So lebt es sich in Hessen

Das Kurparadies Deutschlands

In keinem anderen Bundesland gibt es so viele  Kur- und Badeorte mit Mineralquellen wie in Hessen. Schon Goethe genoss die Auszeit für Körper, Geist und Gemüt. Und dichtete: "Beim Baden sei die erste Pflicht / Dass man sich nicht den Kopf zerbricht / Und dass man höchstens nur studiere / Wie man das lustigste Leben führe." Aber auch in den schönen Landschaften der Mittelgebirge suchen Touristen in der Abgeschiedenheit der Wälder und Flusstäler Erholung in freier Natur.

Die Hauptstadt

Nein, es ist nicht das größere Frankfurt, wie viele irrtümlich meinen, sondern die Kurstadt Wiesbaden. Frankfurt war nach dem zweiten Weltkrieg viel stärker zerstört als Wiesbaden. Außerdem war es als Sitz von Sonderbehörden vorgesehen, darum fiel die Wahl auf Wiesbaden. Dass es sich dort gut aushalten lässt, liegt an den vielen heißen Quellen. Die wussten schon die alten Römer als Allheilmittel zu schätzen. Seit dieser Zeit kommen Touristen zu Badekuren in die Stadt. Allein im Innenstadtgebiet gibt es 27 Quellen, die täglich etwa zwei Millionen Liter Wasser mit Temperaturen zwischen 46 und 66 Grad spenden. Wer genug hat vom therapeutischen Planschen, der kann im Kasino sein Glück versuchen. Es ist eines der ältesten, größten und schönsten Glückspielhäuser Deutschlands. Schon  Fjodor Dostojewski spielte hier. Angeblich recherchierte er für seinen Roman "Der Spieler", in Wirklichkeit aber war er dem Roulette verfallen und verlor sein ganzes Vermögen dabei.

Wo es sich sonst noch gut leben lässt

Frankfurt: "Weltoffen", "reizvoll" und "gastlich" sei die Banken- oder Goethestadt. So beschreiben die Einheimischen stolz ihre Stadt. Was Frankfurt so lebenswert macht? Die enorme Vielfalt. Die Gemütlichkeit auf der einen und die Internationalität auf der anderen Seite. Auch im Vergleich mit London oder Barcelona schlägt die kleine Metropole sich hervorragend.

Kassel: Die Universitätsstadt ist vor allem als Gastgeber der documenta, eine der weltweit wichtigsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst, bekannt. Aber auch die geographische Lage der Stadt in der Mitte Deutschlands macht Kassel zu einem Ausgangspunkt für Erkundungstouren ins restliche Land.

Fulda: Die größte Stadt Osthessens  weist eine Kneipendichte auf wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Ganz in der Nähe liegt das Schloss Fasanerie - die einstige Sommerresidenz der Fuldaer Fürstbischöfe gilt als schönstes Barockschloss Hessens.

Typisch für die Region

Der Handkäse ist ein hessischer Sauermilchkäse. Der Name entstand in einer Zeit, in der der Käse mit der Hand in Form gebracht wurde. Die Spezialität ist auch unter der Bezeichnung "Handkäs mit Musik" bekannt. "Mit Musik" bedeutet, dass der Käse in einer kräftig-würzigen Marinade aus Zwiebeln, Essig, Öl und Kümmel eingelegt wurde.

Das ist besonders sehenswert

Die Frankfurter Schirn. Eine Kunsthalle von Weltrang. Ob Neue Romantik oder Junges Wien: Immer wieder gelingt es den Machern, große Werke der Kunstgeschichte nach Frankfurt zu holen. Ein Erlebnis sind die Expertenführungen, bei denen die Stars der Szene wie etwa Neo Rauch oder Jonathan Meese durch die Ausstellungen führen.

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