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Mit der Ackerzahl – auch Ackerwertzahl, Bodenpunkte oder Bodenzahl genannt – wird die Ertragsfähigkeit von landwirtschaftlichen Grundstücken angegeben. Auch für private Eigentümer:innen, die selbst nicht landwirtschaftlich tätig sind, ist sie ein wichtiger Messwert für Bodenqualität, Nutzungswert und steuerliche Bewertung. Sie hilft, Verkaufschancen einzuschätzen, Steuerbescheide zu prüfen und alternative Nutzungsmöglichkeiten wie Photovoltaik realistisch zu bewerten.

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importantpoints
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Ackerzahl zeigt die Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Böden – je höher der Wert (1–100), desto fruchtbarer der Boden.

  • Sie basiert auf der Bodenzahl und wird durch Klima- und Geländefaktoren angepasst.

  • Eine Ackerzahl unter 35 kann Flächen für Photovoltaik-Förderung interessant machen.

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    Was ist die Ackerzahl?

    Die Ackerzahl (AZ) ist eine in Deutschland verwendete Kennzahl zur Bewertung der Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Böden.



    Sie zeigt, wie fruchtbar und ertragreich ein Acker unter natürlichen Standortbedingungen ist – also abhängig von Bodenqualität, Klima und Geländebeschaffenheit.

    Der Wert reicht von 1 (sehr schlecht) bis 100 (sehr gut) und spielt eine zentrale Rolle bei der Bewertung landwirtschaftlicher Grundstücke sowie bei der Berechnung der Ertragsmesszahl (EMZ), die wiederum für die Grundsteuer relevant ist.

    Expertenkommentar

    „Die Ackerzahl ist die wichtigste Kennzahl für die Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Flächen. Sie verbindet die Bodenqualität mit den Standortbedingungen und liefert so eine objektive Grundlage für Bodenbewertung, Pachtpreisermittlung und Nutzungspotenziale.“

    Nadine Kunert
    Expertin für Verkauf & Vermietung
    Nadine Kunert

    Nadine Kunert informiert dich als Immobilienexpertin und Redakteurin von ImmoScout24 mit informativen und sorgfältig recherchierten Inhalten rund um das Thema Immobilienverkauf und Vermietung. Nadine ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin, hat viele Jahre als Content Managerin in der Baubranche gearbeitet und ist seit 10 Jahren selbst Vermieterin. Dadurch hat sie einen praxisnahen Bezug und strebt danach, die Themen leserfreundlich und verständlich für dich aufzubereiten.

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    Was die Ackerzahl aussagt

    Die Ackerzahl ist ein Maßstab zur Kennzeichnung der Qualität einer Ackerfläche und damit relevant für die Bewertung von Grundstücken. Eine hohe Ackerzahl steht für eine hohe Ertragsfähigkeit für landwirtschaftliche Zwecke.
    Eine Ackerzahl unter 20 weist auf einen sehr schwachen Boden hin, während Werte über 60 auf eine sehr gute Bodenqualität hindeuten.

    Sie ist also ein Indikator für die natürliche Ertragsfähigkeit eines Bodens – unabhängig von Düngung, Bewirtschaftung oder Nutzung. Damit ist sie eine objektive Vergleichszahl und Teil der Bodenschätzung, die in Deutschland gesetzlich geregelt ist.

    Wie wird die Ackerzahl er­mit­telt?

    Die Ackerzahl ergibt sich aus der Bodenzahl, welche die Fruchtbarkeit des Bodens beschreibt, und wird durch Zu- oder Abschläge für Klima- und Geländebedingungen korrigiert. Grundlage ist das Bodenschätzungsgesetz (BodSchätzG).

    Die Ermittlung erfolgt nicht durch Eigentümer:innen selbst, sondern im Rahmen einer amtlichen Bodenschätzung. Diese wird von der Finanzverwaltung und den Gutachterausschüssen der Länder durchgeführt. Das Ergebnis – die Ackerzahl – ist für jedes Flurstück in den Kataster- und Schätzungsunterlagen hinterlegt.

