Wer jetzt an einen Immobilienverkauf denkt, kann durchatmen: Das Jahr 2025 ist versöhnlich geendet. Menschen kaufen wieder — aber sie tun das vorsichtig, mit kritischem Blick und realistischen Erwartungen. Kaufinteressierte vergleichen mehr, fragen genauer nach Kosten und Zustand, und Verkaufende müssen klar zeigen, was ihre Immobilie wert ist.
Immobilienpreise: Mit Rückenwind ins neue Jahr

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Angebotsknappheit stützt Preise: Zu wenig Neubau in den letzten Jahren rächt sich – das begrenzte Angebot verschiebt die Verhandlungsmacht zu den Verkäufer:innen.
Trendwende bestätigt: Pfandbriefbanken und Europace melden übereinstimmend steigende Preise – der Markt wächst weiter.
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Starten wir mit der wichtigsten Nachricht des Dezembers aus dem Umfeld des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Der Verband, der die großen kreditgebenden Institute in Deutschland repräsentiert und Transaktionsdaten von mehr als 700 Banken auswertet, sendet klare Signale. Gero Bergmann, Präsident des vdp, formuliert es so: „Die Bodenbildung ist definitiv durchschritten.“ Im dritten Quartal 2025 – den neuesten verfügbaren Zahlen – stiegen die Immobilienpreise im Jahresvergleich um 3,6 Prozent. Für alle, die Wohnraum verkaufen, ist das besonders relevant: Hier lag das Plus sogar bei 3,8 Prozent. Blickt man auf die Objektarten, zeigt sich Folgendes: Mehrfamilienhäuser verzeichneten mit 5,2 Prozent das stärkste Wachstum, selbst genutztes Wohneigentum kam auf solide 2,4 Prozent. Kurz gesagt: Du verkaufst nicht länger in einen fallenden Markt hinein.
Auch der Blick auf die aktuellen Oktoberdaten von Europace bestätigt diesen Trend. Europace ist Deutschlands größte Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen und verarbeitet monatlich ein Volumen von über 7 Milliarden Euro – ein echtes Schwergewicht der Branche. Deren Hauspreisindex EPX zeigt in fast allen Segmenten einen leichten Aufschwung. Besonders hervorzuheben ist der Neubau: Die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen im Monatsvergleich um 0,64 Prozent und liegen damit 2,07 Prozent über dem Vorjahr.
Auch für Immobilienbesitzende mit Bestandsbauten gibt es Positives zu vermelden. Der Anstieg fällt mit 0,18 Prozent im Monatsvergleich zwar moderater aus, aber die Kurve zeigt immerhin nach oben. Einzig Eigentumswohnungen blieben im Oktober weitgehend stabil und verzeichneten mit −0,15 Prozent nur eine minimale Seitwärtsbewegung; im Jahresvergleich liegen sie jedoch weiterhin mit 3,29 Prozent im Plus.
Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, formuliert seine Einschätzung so: Er sieht den Immobilienmarkt in einer Trendwende. Im Interview mit dem Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement „ASSCompact“ zieht er das Fazit: „In Summe sprechen wir über eine nachhaltige Rückkehr in den Wachstumsmodus.“ Trotz einer gemischten wirtschaftlichen Gesamtlage helle sich die Stimmung spürbar auf, getrieben von einem vielerorts überhitzten Mietmarkt, der viele Menschen wieder ins Eigentum dränge.
Für dich als verkaufende Person ist Münters Beobachtung zur Verhandlungsposition viel wert: Die Marktkräfte verschöben sich seiner Ansicht nach eindeutig zugunsten der Anbieterseite. Das Angebot sei knapp, weil in den letzten Jahren zu wenig gebaut worden sei. Die Konsequenz: Verhandlungsspielräume seien kleiner geworden, und Nachlässe gebe es in guten Lagen kaum noch. Nur bei energetisch schlechten Objekten müsse man weiterhin mit Preisabschlägen rechnen.
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Doch was genau suchen die Menschen? ImmoScout24 hat Angebot und Nachfrage analysiert und eine interessante Diskrepanz festgestellt. Das „Durchschnittshaus“ im Angebot ist oft größer und teurer als das, was tatsächlich gesucht wird. Kaufinteressierte suchen im Schnitt 157 Quadratmeter für rund 588.000 Euro – angeboten werden durchschnittlich jedoch 173 Quadratmeter für 685.000 Euro.
