Immobilienkauf während der Corona-Pandemie
Wer plant, eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, steht jetzt vor vielen Fragen: Wie entwickeln sich die Immobilienpreise? Sind Besichtigungen noch möglich? Welche Zinsbindung ist jetzt sinnvoll?
Wir stehen an deiner Seite und geben Antworten auf die wichtigsten Fragen
rund um den Immobilienkauf.
Fragen zu Auswirkungen der Corona-Pandemie
auf Hausbau, Bauträger-Projekte, Mietverhältnis oder Umzug?
Hier findest du Antworten.
Aktualisiert am 28. Januar 2021, 17:01
Veröffentlicht am 30. März 2020, 13:38
Inhalt der Seite
- FAQs
- Ist Corona eine Gefahr für den Immobilienkauf?
- Zinskommentar November: Corona 2.0 und die Bauzinsen
- Speckgürtel immer beliebter
- Immobilienmarkt: Was bringt die Zukunft?
- Ist der Immobilienkauf jetzt sinnvoll?
- Baufinanzierung in der Corona-Krise
- Zinskommentar: Bauzinsen schrauben sich leicht nach oben
- Treibt Corona die Preise in die Höhe?
- Zinskommentar: Corona schickt Bauzinsen auf Talfahrt
- Die 4 Phasen im Kaufprozess während Corona
Die wichtigsten Antworten zum Immobilienkauf während der Corona-Pandemie
- Ist ein Immobilienkauf derzeit sinnvoll?
- Wie entwickeln sich die Bauzinsen?
- Was ist jetzt die ideale Zinsbindung?
- Darf ich noch zum Notar, um den Kaufvertrag zu unterschreiben?
- Kann ich eine Baufinanzierung auch online abschließen?
- Ich kann aufgrund von weggefallenem Einkommen meine Raten nicht mehr zahlen. Wie geht es nun weiter?
- Finden Besichtigungen weiterhin statt?
- Herrscht während der Besichtigung Maskenpflicht?
- Kann ich Renovierungsarbeiten durchführen lassen?
- Darf ich während der Corona-Pandemie umziehen?

Ist Corona eine Gefahr für den Immobilienkauf?
Die Preise für Immobilien sind ohnehin sehr hoch, und nun kommen auch noch die Auswirkungen des Coronavirus dazu. Welche Erwartungen haben die Deutschen an den Markt: Wird er sich durch die Krise für Käuferinnen und Käufer verbessern oder eher verschlechtern? Der Baufinanzierungsvermittler Interhyp und das Statistikportal Statista haben diese und andere Fragen an 1000 repräsentativ ausgewählte Bundesbürgerinnen und -bürger gestellt. Die Ergebnisse zeichnen ein aktuelles Bild davon, wie Käuferinnen und Käufer die aktuelle Entwicklung der Immobilienmärkte bewerten.

Zinskommentar November: Corona 2.0 und die Bauzinsen
Ist es Zufall oder Fügung, dass einen Tag nach dem Machtwort der Kanzlerin die Europäische Zentralbank (EZB) zu ihrer Zinssitzung zusammenkam, um über die Geldpolitik und Leitzinsen zu beraten? Der DAX quittierte den angekündigten Lockdown light in Deutschland mit massiven Einbrüchen, berappelte sich dann aber wieder, als eindeutige Signale aus dem EZB-Hauptquartier in Frankfurt am Main an die Öffentlichkeit drangen. Währenddessen vergibt die KfW jetzt sogar Kredite mit negativen Zinsen. Was passiert da?

Speckgürtel immer beliebter
Treibt Corona die Deutschen aufs Land? Immerhin haben die Vorteile der Stadt in Zeiten von Kontakteinschränkungen und Sperrstunden weniger Relevanz. Große Menschenansammlungen sind auf dem Land leichter zu meiden. Doch spiegelt sich diese landläufige Ansicht auch im Suchverhalten und den Nachfragepräferenzen von Immobiliensuchenden wider? Eine aktuelle ImmoScout24-Analyse zeigt: Eine nachhaltige Verlagerung der Nachfrage von der Stadt aufs Land ist bislang ausgeblieben. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien entwickelt sich auf dem Land und der Stadt parallel. Allerdings ist das Interesse an Eigentumswohnungen und Häusern zum Kauf im städtischen Umland gestiegen.

