Großstadt adé – willkommen im Umland!

Studie: Die Deutschen zieht es in kleine und mittlere Städte

Stadt: Ja! Metropole: Nicht unbedingt. Das ist das Ergebnis einer von der Bertelsmann Stiftung und dem ILS-Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung durchgeführten Untersuchung der Wanderungsbewegungen in Deutschland. Vor allem das Umland großer Städte, aber auch mittlere und kleine Städte werden zunehmend beliebter.


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Alle wollen in Hamburg, München oder Berlin leben, ländliche Regionen werden geradezu entvölkert – so ist die gängige Meinung. Die Wirklichkeit sieht einer Untersuchung der Wanderungsbewegungen zwischen den Jahren 2006 und 2015 so aus: Das Stadtleben liegt zwar weiterhin im Trend, aber die Stadt muss keine Millionen-Metropole mehr sein.

Dabei machten die Forscher vor allem drei Effekte aus:

  1. Reurbanisierung: Kleine und mittlere Städte im ländlichen Raum werden zunehmend attraktiver. Das heißt, viele Menschen ziehen hierhin. Darin liegt eine große Wachstumschance für diese Gemeinden.

  2. Überschwappeffekte: Bestimmte Bevölkerungsgruppen siedeln aus dem Zentrum der Metropolen ins Umland über. Insbesondere die sogenannten Speckgürtel der Großstädte werden immer beliebter.

  3. Entleerung: Dünn besiedelte ländliche Gebiete bluten langsam aus, weil immer weniger Menschen zuziehen und immer mehr Menschen wegziehen. Der Prozess ist schleichend.

Die Gründe für diese Wanderungsbewegungen sind vielfältig: „Neben den steigenden Mieten insbesondere in großen Städten wie Hamburg, München oder Berlin gibt es ein ganzes Bündel von Motiven für einen Umzug in eine kleinere Stadt“, erklärt Brigitte Mohn vom Vorstand der Bertelsmann Stiftung. Die Motive ändern sich je nach Lebensphase: Junge Leute zieht es in die Großstädte, um dort Ausbildung oder Studium zu absolvieren. Familien und ältere Menschen hingegen bevorzugen überwiegend die ruhigeren Klein- und Mittelstädte.



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