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    Das Wichtigste in Kürze
    • Die EZB bestätigte am 30. Oktober ihre Zinspause und hält die Leitzinsen unverändert, so wie es von Fachleuten einhellig erwartet worden war.

    • Die US-Notenbank Fed hat am 29. Oktober hingegen die Zinsen erneut gesenkt, kämpft aber mit politischem Druck durch Donald Trump.

    • Keine Panik in Deutschland: Die Bauzinsen im Oktober sind erneut gesunken oder zumindest stabil geblieben.


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    Alles stabil – so könnte man die Entwicklung bei den Bauzinsen beschreiben. Alle Augen der Finanzwelt richteten sich am 30. Oktober 2025 nach Florenz. Dort beriet die Europäische Zentralbank (EZB) über die Leitzinsen im Euroraum.

    Zinspause bei der EZB

    Wie von Fachleuten im Vorfeld erwartet, kam es zu keiner weiteren Zinsänderung durch die EZB. Die Europäische Zentralbank hält ihre Leitzinsen trotz eines leichten Inflationsanstiegs stabil. Wie der EZB‑Rat mitteilte, bleiben die Leitzinssätze unverändert, für Einlagen bei 2,00 Prozent. „Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass sich die Inflation auf mittlere Frist bei unserem Zielwert von zwei Prozent stabilisiert“, hieß es in der Erklärung der EZB.

    Die Wirtschaft im Euroraum wuchs im dritten Quartal um 0,2 Prozent, getragen vom Dienstleistungssektor, während die Industrie schwächelt. Zukünftige Zinsentscheidungen sollen „von der Datenlage abhängen und von Sitzung zu Sitzung erfolgen“. Die EZB legt sich „nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest“. Zudem gab die Zentralbank bekannt, „zur nächsten Phase des Projekts zum digitalen Euro überzugehen“, um die technischen Voraussetzungen für eine mögliche Einführung zu schaffen.

    Bundesbankchef Joachim Nagel hatte bereits im Vorfeld der jüngsten EZB-Zinssitzung stabile Leitzinsen prophezeit und sah „keinen Handlungsbedarf“. Auch der österreichische Notenbankchef Martin Kocher sah nur „wenig Spielraum“ für weitere Senkungen und ging sogar vom Ende des Zinssenkungszyklus aus.



    Das ImmoScout24-Zinschart zeigt dir interaktiv den aktuellen Stand der Sollzinsen an. Damit siehst du auf einen Blick, zu welchem Zinssatz du aktuell durchschnittlich finanzieren könntest, aufgeteilt nach Zinsbindungsfristen. Außerdem zeigen wir dir die Zinsentwicklung des letzten Jahres im Überblick. Einfach mit der Maus über die Graphen fahren oder mit dem Finger antippen, schon siehst du den jeweiligen Zinssatz!


    Wellige Inflation

    Die Entscheidung wurde durch leicht gestiegene Inflationsdaten gestützt. Im September stieg die Inflationsrate im Euroraum laut Eurostat leicht auf 2,2 Prozent (nach 2,0 Prozent im August). Einen Tag nach der Zinssitzung der EZB veröffentlichte Eurostat dann die neuen Schätzwerte: Demnach lag die Inflation im Oktober wieder bei 2,1 Prozent. In Deutschland meldete das Statistische Bundesamt (Destatis) für September einen Anstieg auf 2,4 Prozent (nach 2,2 Prozent im August). Haupttreiber waren in beiden Fällen überdurchschnittlich steigende Preise für Dienstleistungen. Da die Inflation damit immer noch nahe dem Zielwert von zwei Prozent liegt, betrachteten Fachleute wie Florian Pfaffinger von der Dr. Klein Privatkunden AG die europäische Geldpolitik als „gut positioniert“ und rechneten mit einer „abwartenden Haltung“ der EZB.



