So lebt es sich in Bremen

Hier fühlen sich nicht nur Stadtmusikanten wohl

Obwohl Köln oder München größer sind, hat ihnen Bremen (mit dem zu ihm gehörenden Bremerhaven) eines voraus: Es ist ein eigenes Bundesland mit allen Rechten im Bundesrat oder der Bundesversammlung, eigenem Schulwesen, eigener Polizei etc. Als Zeichen der Stadtfreiheit steht seit 1404 eine fast zehn Meter hohe Statue auf dem Marktplatz: der Roland. Sie ist bis heute das Bremer Wahrzeichen.

Wo es sich gut leben lässt

Durch den Bürgerpark ist Schwachhausen Bremens grünster Stadtteil. Einst bauten sich hier wohlhabende Bremer Kaufleute ihre repräsentativen Sommerresidenzen vor den Toren der Stadt und erholten sich vom Alltag. Später, als es ihnen in der Innenstadt zu eng wurde, verlagerten sie ihre Wohnsitze gleich ganz nach Schwachhausen. Gut situierte Bürger leben hier sehr privilegiert, dafür sorgen buntverputzte Patriziervillen und Altbremer Häusern. Zwei Straßen, die Hermann-Allmers-Straße und die Bulthauptstraße, stehen als vollständige Ensembles unter Denkmalschutz. Darüber hinaus besteht für alle Straßen zwischen Parkallee und Hartwigstraße bis hin zum Schwachhauser Ring eine Erhaltungssatzung. Sie verhindert den Abriss der Häuser.

Auch in anderen Stadtteilen haben herrliche Bremer Häuser den Krieg unbeschadet überstanden. Derart schöne Exemplare wie im Bürgerparkviertel aber sind rar: mit Stuck an den Wänden, Friesen, Säulen oder Erkern an der Außenfassade. Sie wurden zwischen 1880 und 1912 gebaut. Das typische Bremer Haus ist ein Reihenhaus mit zwei Etagen und Souterraingeschoss, dazu vorn ein kleiner und hinten ein großer Garten.

Was die Schanze für Hamburg ist das Ostertor für Bremen: angesagt, vielseitig und weltoffen. Hier leben viele Kreative und Bildungsbürger. Für eine kurze Auszeit im Grünen eignen sich die nahen Wall-Anlagen oder der Osterdeich direkt an der Weser.

Typisch für die Region

Jeder Bremer sehnt den Winter herbei und damit die Braun- oder Grünkohlzeit. Die Saison beginnt offiziell am Buß- und Bettag im November, vorausgesetzt der Kohl hat dann schon den ersten Frost bekommen. „Pinkel" ist übrigens eine fette Grützwurst, die dem Kohl beim Kochen beigegeben werden kann und ihm Würze verleiht.

Das ist besonders sehenswert

Alle Kinder lieben die Bremer Stadtmusikanten: Esel, Hund, Katze, Hahn! An der Westseite des Rathauses steht die bekannteste Darstellung der Märchenfiguren, die Bronzeplastik des Künstlers Gerhard Marcks von 1951. Südöstlich neben dem Rathaus liegt in einem Gewirr enger und schmaler Gassen, mit eng aneinander gelehnten, schmalen, kleinen Häusern, ein malerischer Stadtteil, das Schnoorviertel. Es hat seinen eigenen Reiz, die Straßen in ihrer mittelalterlichen Kleinstadtromantik zu durchschlendern. Die Baugeschichte der noch erhaltenen Häuser reicht bis in das 15. Jahrhundert zurück.

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