Die Höhe der Miete kann zwischen Mieter und Vermieter grundsätzlich frei vereinbart werden. Haben die Parteien nichts festgelegt, ist die ortsübliche Vergleichsmiete zu zahlen – das ist die eine Seite. Die andere: Du solltest unbedingt darauf achten, was du dir in Sachen Miete überhaupt leisten kannst. Dabei geht es um das Wohnen an sich, und eine ganze Reihe an zusätzlichen Kosten.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Überlege dir, wie viel Miete du dir leisten kannst, indem du zunächst deine Einnahmen und Ausgaben sorgfältig prüfst. 

  • Der örtliche Mietspiegel gibt dir einen groben Überblick über deine anfallenden Mietkosten.

  • Zur Nettokaltmiete kommt noch dein persönlicher Verbrauch bei Warmwasser und Heizung. 

  • Überprüfe deine zusätzlichen Kosten wie die Hausratversicherung sowie Müllgebühren genau und nutze Befreiungen etwa beim Rundfunkbeitrag, um Kosten einzusparen. 


Mietkosten und Wahl der Mietobjekts

Wer von einer kleineren Gemeinde in eine deutsche Großstadt zieht, ist sich meist bewusst, dass das Mietniveau hier höher ist als am vorherigen Wohnort. Wenn gleichzeitig die Einnahmen steigen, ist das abzufedern – aber was, wenn auch die Ausgaben zunehmen? Letzten Endes hilft nur eines: Du musst dir einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben verschaffen, um am Ende zu wissen, wie viel Miete du dir leisten kannst. Idealerweise machst du das wie bei einem Haushaltsbuch auf zwei Seiten.

Zu deinen Einnahmen zählen neben dem Lohn bzw. Gehalt auch das BAföG, etwaige Dividenden, Zinsen oder Renten. Demgegenüber hältst du fest, wie viel Geld du für deine Lebenshaltungskosten, also Ausgaben für Kleidung, Freizeit, Lebensmittel, Versicherungen etc. aufwenden musst. Schlau ist es, hier einen Puffer einzuplanen, der unvorhergesehene Ausgaben wie Reparaturen oder Neuanschaffungen von Haushaltsgeräten berücksichtigt.Wenn du dich über hohe Mieten ärgerst, musst du bedenken, dass du als Mieter:in ja nicht nur für die Räumlichkeiten bezahlst, in denen du wohnst. In der Nettokaltmiete sind jede Menge Kosten enthalten, von den Abfallentsorgungsgebühren über die Beleuchtung, von der Instandhaltung des Fahrstuhls bis zur Pflege des Gartens bzw. der Grünanlage und von den Kosten für Kaltwasser bis zum Abwasser und viele weitere. Zur Warmmiete kommen dann noch die individuellen Kosten für deinen Warmwasserverbrauch, Stromverbrauch und der Nutzung der Heizung hinzu.

Vor deinem Umzug empfiehlt es sich, ein grobes Gefühl dafür zu bekommen, mit welchen Mietpreisen du in der neuen Umgebung in etwa rechnen musst. Die Internetsuche mit den einschlägigen Suchmaschinen genügt fürs Erste wahrscheinlich, um zumindest eine Vorstellung des Mietspiegels zu erhalten. Und wenn du den Mietspiegel kennst, weißt du in etwa auch, wie teuer deine neue Wohnung maximal sein wird – denn die Miete darf höchstens 20 Prozent höher sein als der ortsübliche Mietspiegel. Mit diesem Wissen kannst du grob berechnen, was dich maximal an Mietzahlungen erwartet.


Was kostet dein Umzug?

Wohnfläche

ca.

Entfernung

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1 Person

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Kosten

Umzugsunternehmen

ab

 

Auf dieser Basis berechnet der Umzugskostenrechner die finalen Kosten für Ihren Umzug:

Wohnung

  • kein Balkon, keine Garage
  • Die alte/ neue Wohnung befindet sich jeweils im 3. OG
  • Alle Zimmer (inkl. Keller) weisen einen normalen Füllstand auf

Umzug

  • Der Transportweg von der Wohnungstür bis in den LKW (Auszug/ Einzug) beträgt 10m
  • Preis für Transport pro m3: 25 Euro
  • Preis für m3 pro 10 km Entfernung: 8 Euro
  • Sonderleistungen (Umzugskartons, Möbelmontage oder Küchenabbau) werden nicht berücksichtigt

Hohe Nebenkosten-Nachzahlung, kann das sein?

