Die Preisbremsen für Strom- und Gas sind zum Jahresende ausgelaufen. Grund: Die aktuelle Haushaltsnotlage. Verbraucher:innen sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten eigenverantwortlich gegensteuern.
Strom und Gas jetzt ungebremst
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Was einst als Corona-Kredit bewilligt war, darf nicht nachträglich für andere Ausgaben umgewidmet werden. So hat es jüngst das Bundesverfassungsgericht bestätigt. Eine Folge daraus, die Strom- und Gaspreisbremse läuft mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Jahresende aus. Ursprünglich sollte sie bis Ende März 2024 verlängert werden, aber aktuell will der Bundesfinanzminister dafür kein Geld mehr herausrücken.
Wird es für Verbraucher:innen in diesem Winter nun richtig eng? Expert:innen gehen nicht davon aus. Sowohl die Faktenlage als auch die Möglichkeit der Eigeninitiative stimmen maßvoll optimistisch.
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Die Märkte haben sich weitgehend beruhigt. So ist der Großhandelspreis für Gas auf 45 Euro pro Megawattstunde gefallen. Zum Vergleich: Ende August 2022 betrug er knapp 345 Euro. Die Gasspeicher sind gut gefüllt. Für uns wichtige Gasproduzenten wie Norwegen oder die USA haben ihre Fördermengen erhöht; an Nord- und Ostsee kommt Flüssiggas über neu gebaute Terminals an. Somit ist ein erneuter Versorgungsengpass für den kommenden Winter erst einmal nicht zu befürchten.
Bei den Strompreisen gibt es ähnliche Tendenzen. Ein Großteil der Strom- und Gasanbieter hat die Tarife bereits deutlich gesenkt. Laut Vergleichsportal Verivox liegen die Preise im Schnitt bei 30 Cent je Kilowattstunde Strom und bei neun Cent je Kilowattstunde Gas.
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Sowohl für Mietende als auch für Vermietende ist daher ein aufmerksames Vergleichen und Wechseln der Anbieter angesagt.
Wer im Rahmen der Grundversorgung seine Haushaltsenergie bezieht, kann bereits innerhalb von zwei Wochen den Versorger wechseln. Wer bereits zu einem neuen Anbieter gewechselt hat, dem wurde häufig eine Laufzeit von zwölf Monaten angeboten. Auch hier sollte frühzeitig gekündigt werden; das ist in der Regel bereits sechs Monate vor Ende der Vertragslaufzeit möglich. Am sichersten ist es, schnellstmöglich einen neuen, günstigeren Vertrag abzuschließen, der nach Ablauf des alten sofort greift.
Auch wenn die Tarife wieder moderater ausfallen, rundum erleichtert können sich Verbraucher:innen dennoch nicht zurücklehnen. Erhöhungen lauern bereits an anderer Stelle.
So könnte der Zuschuss des Bundes zu den Netzentgelten wegfallen, der für 2024 angekündigt war. Immerhin rund 5,5 Milliarden Euro sollten aus dem Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds (WSF) dafür fließen. Wie hoch die Belastung für Verbraucher:innen konkret wird, hängt stark von den Kosten für den Ausbau der Netze ab. Das kann regional sehr unterschiedlich ausfallen.
Die Bundesregierung hatte bereits vor dem nun eingetretenen Haushaltschaos beschlossen, zum Jahreswechsel den niedrigen Mehrwertsteuersatz auf Erdgas auslaufen zu lassen. Die Mehrwertsteuer wird dann wieder 19 Prozent betragen. Nach Einschätzung der Zeitschrift "Finanztest" wird das eine Kilowattstunde Gas im Schnitt um 1,5 Cent teurer machen.
Von der Bundesregierung bereits angekündigt war, dass die CO₂-Abgabe auf fossile Energie ab 2024 deutlich steigen wird. Auch das wird sich auf der Gasrechnung künftig bemerkbar machen.
Also heißt es weiterhin, Energie sparen und dabei kreativ werden. Inzwischen hat jeder gelernt, an welchen Stellschrauben er eigenverantwortlich drehen kann. Das schont in erster Linie den Geldbeutel, ist zugleich aber auch ein wichtiger Beitrag für die Umwelt.
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