Zinserhöhungen bei Risiko

Dass sie die Zinsen nicht erhöhen werden, hat die Europäische Zentralbank – trotz heftiger Kritik – so oft bekräftigt, dass mit einer Erhöhung von Bauzinsen aufgrund von Änderungen in der Geldpolitik wohl nicht zu rechnen ist. Aber ein ganz anderer Grund könnte tatsächlich zu Zinserhöhungen führen. Es mehren sich die Experten und Auguren, die aufgrund der erneut stark gestiegenen Preise vor zunehmenden Risiken auf den Immobilienmärten warnen. Wenn die Banken anfangen, diese Warnungen ernst zu nehmen, werden sie die Konditionen ändern müssen. Dies wird sich vor allem in noch höheren Eigenkapitalanforderungen niederschlagen. Wer dies aber nicht leisten kann, muss mit deutlich höheren Zinsen rechnen.

Auch in den letzten zwei Wochen verbleiben die Zinsen wie in den vergangenen Wochen für alle Laufzeiten weiterhin ohne Schwankungen auf sehr niedrigem Niveau. Für fünfjährige Zinsbindungen betragen die Zinsangebote nahezu unverändert 0,95 Prozent. 10‑jährige Kredite werden wie bisher mit 1,20 Prozent angeboten. Die Konditionen für fünfzehnjährige Laufzeiten blieben mit 1,60 Prozent ebenfalls konstant

Zwar sind trotz lokaler Übertreibungen noch immer keine konkreten Anzeichen einer Immobilienblase zu erkennen. Aber je höher die Immobilienpreise stiegen, desto größer wird das Risiko, dass die Preise auch wieder fallen können. Auch wenn diese Aussage trivial erscheint, so wird dieser Zusammenhang doch gerne übersehen. Banken und Bankenaufsicht werden diese Entwicklung immer aufmerksamer analysieren.