Immobilie in Venedig kaufen

Venedig blickt auf eine überaus traditionsreiche Geschichte zurück, die ihren Höhepunkt in der frühen Neuzeit hatte. Noch heute können Besucher der Hauptstadt Veneziens den Reichtum vergangener Tage bewundern. Zahlreiche Paläste und prunkvolle Kirchen zieren die Stadt, die heute stark vom Tourismus geprägt ist. Einmalig ist Venedig aber natürlich deshalb, weil die Stadt über kein klassisches Straßennetz, sondern unzählige Kanäle verfügt, auf denen kleinere Schiffe und die berühmten Gondolas fahren.

Eine Immobilie in Venedig zu kaufen, bedeutet also, Teil dieser prestigeträchtigen und touristischen Stadt zu werden. Romantik pur, die exzellente italienische Küche und die kulturellen Sehenswürdigkeiten sind nur einige der Highlights, die Venedig zu bieten hat. Auch das Klima ist fast das ganze Jahr über angenehm mild, nur in den Wintermonaten wird es etwas kälter.

Um eine Immobilie zu kaufen, die in Venedig liegt, sollte mit einer Investition von mindestens 150.000 Euro kalkuliert werden. Für diesen Preis gibt es aber noch keinen Luxus, sondern einfache Ein-Zimmer-Apartments. Denn das Angebot auf dem Wohnungsmarkt der Stadt der tausend Brücken ist vergleichsweise klein. Schließlich kann Venedig nicht weiter wachsen, weil zumindest der eigentliche Stadtkern komplett von Wasser umschlossen ist. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Immobilien seit Jahren, sodass die Preise kräftig anziehen.

Möchte der Interessent eine Wohnung in Venedig kaufen, die mehr als ein einzelnes Zimmer hat, steigen die Kosten entsprechend stark an. Unter 4.000 bis 5.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche finden sich kaum Objekte auf dem Markt. Immobilien, die in unmittelbarer Nähe zu besonderen Sehenswürdigkeiten liegen oder einen Ausblick auf die Adria bieten, sind noch etwas teurer. Weil die Preise in der Region aber stetig steigen und die meisten Objekte sehr hochwertig eingerichtet sind, kann sich das Investment durchaus lohnen.

In Venedig finden Immobilienkäufer eine deutlich andere Architektur vor als im Rest Italiens. Zum Verkauf stehen vor allem zwei Arten von Objekten:

• Apartments: Ein Großteil der Apartments verfügt über ein bis zwei Zimmer, die teilweise recht großzügig geschnitten sind. Zudem sind viele der Objekte in historischen Gebäuden verankert, im Inneren aber gehoben bis luxuriös.
• Beletage: Eine Beletage war die bevorzugte Etage in einem Haushalt, der von Adligen bewohnt wurde. Heute sind aus den ehemaligen, privaten Gemächern sehr attraktive Wohnungen in bester Lage entstanden. Zwischen vier und acht Zimmer haben die Immobilien.

Ein besonderes, aber in der Regel selten angebotenes, Highlight sind komplette Immobilien. Wer eine solches Haus in Venedig kaufen möchte, muss mit Preisen im mittleren, siebenstelligen Bereich rechnen. Dafür kann der künftige Besitzer einen echten „Palais“ sein Eigen nennen, der auch in Zukunft weiter im Wert steigen könnte.

Immobilien kaufen darf in Venedig grundsätzlich jede Person, die über eine EU-Staatsbürgerschaft verfügt. Somit bestehen keinerlei gesetzliche Restriktionen für Deutsche, lediglich die in Italien zu zahlenden Steuern sind zu berücksichtigen.

In Italien ist es im Allgemeinen üblich, dass Käufer und Verkäufer schon bei der Besichtigung einen rechtlich bindenden Vorvertrag abschließen. Im Moment des Vertragsabschlusses wird dann auch eine Anzahlung von bis zu 30 Prozent fällig. Dabei schreibt wiederum das Antikorruptionsgesetz vor, dass maximal 12.500 Euro in bar bezahlt werden dürfen. Wer eine Immobilie in Venedig kaufen möchte, sollte die Anzahlung vor dem Hintergrund des hohen Kaufpreises aber ohnehin per Überweisung leisten. Wichtig: Tritt der Käufer vom Kaufvertrag zurück, wird die Anzahlung als „Reuegeld“ einbehalten. Weitere Tipps, um eine Immobilie in Venedig zu kaufen:

• Provision und Notar: Die Maklerprovision ist direkt nach dem Zustandekommen des Vorvertrags zu zahlen und liegt bei zwei bis vier Prozent. Für den Notar, der den Kaufvertrag beglaubigen muss, kommen weitere 2,5 Prozent des Kaufpreises hinzu.
• Steuern: In Italien wird eine Mehrwertsteuer von vier Prozent fällig, wenn eine Erstwohnung von einem Unternehmen gekauft wird. Bei einer Zweitwohnung steigt der Betrag auf zehn Prozent an. Hinzu kommt die Grunderwerbssteuer, die von verschiedenen Faktoren (Erst- oder Zweitwohnung, privater oder gewerblicher Verkäufer) abhängt. Zwischen sechs und 17 Prozent müssen so zusätzlich bezahlt werden.
• Übersetzung: Der Kaufvertrag sollte in jedem Fall auf Englisch, nach Möglichkeit auch auf Deutsch übersetzt werden. Zwar fallen für den Übersetzer Zusatzkosten an, die Rechtssicherheit ist so jedoch höher.
• Besichtigung: Einen Fehlkauf können Interessenten nur dann vermeiden, wenn sie sich die Immobilie tatsächlich selbst vor Ort ansehen. Im Idealfall sollte ein unabhängiger Gutachter zur Besichtigung mitgenommen werden, denn die Gebäude in Venedig sind oft mehrere hundert Jahre alt und entsprechend anfällig für Mängel.