lange nicht mehr. Die Preise für Gas, Strom und Öl schnellen in die Höhe. Warum ist das gerade jetzt so?



Die Produktion fährt hoch – die Energie-Nachfrage steigt

Nach einem durch die Corona-Pandemie verursachten Einbruch im vergangenen Jahr, fahren Unternehmen weltweit ihre Produktion wieder hoch. Die globale Wirtschaft erholt sich und ordert Energie. Nahezu gleichzeitig wollen sich viele große Volkswirtschaften beispielsweise mit Gas und Kohle eindecken. Die Nachfrage steigt und steigt; damit einhergehend klettern die Preise. 

So kauft die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft China derzeit den Flüssiggas-Markt (LNG) leer und zahlt enorm hohe Preise, um die Versorgung im nahenden Winter zu sichern. Denn in China wird die Kohle knapp, ihre wichtigste Quelle für die Stromerzeugung. Das liegt zum einen am Handelsstreit mit Australien, dem weltweit zweitgrößten Kohleexporteur und zum anderen führen massive Regenfälle im Kohle-Exportland Indonesien zu Produktionsausfällen.


Urteil: Wegerecht

Die Vorräte in den Gasspeicher sind geschrumpft

In Deutschland sind die Gasspeicher derzeit nur zu rund zwei Drittel befüllt. Damit sind die Vorräte wesentlich kleiner als in den Vorjahren. Das liegt auch daran, dass im vergangenen Jahr mehr Gas zum Heizen verbraucht wurde und somit die Vorräte in Europa geschrumpft sind. Hinzu kamen Instandhaltungsarbeiten an Europas Gas-Infrastruktur, die zu verringerten Liefermengen führten. 

Die Lage ist also angespannt. Zumal der Großhandelspreis von Erdgas zwischen Januar und Oktober um rund 440 Prozent gestiegen ist. Gas wird bekanntermaßen nicht nur zum Heizen verwendet, sondern auch zur Stromerzeugung. Damit führen die hohen Preise für fossile Brennstoffe auch zu höheren Strompreisen. Um rund 140 Prozent ist in Deutschland Strom an der Börse teurer geworden. 

Ölangebot steigt nur moderat

Selbst der Beitrag der erneuerbaren Energien fiel schwächer aus als der kräftige Ausbau der Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr erwarten ließ. Die Sonne hielt sich bedeckt und auch der Wind schwächelte. So lieferten die Windräder in Deutschland im ersten Halbjahr rund ein Fünftel weniger Strom als im Vorjahr.

Die Ölpreise sind in diesem Jahr um mehr als 50 Prozent gestiegen. Die Mitgliedsstaaten der Erdöl-Förderländer (OPEC+) wollen ihr Ölangebot dennoch nur moderat steigern. So werde die Gruppe im November die Quoten um monatlich 400.000 Barrel pro Tag anheben. Damit ist vorerst keine Entlastung der Ölpreise zu erwarten. (Die Ölpreise waren mit Ausbreitung der Corona-Pandemie im April 2020 stark gesunken. Die Opec+ verringerte daraufhin die Fördermenge und die Preise erholten sich.)

Heizkosten explodieren – Umstieg auf erneuerbare Energien empfohlen

Bei vielen Menschen in Deutschland werden die Heizkosten steigen. Gerechnet wird im Schnitt mit 13 Prozent. In Häusern mit Ölheizung wird es noch teurer, hier werden 44 Prozent höhere Kosten prognostiziert. – Gründe für die hohen Heizkosten sind die steigenden Energiepreise, der neue CO2-Preis, aber auch das kühlere Wetter. 

Fachleute empfehlen Hauseigentümer:innen den Umstieg auf erneuerbare Energien zu prüfen. Bis zu 490 Euro im Jahr sollen sich dadurch sparen lassen. Im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) werden bis zu 45 Prozent der Kosten für den Umstieg auf Heizungen mit erneuerbaren Energieträgern übernommen.  

Noch ein Tipp: Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online bietet mit dem “Heizspiegel für Deutschland” bundesweite Vergleichswerte für Heizkosten und Heizenergieverbrauch. Hier können Eigentümer:innen und Vermieter:innen fundierte Einblicke erhalten, wie sie ihre Heizkosten künftig senken können.




Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten)


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