Immobilienmarkt: Was bringt die Zukunft?
Einerseits könnte sich die Nachfrage abschwächen, weil immer mehr Menschen in Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit gedrängt werden. Bis Ende April wurde 2020 bereits für rund 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit beantragt, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Andererseits bekommt angesichts abstürzender Aktienmärkte das Betongold neuen Auftrieb: zur Eigennutzung oder als Geldanlage. In welche Richtung treibt Corona die Preise?

Ist der Immobilienkauf jetzt sinnvoll?
Die Folgen der Coronavirus-Pandemie beeinflussen derzeit unseren Alltag und bringen manche Verunsicherung mit sich. Doch es gibt keinen Grund, den Traum von den eigenen vier Wänden deshalb aufzuschieben – oder gar aufzugeben. Gerade jetzt können Immobilienkäufer mit guten Finanzierungsbedingungen rechnen: Die Zinsen sind auf Rekordtief. Lesen Sie, warum der Immobilienkauf auch in Zeiten von Corona eine gute Idee ist:

Baufinanzierung in der Corona-Krise
Wer gerade eine Immobilie zum Kauf sucht oder den Kaufvertrag schon unterschrieben hat, fragt sich angesichts der aktuellen Corona-Krise vielleicht, ob es mit der Baufinanzierung so weitergehen kann wie bisher. Werden Baufinanzierungen überhaupt noch vergeben? Und was passiert, wenn ich aufgrund von Umsatzeinbußen mein Darlehen nicht mehr bedienen kann? Hier finden Sie ausführliche Antworten:
Sie möchten eine Immobilie kaufen?
Finden Sie heraus, mit welchem Budget Sie rechnen können!

Treibt Corona die Preise in die Höhe?
Das Virus hat das Gesundheitssystem, das soziale Leben, die Wirtschaft und die Aktienkurse fest im Griff. Angesichts fallender Börsenkurse stellt sich natürlich schnell die Frage: Wirkt sich der neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 auch auf die Immobilienpreise aus? Schließlich sind Immobilien beliebte Anlageobjekte. So entwickeln sich jetzt die Preise:
Immobilienkauf in Corona-Zeiten: Was ist anders?
Die 4 Phasen im Kaufprozess während Corona
Ist der Kauf jetzt sinnvoll? Was macht Corona mit den Preisen? Wie laufen Besichtigungen ab und was läuft bei der Finanzierungsvergabe anders? Von der Überlegung bis zum Umzug: die vier Kaufphasen während der Corona-Pandemie.

Phase 1: Jetzt kaufen?
Vor jedem Immobilienkauf steht die Frage: Lohnt sich das überhaupt? Das war auch schon vor der Corona-Pandemie so, doch kommt nun die Frage hinzu, wie sich Corona auf den Immobilienmarkt auswirkt. Wie sich die Preise in Zukunft entwickeln, lässt sich zwar noch nicht vorhersagen, aber eins ist klar: Die Kaufpreise zeigen sich von der Corona-Pandemie ziemlich unbeeindruckt. Weder fand ein Preisverfall statt noch stiegen die Preise rasant an. Sie entwickelten sich stattdessenähnlich wie in den Vorjahren stabil. Der befürchtete "Run auf das Betongold", der die Preise in die Höhe treibt und einen Immobilienkauf damit unattraktiver macht, ist also ausgeblieben. Eine Wohnung oder ein Haus sind noch immer eine lohnenswerte Investition.
Phase 2: Immobiliensuche