Jene Betriebskosten, die regelmäßig entstehen, nennt man umlagefähig. Das heißt, Vermieter:innen dürfen diese Kosten auf alle Mietparteien in einem Haus umlegen. Üblicherweise zahlst du diese Kosten bereits mit deiner Nebenkostenvorauszahlung ab, die in der Warmmiete enthalten ist. Die genaue Höhe dieser Kosten ist im Mietvertrag festgehalten.

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Wie werden die Nebenkosten berechnet?

Kosten, die abhängig von deinem Verbrauch sind, werden von Vermieter:innen oft geschätzt oder auf der Basis von Erfahrungswerten angesetzt. Dort, wo ein Verbrauchsmesser existiert, etwa beim Wasser, müssen Vermieter:innen den exakten Verbrauch abrechnen.

Ist der Abrechnungszeitraum um, müssen Vermieter:innen eine exakte (und für Mieter:innen gut nachvollziehbare) Abrechnung der tatsächlich entstandenen Verbrauchskosten erstellen und dir vorlegen. Für dich kann das entweder bedeuten, dass du nachzahlen musst, wenn dein Verbrauch höher war als die Abschlagszahlung. Hast du hingegen weniger verbraucht als veranschlagt, dann erhältst du eine Rückzahlung.

Nicht selten tritt der Fall ein, dass die Nachzahlung sehr hoch ausfällt, weil entweder dein Verbrauch sehr groß ist oder die Vorauszahlungen zu niedrig angesetzt sind. Das kann schnell zu finanziellen Problemen für dich als Mieter:in führen. Zwar kannst du deine:n Vermieter:in bitten, die Höhe der Vorauszahlungen anzupassen, rechtlich besteht dafür allerdings keine wirkliche Verpflichtung. Doch weil Vermieter:innen auch daran interessiert sind, ihr Geld zu erhalten, kommen sie ihren Mieter:innen in der Regel entgegen.

Was kostet eine Hausratversicherung?

Die Frage nach der Höhe der Miete ist das eine. Denn selbst wenn du alle Variablen kennst, also auch die Warmwasser- und Heizkosten, kannst du noch nicht wirklich einschätzen, was dich eine Hausratversicherung kosten wird. Bevor wir näher auf die Kosten für eine solche Leistung eingehen, möchten wir erst einmal klären, was eine Hausratversicherung ist und wogegen sie dich als Mieter:in versichert.

  • Grob skizziert springt eine Hausratversicherung ein, wenn an deinem Eigentum, das sich innerhalb der Wohnfläche befindet (Kellerräume etc. gehören hier meist dazu), ein Schaden entsteht, den du nicht zu verantworten hast.
  • Versichern kannst du dabei sogenannte bewegliche Sachen, also Verbrauchs- und Gebrauchsgegenstände sowie Gegenstände, die zur Einrichtung gehören, also Möbel und dergleichen.
  • Je nach Tarif übernimmt eine Hausratversicherung Schäden an deinem Eigentum, die durch Wasserschäden, Raub, Einbruchdiebstahl, Feuer, Hagel, Sturm oder Vandalismus entstanden sind.
  • Auch Schäden, die an der Wohnung selbst entstehen, sind in der Regel durch eine solche Versicherung abgedeckt.

Die Beiträge, die für deine Hausratversicherung anfallen, sind stark von bestimmten Faktoren beeinflusst, etwa vom Wohnort, von der Größe der Wohnung und ähnlichen Dingen. Eine pauschale Einschätzung lässt sich hierzu also nur schwer abgeben. Wenn du den Abschluss einer solchen Versicherung planst, solltest du unbedingt Preise vergleichen. 

