So machst du 2021 dei­nen Wohntraum wahr

Anfang des Jahres haben wir eine Live-Abstimmung durchgeführt, die sich mit dem Immobilienerwerb in diesem Jahr beschäftigte. 68 Prozent der rund 5.500 Teilnehmer:innen stimmten so ab: „Ja, am Ende des Jahres will ich ein Eigenheim besitzen“. Das eigene Haus bis Jahresende – ein toller Plan. Geht das?

Unter Idealbedingungen geht das tatsächlich. Das bedeutet: Du hast bereits ein Grundstück gefunden und dich für ein Haus und einen Hersteller entschieden. Idealerweise ist auch bereits die Baugenehmigung beantragt, denn der Genehmigungsprozess kann lange dauern. Für Hamburg waren das im Jahr 2020 im Schnitt vier Monate, in einigen Stadtteilen sogar mehr als ein halbes Jahr, wie aus einer Senatsanfrage von Oktober 2020 hervorgeht. Wenn deine zuständige Behörde schnell ist und du ansonsten erst am Anfang deiner Planung stehst, kann es trotzdem ganz fix gehen. Kann! Denn aufgrund des aktuellen Immobilienbooms sind die Auftragsbücher vieler Haushersteller bereits gut gefüllt.

Die Bauzeit deines Hauses hängt von sehr vielen Faktoren ab:

• Größe des Hauses: Das ist augenscheinlich. Das 120-Quadratmeter-Haus ist schneller gebaut als die 250-Quadratmeter-Villa.
• Art des Grundstücks: Baugrunduntersuchungen sollten immer vorgenommen werden. Hanglagen oder Besonderheiten des Grundstücks können bauzeitverlängernd wirken.
• Typ und Architektur: Erker, Türme, Balkone und Architekturextras dauern länger als ein Standard-Einfamilienhaus mit Satteldach.
• Keller oder Bodenplatte: Mit Keller bauen verlängert die Bauzeit.

Ganz grob gesprochen, steht ein Fertighaus schneller als ein Stein auf Stein gemauertes Massivhaus. Architektenhäuser dauern insbesondere aufgrund der Planungsphase länger als sogenannte Systemhäuser, bei denen viele Module und Bauelemente normiert sind – und deshalb schneller geplant und realisiert werden können. Ein Fertighaus aus Holz wird zu großen Teilen im Werk bereits vorgefertigt: Die Aufstellung vor Ort ist dann in zwei Tagen erledigt. Trotzdem kommen für ein durchschnittliches Fertighaus auch etwa 90 Tage zusammen, wie es der Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e. V. vorrechnet. Von Vertragsschluss bis Lieferung sind ungefähr sechs bis acht Monate angesetzt. Insofern kann es durchaus noch klappen mit dem Einzug im Jahr 2021.

Wenn es dir gelungen ist, einen Haushersteller zu finden, der dir das Traumhaus in kürzester Zeit baut, solltest du aber dennoch auf einige Fallstricke achten. Der Verband Privater Bauherren empfiehlt unter anderem, folgende Dinge im Blick zu behalten:

• Achte auf einen Anbieter, der einen guten Ruf mit Neubauvorhaben in der Region hat, in der du bauen möchtest. Oftmals haben die Hersteller regionale Präferenzen und deshalb auch einen Ruf vor Ort zu verlieren, wenn sie Murks bauen.
• Überprüfe, ob der Bauvertrag dem Bauvertragsrecht in der Neuerung von 2018 entspricht, um deine Rechte als Bauherr:in ausüben zu können. Es kommt offenbar immer noch vor, dass Kund:innen mit abweichenden Verträgen und dem Versprechen gelockt werden, sie könnten so Geld sparen.
• Achte beim Zahlungsplan darauf, dass du nach Fertigstellung eines Bauabschnittes Abschlagszahlungen leistest – und nicht davor. So bleibt die Motivation des Hausherstellers erhalten, das Vorhaben zeitnah zu beenden.
• Rechne einen Puffer in den möglichen Einzugstermin ein. Qualität sollte immer vor Termin gehen. Wenn du auf Gedeih und Verderb an einem bestimmten Termin einziehen willst, nimmst du womöglich ein mängelbehaftetes Haus ab, weil dir die Zeit zur Mängelbeseitigung durch den Hersteller fehlt.