Die Immobiliensuche hat sich durch Corona verändert: Massenbesichtigungen gehören der Vergangenheit an. Stattdessen hat auch hier die Digitalisierung Einzug gehalten: Viele Immobilien können nun von zuhause aus besichtigt werden. ImmoScout24 bietet dazu die Option an, Anzeigen mit dem Hinweis "Online-Besichtigung möglich" zu kennzeichnen.
Für Online-Besichtigungen gibt es drei verschiedene Möglichkeiten – je nach technischer Ausstattung der Interessierten und der Anbietenden:
- 360-Grad-Besichtigung: Dabei handelt es sich um einen vorab durchfotografierten Rundgang durch die Räume. Das funktioniert mithilfe spezieller Kameras, die einen Rundumblick ermöglichen. Die Kaufinteressierten können rund um die Uhr in den digital nachgebildeten Zimmern bestimmte Punkte ansteuern und sich mithilfe von Mausbewegungen frei umschauen. Auch Ausmessungen sind dabei möglich. So lässt sich zum Beispiel nachmessen, ob der große Schrank ins Schlafzimmer passt oder nicht.
- Virtual-Reality: Einige Objekte können bereits im VR-Modus besichtigt werden. Kausuchende, die eine Virtual-Reality-Brille besitzen, können sich dann tatsächlich so fühlen, als würden sie in den Räumen stehen. Sie müssen einfach den Kopf bewegen und können sich die Wohnung in Ruhe ansehen. Sogar ein "Spaziergang" im Garten ist möglich, wenn Bilder davon vorliegen.
- Live-Besichtigung: Eine immer beliebter werdende Form ist die Videobesichtigung einer Immobilie. Dafür verabreden sich die Kaufinteressierten mit dem Makler oder der Maklerin und sehen sich die Wohnung oder das Haus per Videoübertragung an. Dafür bieten sich Kommunikationsprogramme wie Skype, Zoom, Facetime oder Google Hangouts an.
Vor-Ort-Besichtigung: Hygieneregeln beachten
Wer auf einen Besichtigungstermin vor Ort eingeladen wird, sollte die gängigen Hygienevorschriften beachten: Zwei Meter Abstand halten, vorher und hinterher Hände waschen, am besten eine medizinische Maske tragen (Maskenpflicht herrscht aber nicht bei Besichtigungen). Achtet auch darauf, nach Möglichkeit nichts mit der baren Hand anzufassen. Nehmt am besten ein Tuch mit, um den direkten Kontakt mit Oberflächen zu vermeiden. Praktisch sind auch leere Klopapierrollen, um Türklinken oder Fenstergriffe zu umfassen.
Achtung: Führt ein Makler oder eine Maklerin die Besichtigung durch, dürfen weitere Angehörige deines Hausstandes dabei sein. Zeigt dir ein privater Verkäufer die Immobilie, musst du allein zur Besichtigung gehen - nicht einmal dein Partner oder deine Partnerin darf dabei sein. Außerdem darfst du den Radius von 15 Kilometern um deinen eigenen Wohnort herum nicht verlassen (Stand: 28.01.2020).
Wenn ihr eine Immobilie gefunden habt, auf die ihr euch bewerben wollt, dann verschickt eure Bewerbungsunterlagen am besten digital. Dafür eignet sich zum Beispiel die Vorstellungsmappe von unserem praktischen KäuferPlus-Service, die eure Selbstauskunft, den SCHUFA-BonitätsCheck und ein Käuferzertifikat enthält.
Phase 3: Immobilie gefunden
Ihr habt eine Immobilie gefunden? Toll! Dann gilt es jetzt, die Finanzierung zu klären. Viele Kaufinteressierte fragen sich derzeit, ob Baufinanzierungen momentan überhaupt vergeben werden. Dazu können wir Entwarnung geben: Ja, das Baufinanzierungsgeschäft läuft weiter. Das ist auch gut so, denn die Finanzierungsbedingungen sind gerade sehr gut. Die Zinsen befinden sich auf konstant niedrigem Niveau. Auch Corona hat sie nicht - wie von einigen befürchtet - in die Höhe getrieben. Sie bieten damit nach wie vor günstige Bedingungen für ein Darlehen.
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Online-Finanzierungsberatung
Die Beratung in der Baufinanzierung findet bei vielen Banken mittlerweile ebenfalls digital statt. Das funktioniert dann meist über Videochat, bei dem die Beraterin oder der Berater den Bildschirm mit den Finanzierungswilligen teilt. Mirjam Mohr, Interhyp-Vorständin für das Privatkundengeschäft, erklärt: „Alle Details eines Beratungsgesprächs, zum Beispiel das persönliche Budget sowie mögliche Angebotsgestaltungen und Eckdaten wie Tilgungshöhe oder Zinsbindung, können auf diese Weise gut gezeigt und besprochen werden.“