Nahezu alle Versicherer bieten das Bausteinprinzip an. Das bedeutet, dass du die Möglichkeit hast, zusätzliche Bausteine und Angebote abzuschließen. Natürlich empfiehlt es sich, diese Zusatzangebote auf eine persönliche Relevanz für dich zu prüfen. So ergibt es beispielsweise wenig Sinn, einen zusätzlichen Schutz gegen den Schaden an Gartenmöbeln abzuschließen, wenn du weder eine Terrasse noch einen Balkon hast.

Alles in allem ist die Hausratversicherung aber empfehlenswert. Zwar bedeutet der Abschluss einen zusätzlichen monatlichen Kostenpunkt. Doch wenn wirklich einmal ein Schaden passiert und dir beispielsweise durch einen Einbruch Wertgegenstände abhandengekommen sind, entstehen dir deutlich höhere Kosten, wenn du diese Gegenstände aus eigener Tasche ersetzen musst.

Kann ich bei den Abfallkosten Geld sparen?

Ja, es gibt tatsächlich Möglichkeiten, bei den Müllgebühren Geld zu sparen. Bevor wir zur Antwort auf diese Frage kommen, solltest du wissen, dass Vermieter:innen die Müllgebühren als Betriebskosten auf die Mieter:innen umlegen dürfen. Schließlich handelt es sich um wiederkehrende und regelmäßige Kosten. Die Abholung des Mülls erfolgt, durch die von der Kommune beauftrage Firma entweder wöchentlich oder alle 14 Tage (die Frage nach der Frequenz ist wichtig, wie du später sehen wirst). Geregelt ist das in der Betriebskostenverordnung.

  • Die Leistungen rund um die Müllabfuhr werden in der Regel im Mietvertrag festgelegt, du bezahlst sie anteilig über die Nebenkosten mit.
  • Viele Mieter:innen fragen sich, ob sie die Kosten dafür senken können, indem sie die Abfallkosten von der Steuer absetzen dürfen – die Antwort darauf ist allerdings: Nein, das ist nicht erlaubt. Vermieter:innen allerdings sind dazu berechtigt.
  • Dennoch möchten wir dir ein paar Tipps geben, wie du die Kosten für die Müllabholung senken kannst.

Zum einen ist es nicht nur aus Umweltgründen sinnvoll, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Je mehr Müll du vermeidest, desto seltener muss die Tonne geleert werden. So kannst du es zum Beispiel schaffen, den Rhythmus der Leerung von einer Woche auf zwei Wochen auszudehnen. Das ist natürlich einfacher nachzuweisen, wenn du anstelle einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus ein ganzes Haus zur Miete bewohnst.

Wenn du das Gefühl hast, sehr viel weniger Abfall zu produzieren als beispielsweise andere Mietpartien und dementsprechend zu hohe Müllgebühren über deine Nebenkosten entrichtest, hast du die Möglichkeit, das Wirtschaftlichkeitsgebot heranzuziehen. Dieses besagt, dass nur jene Kosten für die Abholung von Abfall umlagefähig sind, die du auch tatsächlich verursacht hast. Dabei bist du allerdings ein Stück weit darauf angewiesen, dass dir dein:e Vermieter:in in dieser Frage entgegenkommt.

Oft ist die Nebenkostenabrechnung in einigen Punkten nicht ganz klar oder zumindest nur schwer nachvollziehbar. Sollte das zum Beispiel bei den Abfallgebühren der Fall sein, kannst du deine:n Vermieter:in kontaktieren und diesen Punkt ansprechen. Kannst du nicht nachvollziehen, wie die Kosten berechnet oder festgelegt werden, dann entsteht dir ein Anspruch darauf, dass der:die Vermieter:in diesen Betrag kürzt. Übrigens: Auch, wenn du einen guten Draht zu deinen Vermieter:innen besitzt, solltest du dieses Anliegen nicht nur mündlich vorbringen, sondern auch schriftlich. Denn nur so hast du einen Nachweis in der Hand für den Fall, dass die Kostenanpassung trotz Zusage ausbleibt.

Bin ich verpflichtet Rundfunkgebühren zu zahlen?

