Lässt sich jetzt eine Beruhigung auf dem Immobilienmarkt beobachten? Wir zeigen, was die aktuellen Zahlen zur Preisentwicklung bedeuten.
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Stabilisieren sich die Immobilienpreise jetzt?
Stabilisieren sich die Preise jetzt?
Stabilisierung, Beruhigung, Rückkehr zur alten Stärke: So könnte man die Beobachtungen der Immobilienmarktexpert:innen im vergangenen Monat auf den Punkt bringen.
Den Anfang macht der Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp. Der Vorstandsvorsitzender Jörg Utecht fasst seine Analyse so zusammen: Der Markt finde eine neue Balance und gewinne wieder an Bodenhaftung. Zu Beginn des Jahres hätte der Interhyp-Immobilienpreisindex stagnierende Preise gezeigt, nachdem sie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres flächendeckend gesunken waren. Obwohl das Zinsumfeld weiterhin volatil bleibe, gebe es laut Interhyp Anzeichen für eine Beruhigung auf dem Immobilienmarkt. Aber die Preise seien weiter gesunken – wenn auch mit moderaterem Tempo. Im ersten Quartal 2023 betrug der durchschnittliche Preis für eine finanzierte Immobilie zum Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten rund 464.000 Euro. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sank der Preis um 1,7 Prozent. Das zeige eine nominale Stabilisierung der Immobilienpreise zu Jahresbeginn.
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Im Hauspreis-Index der Transaktionsplattform Europace offenbart sich ein differenzierteres Bild. Im Bestand haben sich vor allem die Preise für Eigentumswohnungen stabilisiert. Im März 2023 stiegen die Preise in diesem Segment um 0,6 Prozent. Das ist der erste Anstieg seit Mai 2022. Trotzdem liegen die Preise immer noch um 8,5 Prozent unter dem Höchststand von Mai letzten Jahres. Mit anderen Worten: Der Abwärtstrend ist gestoppt. Zumindest bei den Eigentumswohnungen. Häuserpreise sanken hingegen leicht. Das läge vor allem daran, dass die Nachfrage nach Häusern noch verhalten sei.
Dass der Preisverfall am Immobilienmarkt gestoppt scheint, zeigen auch die Angebotsdaten unseres ImmoScout24-WohnBarometers. Die Preise für Eigentumswohnungen sind im ersten Quartal 2023 um insgesamt 2,3 Prozent gestiegen. Sowohl Bestandswohnungen als auch Neubauwohnungen verzeichnen eine Preissteigerung. Die Angebotspreise für Einfamilienhäuser blieben im Vergleich zum Vorquartal nahezu unverändert, wobei im Neubau eine leichte Steigerung von 0,2 Prozent und im Bestand eine Steigerung um 0,4 Prozent zu verzeichnen war. Im Bestand liegen die Angebotspreise für Einfamilienhäuser immer noch unter dem Vorjahresniveau, im Neubau jedoch darüber.
Zum Abschluss die Frage: Wie entwickeln sich die Immobilienpreise im Vergleich zur Inflation? Dass sich Immobilien auch in Zeiten hoher Inflation lohnen wird immer mal wieder angezweifelt – insbesondere unter dem Eindruck der sinkenden Preise in den vergangenen Wochen und Monaten und der gleichzeitig steigenden Inflation. Die Research-Abteilung der Deutschen Bank hat sich deshalb mit der historischen Perspektive dieser Frage beschäftigt. Ihr Analyst Jochen Möbert zeigt sich in einer aktuellen Studie davon überzeugt, dass Immobilien trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten attraktiv bleiben.
Eine Analyse von 16 Ländern ergab, dass der Anstieg der Immobilienpreise in allen Ländern die Inflation deutlich übertraf. Sogar in den 1970er-Jahren, als die Inflation in einigen Ländern auf bis zu 7 Prozent stieg, kletterten die Immobilienpreise in 14 von 16 Ländern schneller als die Inflation. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass die Preise von Wohnungen und Häusern in den meisten Fällen nicht stagnieren oder fallen werden – und das trotz steigender Zinsen und mittlerweile wieder attraktiver Anlagealternativen. Das klingt nach weiterhin guten Aussichten für Eigentümer:innen.
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