Wichtig: Die Zinsbindung sollte aktuell aufgrund der guten Zinslage so langfristig wie möglich gewählt werden, also zehn Jahre oder länger. Sollten sich die Zinsen zuungunsten der Darlehensnehmenden verändern, haben diese nach zehn Jahren ein Sonderkündigungsrecht. Das heißt, dass ihr dann auch längerfristige Darlehen kündigen könnt. Die Bank darf das nicht.
Tipp zur Finanzierung: Hohe Anfangstilgungen von mindestens drei Prozent wählen und einen möglichen Tilgungssatzwechsel sowie Sondertilgungen vereinbaren. Beide Instrumente helfen dabei, die aktuell durch Corona bedingte Unsicherheit etwas abzufedern: Mit Sondertilgungen kann die Restschuld auf einen Schlag reduziert werden. Tilgungssatzwechsel ermöglichen es bei Kurzarbeit oder der Gefahr eines Jobverlustes, die monatliche Belastung zu reduzieren – und so die Durststrecke bis zur Besserung der Lage zu überbrücken.
Die Verträge werden online ausgehandelt und dann per Post zur Vertragsunterzeichnung gesendet – die Unterschrift lässt sich noch nicht digital setzen.
Notartermin am besten im Freien
Ebenfalls noch nicht online möglich ist der Notartermin: Notarielle Beurkundungen funktionieren weiterhin nur, wenn die Vertragsparteien persönlich anwesend sind. Immerhin: Mittlerweile ist es möglich, eine bevollmächtigte Person zu schicken. Das geht zum Beispiel, wenn ihr zu einer Risikogruppe gehört oder selbst an Covid-19 erkrankt seid. Dazu müsst ihr eine schriftliche Vollmacht ausstellen. In jedem Fall ist es sinnvoll, den Termin im Freien stattfinden zu lassen, wenn das Wetter mitspielt – so empfiehlt es die Notarkammer.
Phase 4: Wohnung herrichten und umziehen
Sind alle Verträge unterschrieben, stehen noch einige Punkte auf dem Programm, bevor es ins Eigenheim geht. Es gilt, den Umzug zu planen, die alte Wohnung übergabefertig zu machen und die frisch erstandene Immobilie herzurichten. Aber der Reihe nach:
- Wohnung kündigen: In Deutschland beträgt die Kündigungsfrist für Mietwohnungen für gewöhnlich drei Monate. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen, zum Beispiel mithilfe dieser kostenlosen Vorlage. Plant sie am besten so ein, dass ihr gar nicht oder nur kurze Zeit doppelt zahlen müsst, also gleichzeitig die ersten Raten und die Miete begleichen müsst. Aber Vorsicht: Kündigt erst, wenn der Umzug bereits sicher geplant ist.
- Umzug planen: Ganz wichtig: Solange die Kontaktbeschränkungen gelten, sind private Umzüge mithilfe von Freundinnen und Freunden NICHT möglich. Ihr könnt Umzüge nur mit Personen aus dem eigenen Haushalt und maximal einer weiteren Person oder professionellen Umzugsunternehmen durchführen. Da das für alle gilt, sind Umzugsunternehmen derzeit gut ausgelastet – fragt also frühzeitig euren Wunschtermin an. Umzugsunternehmen könnt ihr ganz einfach hier vergleichen.
- Umzug vorbereiten: Mit der Umzugsplanung solltet ihr etwa drei Monate vor dem Umzugstermin starten. Mit dieser Checkliste habt ihr dabei alles Wichtige zur richtigen Zeit im Blick. Nutzt den Umzug auch, um mal wieder richtig auszusortieren und unnötigen Kram loszuwerden. Kleidung, Möbel, Küchengeräte etc. solltet ihr aber nicht gleich entsorgen: Derzeit werden Sachspenden vielerorts dringend benötigt. Informiert euch einfach auf Nachbarschaftsportalen oder in den sozialen Medien – oftmals werden Spenden auch zuhause abgeholt.
- Wohnung übergabefertig machen/Eigenheim renovieren: Habt ihr eine Bestandsimmobilie gekauft, kann es gut sein, dass vor dem Umzug Renovierungsarbeiten oder Modernisierungen notwendig sind. Außerdem muss die Mietwohnung übergabefertig gemacht werden. Wenn ihr dabei auf professionelle Hilfe zurückgreifen wollt, ist das kein Problem: Handwerksunternehmen dürfen trotz der Kontaktbeschränkungen weiterhin auch in privaten Räumen arbeiten. Ihr fragt euch, was überhaupt alles zur Renovierungspflicht in der Mietwohnung zählt? Hier findet ihr alles zum Thema Schönheitsreparaturen.
Nun seid ihr gut gerüstet für den Immobilienkauf während der Corona-Pandemie. Schließlich ist ein schönes Zuhause zum Wohlfühlen besonders jetzt sehr wünschenswert. Wenn sich weitere Änderungen im Kaufprozess ergeben, informieren wir euch natürlich. Guckt dazu einfach immer mal wieder auf dieser Seite vorbei – oder abonniert unseren Newsletter. Viel Erfolg beim Immobilienkauf!
Haben Sie Fragen zu Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Hausbau, Bauträger-Projekte, Mietverhältnis oder Umzug? Hier finden Sie Antworten.