Grundsätzlich ist jeder Haushalt in Deutschland unabhängig von den vorhandenen Geräten dazu verpflichtet, den Rundfunkbeitrag (früher bekannt als GEZ-Gebühr) zu entrichten. Seit August 2021 werden jeden Monat 18,36 Euro für diese Gebühr fällig. Die Zahlweise erfolgt entweder monatlich oder quartalsweise (bei zweitgenanntem Modell wird dir alle drei Monate eine Summe von 55,08 Euro abgebucht). Auch dieser Posten spielt also bei der Frage, wie viel Miete ich mir leisten kann, eine Rolle.

Eine Reihe von Personengruppen kann allerdings von diesen Gebühren befreit werden, insofern der Antrag mitsamt dem entsprechenden Nachweis beim Beitragsservice vorgelegt werden kann. Zu diesen Personen gehören

  • Menschen mit einer oder mehreren Behinderungen,
  • Bezieher:innen von Leistungen, die nach dem Asylbewerbergesetz gewährt werden, sowie
  • Empfänger:innen von diversen Sozialleistungen, zum Beispiel der Altersgrundsicherung, des Bürgergelds, des Pflegegelds, der Sozialhilfe oder auch des BAföG.

Zudem existiert eine Härtefallregelung. Diese besagt, dass du auch dann zur Antragstellung berechtigt bist, wenn dein Einkommen deinen sozialen Bedarf um weniger als die genannten 18,36 Euro im Monat übersteigt. Auch, wenn deine Sozialleistung von den Behörden bereits bewilligt worden ist und du im Anschluss schriftlich auf diese Leistung verzichtest, kannst dich der Beitragsservice von den Gebühren befreien. Solltest du studieren und vom BAföG-Bezug ausgeschlossen sein, weil etwa die Förderhöchstdauer überschritten wurde oder du dich in einem Zweitstudium befindest, fällst du unter Umständen unter diese Härtefallregelung. Wichtig ist in jedem Fall, dass du die entsprechenden Dokumente beim Beitragsservice zusätzlich zum Antrag einreichst.

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Nicht nur du profitierst von der Rundfunkgebührenbefreiung

Die Befreiung von den Rundfunkgebühren kommt oft nicht nur dir allein zugute, sondern weiteren Personen, die mit dir im gleichen Haushalt leben. So müssen etwa Ehepartner:innen oder Partner:innen einer eingetragenen Lebenspartnerschaft ebenfalls keine Rundfunkbeiträge bezahlen. Solltest du jünger als 25 Jahre alt sein und deinen Wohnsitz noch bei deinen Eltern haben, so kannst du dich ebenfalls von der Zahlung der Rundfunkgebühren befreien lassen. Und wenn du eine der genannten Sozialleistungen beziehst, dann werden auch volljährige Mitbewohner:innen von dieser Regelung berücksichtigt – vorausgesetzt, dein Einkommen und Vermögen wurde bei der Gewährung deiner Sozialleistung bereits berücksichtigt.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Mietkostenhöhe

Wie kann ich einschätzen, welche Miete ich mir leisten kann?

Wenn du in eine teurere Gegend ziehst, solltest du deine Einnahmen und Ausgaben genau gegenüberstellen, inklusive unvorhergesehener Kosten. Eine Internetrecherche gibt einen groben Überblick über die Mietpreise in der neuen Umgebung. Die Miete sollte höchstens 20 Prozent über dem örtlichen Mietspiegel liegen.

Welche Kosten fallen bei einem Umzug an?

Die Kosten variieren je nach Wohnfläche, Entfernung und Wahl des Umzugsunternehmens. Als Beispiel könnten für eine 50 m² Wohnung, 10 km Entfernung, die Umzugsunternehmen ab 700 € berechnen.

Was sind umlagefähige Nebenkosten und wie werden sie berechnet?

Umlagefähige Nebenkosten sind vertraglich festgelegt und basieren oft auf Schätzungen oder Erfahrungswerten. Eine Nachzahlung erfolgt bei höherem Verbrauch, eine Rückzahlung bei geringerem Verbrauch ist möglich.

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