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Die Räumungsklage ist das gerichtliche Mittel für Vermieter:innen, um säumige Mieter:innen nach Kündigung und Fristsetzung zur Wohnungsräumung zu verpflichten. Sie beginnt mit der Klage beim Amtsgericht und endet im besten Fall mit einem Vollstreckungstermin. Was du dabei beachten solltest – von den Voraussetzungen bis zu den Kosten – erfährst du hier kompakt zusammengefasst.
Die Räumungsklage ist die letzte Eskalationsstufe im Mietrecht – sie ist aufwendig, teuer und meist langwierig.
Voraussetzung: Nur nach wirksamer Kündigung und Ablauf aller Fristen zulässig; bei sozialen Härtefällen kann sie abgelehnt werden.
Wichtig: Zahlt der:die Mieter:in während des Verfahrens doch noch, kann der Grund für die vorausgegangene Zahlungsverzugskündigung entfallen – informiere das Gericht, sonst bleibst du ggf. auch noch auf den Kosten sitzen.
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Für private Vermieter:innen & Nachmietersuchende
- Was ist eine Räumungsklage?
- Voraussetzungen für eine Räumungsklage
- Wie Mieter eine Räumungsklage abwenden können
- Wie läuft eine Räumungsklage ab?
- Mit Räumungstitel zur Zwangsräumung
- Was kostet eine Räumungsklage – und wer zahlt?
- Fazit: Räumungsklage – nur mit guter Vorbereitung
- FAQ: Häufige Fragen zur Räumungsklage
Eine Räumungsklage ist das gerichtliche Verfahren, mit dem du Mieter:innen zur Rückgabe der Wohnung verpflichten kannst – wenn sie nach einer Kündigung nicht freiwillig ausziehen. Du reichst sie beim Amtsgericht ein.
Voraussetzung ist, dass das Mietverhältnis wirksam beendet wurde und du den Auszug verlangt hast – vergeblich.
Auslöser für Räumungsklagen sind u. a.:
- Der:die Mieter:in zahlt nicht.
- Der: Mieter:in zieht nicht aus, obwohl das Mietverhältnis ausgelaufen ist.
- In der Mietwohnung wird – ohne Absprache – ein Untermietverhältnis unterhalten.
- Die Wohnung dient unerlaubterweise gewerblichen Zwecken.
Die Klage ist der letzte Schritt, wenn Gespräche, Mahnungen und schriftliche Aufforderungen nichts gebracht haben. Ziel ist ein Räumungstitel, mit dem der:die Gerichtsvollzieher:in die Wohnung notfalls zwangsweise räumen darf.
Nicht alle Vermieter:innen haben die finanziellen Möglichkeiten, um längere Zeiträume zu überbrücken, in denen die Mietzahlungen nicht geleistet werden. Umso wichtiger ist es, frühzeitig zu agieren und einen Räumungstitel zu erwirken.
Bevor du eine Räumungsklage einreichst, müssen bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllt sein:
- Kündigung aussprechen – außer bei Nichtzahlung der Miete: hier ist eine wirksame Kündigung angebracht: fristlos oder ordentlich – am besten beides, also fristlos und hilfsweise ordentlich
- Frist zum Auszug gesetzt – inklusive Nachfrist, wenn nötig
- Keine Reaktion oder Weigerung der Mieter:innen
- Klage gegen alle Bewohner:innen – sonst ist der Räumungstitel unvollständig
Auch wenn du als Vermieter:in eine Räumungsklage eingereicht hast, bedeutet das noch nicht, dass du die Wohnung kurzfristig zurückbekommst. Denn Mieter:innen haben verschiedene rechtliche Mittel, um die Klage abzuwehren oder die Zwangsräumung zu verzögern.
Zahlen Mieter:innen innerhalb von zwei Monaten nach Klagezustellung die gesamten Mietrückstände, entfällt der Kündigungsgrund (§ 569 Abs. 3 BGB). Dies gilt nicht, wenn die Mieter bereits innerhalb der letzten zwei Jahre eine Kündigung durch die Schonfristzahlung geheilt haben. Wenn die Schonfristzahlung aber potentiell durchgreift, musst du umgehend das Gericht informieren – sonst könnten dir auch die Prozesskosten auferlegt werden.
Räumungsklagen scheitern häufig an Formalien.
Beispiele:
- keine wirksame Kündigung (z. B. falsche Frist, Formfehler)
- Kein Zustellnachweis: Es genügt nicht, die Kündigung in den Mieterbriefkasten zu werfen.Als gerichtsfest gelten der Einwurf in Anwesenheit eines:einer Zeug:in, das Einwurfeinschreiben oder die Zustellung per Boten.
- fehlerhafte Angaben im Räumungstitel (z. B. falsche oder fehlende Namen)
- Unzureichend begründeter Eigenbedarf bei der ordentlichen Kündigung, die du hilfsweise ausgesprochen hast.
Solche Fehler können zur Abweisung von Kündigung bzw. Klage führen – oder zu deutlichen Verzögerungen, die sehr teuer werden können. Suche dir am besten eine:n Fachanwält:in, damit du auf direktem Weg an dein Ziel kommst.
Gerichte müssen soziale Härte berücksichtigen. Mieter:innen können auf Grundlage von:
- § 574 BGB: Widerspruch wegen besonderer Härte (z. B. Krankheit, Alter, Kinder)
- § 721 ZPO: Antrag auf Fristverlängerung zur Räumung
- § 765a ZPO: Antrag auf Vollstreckungsschutz bei unzumutbarer Härte
die Zwangsräumung aufschieben oder verhindern.
Bei einem Streitwert über 600 Euro oder bei ausdrücklicher Zulassung durch das Gericht können Mieter:innen in Berufung gehen. Das verlängert das Verfahren deutlich – und kostet Zeit sowie Geld.
Als Vermieter:in solltest du dich auf Gegenwehr einstellen. Je besser deine Klage vorbereitet ist – formal und inhaltlich –, desto größer die Chance, dass du zügig zu deinem Recht kommst.
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Nach einer fristlosen Kündigung kannst du als Vermieter:in sofort aktiv werden. Bei ordentlicher Kündigung gelten die üblichen gesetzlichen Fristen. Die Räumungsklage solltest du möglichst zeitnah einreichen – am besten direkt nach Ablauf der gesetzten Frist zum Auszug.
Selbst in dieser Phase kann es noch zu Verzögerungen kommen. Mieter:innen haben die Möglichkeit, eine Räumungsfrist nach § 721 ZPO zu beantragen – etwa, wenn sie keine neue Wohnung finden. Das Gericht kann diese Frist auf bis zu ein Jahr festsetzen.
Der Ablauf einer rechtswirksamen Räumungsklage ist immer gleich – hier im Detail:
- Kündigung durch Vermieter:in:
Die Vermieter:innen kündigen den Mieter:innen fristlos oder fristgerecht, etwa aufgrund von Eigenbedarf oder wegen zu hoher ausstehender Mietzahlungen. - Widerspruch/Nicht-Auszug:
Mieter:innen legen Widerspruch ein oder ziehen nicht fristgerecht aus. Vermieter:innen setzen schriftlich eine neue Auszugsfrist. Erfolgt auch dann kein Auszug, folgt die Klage. - Räumungsklage:
Vermieter:innen reichen Klage beim Amtsgericht ein und zahlen den Gerichtskostenvorschuss. Das Gericht stellt die Klage zu; Mieter:innen haben eine Verteidigungsfrist. - Reaktion Mieter:in:
Ohne Reaktion ergeht schnell ein Räumungstitel. Bei Verteidigung findet eine Gerichtsverhandlung statt. - Urteilsverkündung:
Das Gericht fällt ein Urteil, das nach vier Wochen rechtskräftig und vollstreckungsfähig wird. - Räumung:
Gerichtsvollzieher:innen werden beauftragt, den Räumungstermin durchzuführen. - Zwangsräumung:
Bei weiterem Nicht-Auszug werden Mieter:innen und Hausrat entfernt. Gegenstände werden eingelagert und später entsorgt oder verwertet; die Kosten trägt die Mieterseite.
Wenn du ein Urteil erhältst, das dir Recht gibt, stellt das Gericht dir einen vollstreckbaren Räumungstitel aus. Damit kannst du direkt die Zwangsräumung beantragen. Diese führt der:die Gerichtsvollzieher:in durch – nicht du selbst. Ein eigenmächtiger Schlossaustausch oder das Entfernen von Gegenständen wäre unzulässig und rechtlich riskant.
Eine Räumungsklage kann sich zwischen zwei Monaten und zwei Jahren hinziehen. Reagiert der:die Mieter:in nicht, kommt es zu einem Versäumnisurteil und der Räumungsklage wird schon nach ungefähr zwei Monaten stattgegeben.
Auch eine Eigenbedarfskündigung ist schnell verhandelt. In allen Fällen, die Beweise und zusätzliche Gutachten erfordern, kann sich ein Prozess leicht bis zu zwei Jahren oder sogar länger hinziehen. Grundsätzlich solltest du aber mit sechs bis zwölf Monaten rechnen, bis du deine Wohnung wieder hast.
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Mit dem vollstreckbaren Titel auf deiner Seite kannst du die Räumung in Auftrag geben. Der:die Gerichtsvollzieher:in kündigt den Termin an und führt die Räumung durch – inklusive Dokumentation und ggf. Einlagerung des Hausrats; sofern beantragt.
- Der:die Mieter:in muss über den Standort informiert werden und kann das Eigentum abholen.
- Andernfalls darfst du es entsorgen – aber nur nach Ablauf gesetzlicher Fristen.
- Währenddessen haftest du für die Gegenstände – kommt etwas abhanden, kann Schadensersatz fällig werden.
Die Kosten der Zwangsräumung trägst du zunächst selbst – häufig rund 1.000 Euro pro Zimmer. Zwar kannst du dir per Vollstreckungstitel Geld vom Mieter bzw. der Mieterin zurückholen – aber das gelingt nur, wenn diese auch zahlungsfähig ist. In vielen Fällen bleibst du als Vermieter:in auf den Kosten sitzen.
Die sogenannte Berliner Räumung kann eine günstige Alternative sein – vor allem bei Zahlungsunfähigkeit. Dabei wird nur das Schloss ausgetauscht, der Hausrat bleibt in der Wohnung. Du kannst dein Vermieterpfandrecht nach § 562 BGB geltend machen.
Vorteile auf einen Blick (nur bei Berliner Räumung):
✅ keine Speditions- oder Lagerkosten
✅ möglicher Ausgleich über Pfandwerte
✅ Pfandrecht bleibt bei Privatinsolvenz bestehen
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Eine Räumungsklage ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch mit hohen Kosten verbunden. Die genaue Höhe richtet sich nach dem Streitwert, der in der Regel der Nettojahreskaltmiete entspricht.
- Gerichts- und Anwaltskosten
- Auslagen für den:die Gerichtsvollzieher:in
- mögliche Transport- und Lagerkosten bei Zwangsräumung
Für eine durchschnittliche Zweizimmerwohnung musst du mit 1.500 bis 2.500 Euro rechnen. Diese Kosten musst du als Vermieter:in zunächst komplett vorstrecken.
Beispiel:
Bei einer Nettokaltmiete von 500 Euro monatlich ergäbe sich beispielsweise ein Streitwert von 6.000 Euro. Daraus werden die Kosten für das Gerichtsverfahren und die juristische Vertretung abgeleitet.
Beispiel: Streitwert 6.000 Euro
Anwaltskosten in diesem Beispiel |
1.304,10 Euro |
Auslagenpauschale |
40 Euro |
Mehrwertsteuer (19 Prozent) |
255,38 Euro |
Gerichtskosten |
579 Euro |
Kosten Räumungsklage gesamt |
2.178,48 Euro |
Bedenke, dass du im schlimmsten Fall nicht nur auf den Kosten für die Zwangsräumung sitzen bleibst. Solange du den:die Mieter:in nicht geräumt hast, entgehen dir Mietzahlungen. Es kann außerdem sein, dass die Wohnung sehr viele Mietschäden aufweist und du zusätzlich Reparaturkosten schultern musst in Größenordnungen von bis zu 20.000 Euro. Zwar kannst du diese einklagen, was aber zusätzlich bis zu ungefähr 3.000 Euro für Gericht und Anwalt ausmachen kann. Zusammen mit den Kosten für die Räumungsklage können sich leicht Kosten ergeben von 15.000 bis 30.000 Euro.
Wenn du das Verfahren gewinnst, kannst du die Kosten vom Mieter oder der Mieterin zurückfordern – aber nur, wenn du auch einen Zahlungstitel erwirkt hast. Der berechtigt dich zur Vollstreckung der Kostenforderung. In der Praxis gelingt die Rückforderung aber nur, wenn der:die Mieter:in tatsächlich zahlungsfähig ist.
Bei der Prozesskostenhilfe handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung, die gemäß § 114 ff. ZPO gewährt werden kann. Voraussetzung ist jedoch, dass die beantragende Partei aus persönlichen und wirtschaftlichen Gründen die Bezahlung der Rechtsverfolgungskosten aus eigener Tasche nicht bewältigen kann. Weiterhin muss für eine Unterstützung die Klage Aussicht auf Erfolg haben. Nach Prüfung dieser beiden Merkmale entscheidet das Gericht über die Prozesskostenhilfe.
Die Räumungsklage ist ein wirksames, aber aufwendiges Instrument, um Mieter:innen zur Rückgabe der Wohnung zu bewegen. Sie sollte nur dann eingesetzt werden, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind – denn sie kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Damit du am Ende nicht auf Mietausfällen und Räumungskosten sitzen bleibst, kommt es auf saubere Kündigung, rechtssichere Formulierungen und eine gute Vorbereitung an. Bei Unsicherheiten hilft dir ein:e Fachanwält:in für Mietrecht weiter.
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FAQ: Häufige Fragen zur Räumungsklage
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Wie läuft eine Räumungsklage ab?
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Zunächst muss der Mietpartei wirksam gekündigt werden. Erfolgt keine Reaktion, kann der:die Vermieter:in beim Amtsgericht Räumungsklage einreichen. Nach einem Gerichtstermin und dem Urteil erhält die Klägerseite – im Erfolgsfall – einen Räumungstitel, mit dem die Wohnung durch den:die Gerichtsvollzieher:in geräumt werden kann.
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Wie lange dauert eine Räumungsklage?
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In der Regel dauert das Verfahren der Räumungsklage etwa drei bis sechs Monate. Verzögerungen entstehen durch Widerspruch des:der Mieters:in, Beweisanträge oder überlastete Gerichte. Dann kann es ein Jahr oder sogar länger dauern. Auch nach dem Urteil kann es weitere Wochen und Monate dauern, bis der:die Gerichtsvollzieher:in die Räumung vollzieht.
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Was kostet eine Räumungsklage – und wer zahlt?
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Die Höhe der Kosten richtet sich nach dem Streitwert, der in der Regel aus der Nettojahreskaltmiete berechnet wird. Bei einer kleinen Wohnung können Gesamtkosten von 1.500 bis 2.500 Euro anfallen – inklusive Gericht, Anwalt und Gerichtsvollzieher:in. Als Vermieter:in musst du die Kosten der Räumungsklage vorstrecken. Nur wenn du das Verfahren gewinnst, kannst du diese vom:von der Mieter:in zurückfordern – sofern diese:r zahlungsfähig ist.
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Was passiert, wenn der Mieter nach Klageeinreichung auszieht?
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Auch wenn der:die Mieter:in vor dem Verhandlungstermin auszieht, entstehen dir als Vermieter:in bereits Kosten. Das Verfahren kann in solchen Fällen eingestellt oder für erledigt erklärt werden. Die bis dahin entstandenen Auslagen bleiben dennoch zunächst auf der Vermieterseite. Ob eine Kostenerstattung möglich ist, hängt vom Verlauf und Ausgang des Verfahrens ab.
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Wann ist ein Räumungstitel nicht mehr durchsetzbar?
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Ein rechtskräftiger Räumungstitel verjährt nach 30 Jahren. Ein Räumungstitel kann seine Wirkung im Einzelfall aber auch schon früher verlieren, nämlich dann, wenn er verwirkt ist. Hierzu bedarf es eines bestimmten Zeit- und Umstandsmomentes, aus dem der:die Mieter:in im Einzelfall schlussfolgern durfte, dass der:die Vermieter:in den Räumungstitel nicht mehr durchsetzen wird.
Nadine Kunert informiert dich als Immobilienexpertin und Redakteurin von ImmoScout24 mit informativen und sorgfältig recherchierten Inhalten rund um das Thema Immobilienverkauf und Vermietung. Nadine ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin, hat viele Jahre als Content Managerin in der Baubranche gearbeitet und ist seit 10 Jahren selbst Vermieterin. Dadurch hat sie einen praxisnahen Bezug und strebt danach, die Themen leserfreundlich und verständlich für dich aufzubereiten.
Die ImmoScout24 Redaktion verfasst jeden Beitrag nach strengen Qualitätsrichtlinien und bezieht sich dabei auf seriöse Quellen und Gesetzestexte. Unsere Redakteur:innen haben ein hohes Niveau an Immobilienwissen und informieren Sie als Expert:innen mit informativen und vertrauenswürdigen Inhalten. Wir verbessern und optimieren unsere Inhalte kontinuierlich und versuchen, sie so leserfreundlich und verständnisvoll wie möglich aufzubereiten. Unser Anliegen ist es dabei, Ihnen eine erste Orientierung zu bieten. Für persönliche Anfragen Ihrer rechtlichen oder finanziellen Anliegen empfehlen wir Ihnen, eine:n Rechts-, Steuer-, oder Finanzberater:in hinzuzuziehen.
Ein häufiger Fehler ist die unvollständige oder formfehlerhafte Kündigung – etwa, wenn nicht alle Bewohner:innen genannt sind, Kündigungsgründe nicht nachvollziehbar sind oder die Zustellung nicht nachweisbar ist. Auch bei der Klage selbst muss alles stimmen: Wer etwa vergisst, eine hilfsweise ordentliche Kündigung auszusprechen, riskiert das gesamte Verfahren. Mein Rat: frühzeitig rechtlichen Rat einholen – das spart am Ende oft Geld und Nerven.