Die Folge ist ein Run auf bestimmte Haustypen, die oft erschwinglicher sind: Reihenhäuser und Bungalows. Besonders in Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen sind Reihenhäuser extrem gefragt. In Ostdeutschland, etwa in Brandenburg oder Sachsen, stehen Bungalows hoch im Kurs. Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24, erklärt dieses Phänomen pragmatisch: „Grund dafür sind die gestiegenen Finanzierungskosten, die zusätzlich zum Kaufpreis gestemmt werden müssen.“ Wenn du also eine solche Immobilie besitzt: Herzlichen Glückwunsch — damit triffst du genau den Nerv der Zeit.
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Der Wohnungsmarktreport von QUIS, einem Spezialisten für digitale Standortanalysen, liefert konkrete Daten für den deutschen Westen und Osten. In Essen sehen wir beispielsweise, dass Immobilien wieder schneller verkauft werden: Die Vermarktungszeit für Kaufimmobilien verkürzte sich dort um satte 13 Tage. Die Preise für Bestandshäuser stiegen moderat um 1,8 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Dresden, auch wenn das Angebot dort deutlich knapper wurde (minus 14,7 Prozent bei der Anzahl der Inserate). Das treibt natürlich die Preise: Neubauhäuser in Dresden verteuerten sich um 5,6 Prozent, Bestandshäuser um 2,6 Prozent. Gleichzeitig verkürzte sich auch hier die Vermarktungsdauer um rund 19 Tage. Die Botschaft ist klar: Wenn der Preis stimmt, zögern Kaufinteressierte nicht lange.
Wie viel ist deine Immobilie beim Verkauf wert?
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) räumt mit der Hoffnung auf, dass die Inflation die Preisunterschiede zwischen Stadt und Land ausgleichen würde. Das regionale Preisgefälle bleibt sogar extrem stabil. In den Top‑7‑Städten liegt das Preisniveau weiterhin rund 11 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, während dünn besiedelte ländliche Kreise etwa 5 Prozent darunter liegen.
Für Verkaufende bedeutet das: Lage bleibt Trumpf. Strukturelle Faktoren wie Einkommen und Demografie wiegen schwerer als kurzfristige Preisschocks. Wer in München verkauft (immer noch der teuerste Kreis), operiert in einer anderen Liga als Verkaufende und Verkäufer im Vogtlandkreis, dem weiterhin günstigsten Kreis. Erwarte also keine Angleichung – die Unterschiede bleiben bestehen.
Apropos Lage: Was macht eine Stadt eigentlich attraktiv? ImmoScout24 hat gemeinsam mit der WirtschaftsWoche erstmals einen Infrastrukturindex berechnet. Ganz vorne liegt Potsdam – dank Topwerten in Forschung, Bildung und Glasfaser. Berlin hingegen schwächelt und gehört erstmals seit 2016 nicht mehr zu den drei dynamischsten Städten. Für deinen Verkauf ist das ein wichtiger Hinweis: Kaufinteressierte achten heute stark auf das Umfeld. Gibt es Glasfaser? Wie sind die Schulen? Potsdam, Regensburg und Ingolstadt zeigen, wie es geht. Nicht vergessen: Liegt deine Immobilie in einer Stadt mit guter Infrastruktur, ist das ein erheblicher Werttreiber, den du im Exposé hervorheben solltest.
Zum Schluss ein Blick in die Glaskugel – und der sieht eigentlich ziemlich rosig aus. Eine Prognose des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) geht davon aus, dass die Immobilienpreise Ende 2027 neue Höchststände erreichen könnten. Schon jetzt liegen die Transaktionszahlen bei Eigentumswohnungen fast wieder auf dem Niveau des Booms von 2019 bis 2021. Und was passiert 2026? Die Fachleute von Dr. Klein erwarten eine Seitwärtsbewegung der Zinsen zwischen 3,1 und 3,7 Prozent. Gleichzeitig dürften die Immobilienpreise 2026 um etwa drei Prozent steigen, in Metropolen sogar noch stärker. Für dich als verkaufende Person ist das Fazit klar: Die Nachfrage ist zurück, die Finanzierungsbedingungen sind stabil, und die Preise klettern weiter. Wer jetzt realistisch an den Markt geht, trifft auf Kaufwillige, die sich mit dem neuen Zinsniveau arrangiert haben und bereit sind, für das richtige Zuhause zu unterschreiben.
Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten)