Ausbauhaus bauen mit Eigenleistung

Ausbauhaus bauen mit Eigenleistung

Das Ausbauhaus wird oft auch Mitmachhaus genannt. Wenn Sie als Bauherr handwerkliches Talent haben, können Sie Kosten sparen, indem Sie einen Teil des Innenausbaus übernehmen.

Hier erfahren Sie mehr über die Besonderheiten an einem Ausbauhaus, die verschiedenen Bauphasen, die Kosten und die Vor- und Nachteile an einem Haus zum Mitmachen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ausbauhäuser eignen sich gut für handwerklich begabte Bauherren, die durch Eigenleistungen im Innenausbau den Gesamtpreis für ihr neues Haus reduzieren möchten.
  • Sie können den Umfang der Eigenleistungen sowie die Ausbaustufe Ihres Fertighauses selbst auswählen.
  • Lassen Sie sich beim Bau von der Baufirma unterstützen, um Fehler in der Bauweise zu vermeiden.

Was sind die Besonderheiten an dem Fertighaus zum Mitbauen?

Für jeden Haustyp und Baustil gibt es Ausbauhäuser: Es gibt sie beispielsweise als Einzel- oder Doppelhaus, als Landhaus oder Villa im Bauhausstil. Jedes Ausbauhaus ist in verschiedenen Ausbaustufen erhältlich. Je nach Ihrem handwerklichen Können wählen Sie als Bauherr beispielsweise ein Ausbauhaus mit oder ohne Elektroinstallation, Fußböden oder Sanitärobjekten. Je mehr Eigenleistung Sie einbringen, desto günstiger wird das Haus, denn Lohnkosten machen beim Bau einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten aus.

Unterschiede zwischen Ausbauhaus, Bausatzhaus und schlüsselfertigem Haus:

  • Ausbauhäuser sind die Zwischenvariante zwischen Bausatzhaus und schlüsselfertigem Haus. Sie erhalten hier den Rohbau vom Bauträger und kümmern sich selbst um den Innenausbau, wobei Sie Beratung und Unterstützung vom Bauträger erhalten.
  • Bausatzhäuser sind das Gegenteil von schlüsselfertigen Häusern. Hier übernehmen Sie als Bauherr den ganzen Bau. Die Materialien und Bauteile erhalten Sie von der Hausbaufirma. Auch Schulungen und Anleitungen sind vorhanden. Formalitäten wie Vermessungen oder Angaben zur Statik übernimmt der Anbieter. Wichtig ist hier, dass Sie handwerklich talentiert sind.
  • Schlüsselfertige Häuser haben den Vorteil, dass Sie als Bauherr keine Eigenleistung erbringen müssen. Sie erhalten ein einzugsbereites Haus, was vielen Bauherren am liebsten ist. Achten Sie darauf, dass der Begriff „schlüsselfertig“ im Vertrag genau definiert ist.

Fertighäuser zum Mitbauen eignen sich bestens für junge Paare und Familien mit kleinen Kindern, die auf der Suche nach dem ersten Eigenheim zu einem günstigen Preis sind. Ihre Immobilie wird zwar nicht an Wert steigen, sondern mit der Zeit eher Wert verlieren, aber dafür profitieren Sie von günstigen Kosten. Durch die Eigenleistung beim Bau können Sie zudem selbst über Details entscheiden, die das Wohnen komfortabler machen.

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Welche Ausbaustufen sind wählbar?

Für den Innenausbau des Wunschhauses stehen die Hausbaufirmen den Bauherren bei einem Ausbauhaus immer zur Seite. Die Leistungen der Firma werden dabei in einem Ausbaupaket geschnürt. Professionell aufbereitete Ausbaupakete beinhalten neben der gemeinsamen Planung des Hauses und des Aufbaus auch etwaige notwendige Werkzeuge und Anleitungen für den Bauherrn.

Zudem stehen die Experten der Baufirma Ihnen schon bei der Kalkulation des Hausbaus zur Seite. Auch die Suche nach einem geeigneten Grundstück für den Hausbau übernehmen die meisten Hausbaufirmen je nach Ausbaupaket. Architekten und Ausstattungsberater sind in der Regel am Auswahlprozess beteiligt, sodass Sie als Bauherr letzten Endes ein individuelles Ausbaupaket erhalten. Dabei können Sie zwischen verschiedensten Materialien von Holz über Beton bis hin zu Stein wählen – je nach eigenem Geschmack und Vorlieben sowie vorhandenem Budget.

Die handwerklichen und bautechnischen Ausbauarbeiten werden von den sogenannten Gewerken ausgeführt. Zu den typischen Gewerken im Bereich des Ausbaus zählen unter anderem:

  • Trockenbauarbeiten
  • Estrich- und Oberbodenverlegungen
  • Innenputzarbeiten
  • Heizungs- und Sanitäranlageninstallationen
  • Treppenbauarbeiten
  • Schlosser- und Spenglerarbeiten
  • Fliesen- und Natursteinarbeiten
  • Innentürenarbeiten
  • Mal- und Lackierarbeiten
  • Elektroinstallationsarbeiten

So läuft der Bau eines Ausbauhauses ab

Grundsätzlich kann der Bau eines Fertighauses innerhalb von wenigen Wochen abgeschlossen sein. Beim Ausbauhaus hängt dieser Zeitraum stark von der Eigenleistung des Bauherrn ab. Folgende Phasen sollten Sie aber in jedem Fall einplanen:

  • Haus wählen: Gemeinsam mit dem Verkaufsberater der Hausbaufirma wählen Sie den passenden Haustyp aus. Das kann ein moderner Bungalow sein, eine mediterrane Stadtvilla oder auch ein grafisch anmutendes Bauhaus. Im Anschluss klären Sie die Kosten und die individuelle Gestaltung.
  • Planung: Als Nächstes werden alle planerischen Details festgelegt, der Bauantrag gestellt und alle Fragen mit der Baubehörde geklärt. Zudem suchen Sie nun alle Details für den Innenausbau aus, von den Steckdosen bis zu den Fensterbänken und den Kleiderhaken im Bad. Das komplette Ausbaupaket steht fest.
  • Hausaufbau: In dieser Phase werden Bodenplatte oder Keller fertiggestellt. Die gesamte Außenhülle inklusive der verputzten Außenwände, dem Dach mit Ziegeln und allen Türen und Fenstern wird aufgebaut. Sogar die Innenwände, die Treppen und auf Wunsch Rollläden sind innerhalb von wenigen Tagen fertig angebracht.
  • Innenausbau: Nun sind Sie an der Reihe. Unabhängig von Witterung und Jahreszeit übernehmen Sie den Innenausbau. Die nötigen Materialien werden in der Regel wie im Ausbaupaket vereinbart von der Hausbaufirma geliefert. Ihnen stehen die Ausbauberater der Firma in allen Phasen des Ausbaus zur Seite. Etwaige Probleme können Sie so gemeinsam lösen. Je nachdem, welche Zimmer und Installationen Sie zuerst fertigstellen, kann der Einzug ins neue Zuhause zeitnah erfolgen.

Die Vor- und Nachteile eines Ausbauhauses

Wenn Sie noch nicht wissen, ob ein Ausbauhaus die richtige Wahl für Sie ist, was Aspekte wie die Größe, den Preis, die eigene Arbeit und die Bauweise angeht, kann Ihnen diese Tabelle mit den Vor- und Nachteilen bei der Entscheidung helfen:

Vorteile an Ausbauhäusern

Nachteile an Ausbauhäusern

✅ Kostengünstig

✘ Durch Eigenausbau zieht sich der Bau zeitlich in die Länge

✅ Individuell gestaltbar

✘ Baumängel können auftreten, wenn Sie Ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen

✅ Freie Zeiteinteilung beim Innenausbau

✘ Sicherheitsrisiken beim Einbau von Haustechnik und anderen Anlagen

✅ Massiv- und Fertigbauweise möglich

✘ Kosten für den Innenausbau müssen extra kalkuliert werden

✅ Starke Identifikation mit dem Eigenheim durch Eigenleistung

✘ Hoher Zeitaufwand für den Bauherren

✅ Verschiedene Ausbaupakete verfügbar, je nach handwerklicher Begabung

✘ Keine sichere Deadline für die Fertigstellung

 

Welche Kosten fallen bei einem Ausbauhaus an?

Pauschal lassen sich für ein Ausbauhaus keine Preise pro Quadratmeter angeben. Dafür ist die Zahl der Hausmodelle und der Hausanbieter sowie der Hausbauunternehmen zu vielfältig. Interessierte können sich über die Ausbauhaus-Preise durch einen ausführlichen Anbietervergleich informieren. Auf diese Weise können Sie für jedes Ausbauhaus das Preis-Leistungs-Verhältnis bewerten. Wichtig ist dabei, die unterschiedlichen Stufen der Ausbauhäuser miteinander in ein vergleichbares Verhältnis zu setzen.

Grundsätzlich sind die Preise für ein Ausbauhaus für die meisten Bauherren attraktiv, weshalb der Fertighaus-Typ immer beliebter wird. Jedoch sollten Sie die Unterschiede zum Bausatzhaus und zum schlüsselfertigen Haus genau betrachten. Nicht immer sind die Preise für ein Ausbauhaus so viel niedriger als die Kosten für ein komplettes Fertighaus. Berücksichtigen Sie auch Ihre eigene Arbeitszeit, das Risiko für Qualitätsmängel bei Eigenleistung sowie anfallende Nebenkosten.

Mit diesen Kosten sollten Sie zusätzlich zum Kaufpreis rechnen:

  • Erschließungskosten
  • Maklerkosten
  • Notarkosten
  • Grunderwerbsteuer
  • Baunebenkosten

Einige Ausbauhaus-Anbieter haben bestimmte Nebenkosten bereits in ihre Leistungen integriert, sodass diese durch den Kaufpreis gedeckt werden. Da dies nicht bei jedem Unternehmen der Fall sein muss, lohnen sich auch in diesem Zusammenhang ein ausführlicher Anbieter-Vergleich und die möglichst genaue Kalkulation des Bauvorhabens. Dies gilt gleichermaßen für die Kosten, die während des Ausbaus auflaufen. Mit einer genauen Planung und detaillierten Vorstellungen können Sie die Finanzierung solide und umfassend im Vorfeld berechnen.

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Tipp:

Indem Sie schon beim Bau in Energieeffizienz investieren, werden Sie auf lange Sicht Kosten sparen. Zudem erhalten Sie attraktive Förderungen und günstige Kredite von Banken und der staatlichen KfW.

Anbieter von Ausbauhäusern

Ausbauhäuser bis 75.000 Euro

Auch wenn Ausbauhäuser in der Regel teurer sind als Bausatzhäuser, gibt es am Markt sehr kostengünstige Modelle, die einen genauen Blick lohnen. Ein Ausbauhaus kann sogar weniger als 75.000 Euro kosten, wenn die Fläche entsprechend gering ist. Grundsätzlich werden Ausbauhäuser zu diesen Preisen bereits ab 50 Quadratmeter Wohnfläche angeboten. Die meisten haben jedoch eine Fläche zwischen 100 und 120 Quadratmetern und eignen sich daher bereits sehr gut als Einfamilienhäuser.

Ausbauhäuser bis 50.000 Euro

Darüber hinaus gibt es am Markt sogar Ausbauhäuser zu Preisen bis 50.000 Euro. Hier kann der Bauherr zwar von einer geringen Wohnfläche bis maximal 80 Quadratmetern ausgehen, dennoch sind diese Häuser eine Alternative gerade im städtischen Raum, wo die Grundstücke sowieso eine geringere Größe aufweisen. Bei dieser Wohnfläche wird in der Regel einstöckig gebaut, das heißt, es handelt sich oftmals um den Haustyp Bungalow als Ausbauhaus. Preise im niedrigen Segment sind auch bei dem Typ Blockbohlenhaus aus Holz möglich.

Häufig gestellte Fragen: FAQ zum Thema Ausbauhaus bauen

Wie viel kostet ein Ausbauhaus?

Der Preis für Ihr neues Ausbauhaus hängt von der gewählten Ausstattung, der Größe, den Materialien und den vom Bauträger erbrachten Leistungen ab. Kleine Ausbauhäuser finden Sie schon ab ca. 50.000 bis 75.000 Euro. Mehr über die Preiskategorien bei Ausbauhäusern lesen Sie hier.

Welche Risiken gibt es bei Ausbauhäusern?

Ausbauhäuser haben oft etwas niedrigere Qualität bei den Materialien als Massivhäuser. Daher kann es sein, dass der Wert Ihrer neuen Immobilie mit der Zeit deutlich abnimmt. Zudem können sich durch Fehler im Bau Probleme ergeben. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich beim Ausbau von den Experten unterstützen lassen.

Welche handwerklichen Fähigkeiten brauche ich für ein Ausbauhaus?

Je mehr handwerkliches Talent Sie haben, desto mehr können Sie beim Ausbauhaus sparen. Fragen Sie auch bei Freunden und Familie nach, ob es dort Personen mit entsprechender Erfahrung oder Ausbildung gibt. Sie sollten in der Lage sein, Fußböden zu verlegen, Wände zu tapezieren und zu streichen, Sanitär- und Elektroanlagen unter Anleitung einzubauen und bei Bedarf auch neue Fähigkeiten zu erlernen.

Wo liegt der Unterschied zwischen Ausbauhaus und Bausatzhaus?

Bei einem Ausbauhaus erhalten Sie den Rohbau vom Anbieter und sind selbst für den Innenausbau zuständig. Ihre genauen Aufgaben können Sie vertraglich festlegen und auf Wunsch Leistungen im Innenausbau hinzubuchen. Beim Bausatzhaus hingegen erhalten Sie die einzelnen Teile für das Haus und übernehmen den Bau komplett selbst.

Wo liegt der Unterschied zwischen Ausbauhaus und schlüsselfertigem Haus?

Bei einem Ausbauhaus müssen Sie selbst den Innenausbau vornehmen. Es ist also viel Arbeit gefragt, bevor Sie in dem neuen Haus wohnen können. Schlüsselfertige Häuser hingegen sind direkt einzugsbereit.

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