    Wenn du die Ackerzahl deines Grundstücks wissen möchtest, kannst du sie also nicht selbst berechnen, sondern über das Geoportal deines Bundeslandes, BORIS-D oder beim zuständigen Katasteramt einsehen.


    So berechnen z. B. Gutachterausschüsse Ackerzahlen:

    1. Bodenzahl be­stim­men

    Zuerst wird die Bodenzahl ermittelt. Sie beschreibt die reine Bodenqualität, also die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Bodens – beispielsweise Bodenart, Humusgehalt und Durchwurzelbarkeit.

    2. Zu- und Ab­schlä­ge

    Von dieser Bodenzahl werden Zu- oder Abschläge vorgenommen, wenn die klimatischen Bedingungen (z. B. Temperatur, Niederschlag) oder die Geländeeigenschaften (z. B. Hangneigung, Schattenlage) vom Standard abweichen. Standardwerte sind u. a.:  8 °C durchschnittliche Jahrestemperatur, 600 mm durchschnittlicher Jahresniederschlag, keine oder sehr geringe Hangneigung.

    3. Er­geb­nis: Die Ackerzahl

    Die resultierende Zahl ist die Ackerzahl – sie spiegelt also die Ertragsfähigkeit unter den konkreten Standortbedingungen wider und korrigiert die Bodenzahl.
    Eine Ackerzahl von 100 steht für optimale Bedingungen, während Werte unter 20 landwirtschaftlich kaum noch nutzbar sind.

    Kurz gesagt: Die Ackerzahl ist die weiterentwickelte Bodenzahl – sie berücksichtigt zusätzlich Klima- und Geländeeinflüsse.


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    Ackerzahl Ta­bel­le als Ska­la

    Ackerzahl Qualitätsstufe
    < 20 Geringer Acker
    20-40 Mittlerer Acker
    40-60 Guter Acker
    > 60 Sehr guter Acker

    Ackerzahl und Ertragsmesszahl (EMZ)

    Die Ackerzahl bildet die Grundlage für die Ertragsmesszahl (EMZ) – eine Kennziffer, die für die Besteuerung landwirtschaftlicher Flächen relevant ist.
    Formel:

    Ertragsmesszahl = Ackerzahl × Flächengröße (in Ar)

    Die EMZ dient Behörden zur Berechnung der Grundsteuer und wird auch bei Pachtpreisvergleichen herangezogen.

    Ackerzahl her­aus­fin­den – so geht’s

    Wer die Ackerzahl seines Grundstücks herausfinden möchte, hat mehrere Möglichkeiten:

    1. Geoportale der Bun­des­län­der

    Jedes Bundesland bietet ein Geoportal, über das Bodeninformationen zu Flurstücken abgerufen werden können – darunter auch Bodenzahl und Ackerzahl.

    Beispiele:


    Dort kann die Adresse oder die Nummer des Flurstücks eingegeben werden, um die Werte abzurufen.

    2. BORIS-D

    Unter www.bodenrichtwerte-boris.de stellt die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen (AdV) eine bundesweite Datenbank bereit. 
    Nach Auswahl der Fläche werden in der Rubrik „Beschreibende Merkmale“ Informationen zur Ackerzahl, Bodenzahl oder Grünlandzahl angezeigt. 

    Hinweis: Die Suche funktioniert derzeit nur nach Adresse, nicht nach Flurstücknummer. 

    3. Gut­ach­ter­aus­schuss oder Ka­tas­ter­amt

    Wer eine amtlich bestätigte Angabe benötigt – etwa für ein Gutachten, einen Verkauf oder eine steuerliche Bewertung –, kann sich an den zuständigen Gutachterausschuss oder das Katasteramt wenden. Dort liegen die Ergebnisse der Bodenschätzung vor.


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    Pho­to­vol­ta­ik auf Acker­flä­chen mit nied­ri­ger Ackerzahl

    Eine niedrige Ackerzahl ist nicht immer ein Nachteil.
    Flächen mit einer Ackerzahl unter 35 gelten als landwirtschaftlich weniger ertragreich und können daher für Photovoltaik-Freiflächenanlagen interessant sein.

    Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist eine Förderung für Solarparks möglich, wenn die Bodenzahl oder Ackerzahl unter 35 liegt. Damit sollen bevorzugt minderwertige Böden für die Energieerzeugung genutzt werden – hochwertige Ackerflächen mit hoher Produktivität bleiben so geschützt.

    hint
    Praxis-Tipp:

    Wer eine Fläche mit niedriger Ackerzahl besitzt, kann prüfen, ob sie sich für Photovoltaik eignet. Informationen dazu geben die Landesenergieagenturen oder Projektentwickler für Solarparks.

    Be­deu­tung für Grundstücksbewertung

    Die Ackerzahl ist ein zentraler Faktor bei der Bewertung landwirtschaftlicher Flächen – meist im Rahmen von Verkehrswert- oder Ertragswertverfahren.
    Eine hohe Ackerzahl steht für fruchtbare, ertragreiche Böden – und damit für höhere Marktwerte. In Kombination mit der Lage und dem Zuschnitt der Fläche bildet sie die Grundlage für den Verkehrswert landwirtschaftlich genutzter Grundstücke.

    hint
    Tipp:

    Neben der Ackerzahl lohnt auch ein Blick auf den Bodenrichtwert oder das Bewertungsgesetz (BewG).

    Fa­zit: Ackerzahl als Schlüsselwert für die Bo­den­gü­te

    Die Ackerzahl fasst die natürliche Ertragsfähigkeit eines Bodens in einer einzigen Zahl zusammen.
    Sie zeigt, wie fruchtbar ein Standort ist, beeinflusst den Wert, die Pachtpreise und sogar die Nutzungspotenziale – etwa für Photovoltaik.
    Ob Verkauf, Verpachtung oder Bewertung: Die Ackerzahl ist und bleibt ein zentraler Faktor für Eigentümer:innen und Landwirt:innen.


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    FAQ: Häufige Fragen zur Ackerzahl

    Wo bekomme ich die Ackerzahl her?

    Die Ackerzahl ist in den Bodenschätzungskarten hinterlegt. Sie kann über die Geoportale der Bundesländer, BORIS-D oder bei Gutachterausschüssen oder beim Katasteramt eingesehen werden.

    Wie berechnet sich die Ackerzahl?

    Aus der Bodenzahl werden Zu- oder Abschläge für Klima, Relief und Geländeeigenschaften abgeleitet. Das Ergebnis ist die standortspezifische Ackerzahl.

    Was bedeutet eine Ackerzahl von 40?

    Eine Ackerzahl von 40 steht für einen Boden in mittelguter Qualität mit durchschnittlicher Ertragsfähigkeit. Werte über 60 gelten als gut bis sehr gut, Ackerzahlen unter 20 als schwach.

    Kann man Ackerland mit niedriger Ackerzahl für Photovoltaik nutzen?

    Ja, bei einer Ackerzahl unter 35 kann eine Förderung nach EEG für Freiflächen-Photovoltaikanlagen möglich sein.

    Gibt es eine Karte für die Ackerzahl?

    Ja. Die Ackerzahl kann in vielen Bundesländern über digitale Kartenportale eingesehen werden. Am einfachsten geht das über das Geoportal deines Bundeslandes oder über die bundesweite Plattform BORIS-D.

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    Nadine Kunert
    Expertin für Verkauf & Vermietung

    Nadine Kunert informiert dich als Immobilienexpertin und Redakteurin von ImmoScout24 mit informativen und sorgfältig recherchierten Inhalten rund um das Thema Immobilienverkauf und Vermietung. Nadine ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin, hat viele Jahre als Content Managerin in der Baubranche gearbeitet und ist seit 10 Jahren selbst Vermieterin. Dadurch hat sie einen praxisnahen Bezug und strebt danach, die Themen leserfreundlich und verständlich für dich aufzubereiten.

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