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    Globale Unsicherheit made in USA

    Während in Europa also geldpolitisch Ruhe herrscht, haben die USA am 29. Oktober 2025 Fakten geschaffen: Die Fed senkte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3,75 bis 4,0 Prozent. Die Entscheidung fiel jedoch keineswegs einheitlich: Von den zwölf stimmberechtigten Mitgliedern stimmten zehn für die Senkung. Jeffrey Schmid von der regionalen Fed in Kansas City votierte für eine Beibehaltung, während Stephen Miran, ein Vertrauter von US-Präsident Donald Trump, eine stärkere Senkung forderte.

    Diese interne Spaltung spiegelt den enormen Druck wider, den Präsident Trump seit Wochen auf den formal unabhängigen Fed-Chef Jerome Powell ausübt. Erschwert wurde die Entscheidung durch den Shutdown der US-Behörden: Weil der Kongress keinen neuen Haushalt verabschiedet hat, fehlten der Notenbank wichtige Konjunkturdaten für ihre Analyse. Trump nutzt die Haushaltssperre, um Projekte in demokratisch geführten Bundesstaaten zu blockieren und Tausende Bundesbeamte in den Zwangsurlaub zu schicken.

    Diese Politik hat globale Folgen. Bei der jüngsten Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington bezeichnete IWF-Chefin Kristalina Georgieva die „außergewöhnliche Unsicherheit“ als „die neue Normalität“. Auslöser seien vor allem das aggressive Vorgehen der USA und der Zollstreit. Auch für Deutschland ist der US-Protektionismus ein enormes Problem und trifft besonders den exportabhängigen Mittelstand, wie die „Tagesschau“ berichtete.

    Konsumklima trüb

    Während die nur leicht gestiegenen Inflationsdaten die EZB beruhigen, kommt diese Stabilität bei den Verbrauchenden noch nicht an. Aus der monatlichen Umfrage der Nürnberger Forschungsinstitute GfK und NIM geht hervor, dass sich das Konsumklima massiv getrübt hat. Als Gründe nennen die Forschenden „wachsende Ängste um den Arbeitsplatz“ und deutlich schlechter gewordene Einkommenserwartungen. Die Neigung zu größeren Anschaffungen verharrt „weiter im Keller“.

    Wohnungsbau: Mehr Genehmigungen, aber weniger fertige Wohnungen

    Am deutschen Wohnungsmarkt zeigt sich ein ebenfalls tief gespaltenes Bild. Während das ifo‑Institut eine Aufhellung des Geschäftsklimas meldet, der Index stieg im Oktober auf 88,4 Zähler, ist das DIW‑Konjunkturbarometer im Oktober „merklich abgesackt“. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin führt dies auf die schwächelnde Exportindustrie zurück.

    Ähnlich widersprüchlich sind die Signale vom Bau. Die gute Nachricht: Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete für August 2025 einen Anstieg der Baugenehmigungen um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Von Januar bis August 2025 lag das Plus bei 6,5 Prozent, getragen von Einfamilienhäusern (+15,5 Prozent) und Mehrfamilienhäusern (+4,9 Prozent). Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK der Hans-Böckler-Stiftung, sieht den Wohnungsbau sogar gestärkt: „Der Tiefpunkt der Wohnungsbaukrise liegt nun eindeutig hinter uns und die Bauwirtschaft könnte im kommenden Jahr eine wichtige Konjunkturstütze werden.“

    Die schlechte Nachricht: Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt vor einem Einbruch bei den tatsächlichen Fertigstellungen. Die Prognose für 2025 liegt bei nur 235.000 Wohnungen, für 2026 sogar nur bei 215.000. Der Grund für diesen Widerspruch: Die jetzt genehmigten Wohnungen werden laut IW-Experte Ralph Henger erst in 26 bis 34 Monaten fertiggestellt. Die derzeit fertiggestellten Wohnungen basieren auf den massiv eingebrochenen Genehmigungszahlen der Krisenjahre 2023 (minus 27 Prozent) und 2024 (minus 17 Prozent).

    Der Bauturbo soll’s richten. Aber kann er das?

    Der von der Bundesregierung beschlossene „Bauturbo“, der kürzlich den Bundesrat passiert hat, soll hier helfen. Er erlaubt Kommunen, schneller zu genehmigen, indem etwa aufwendige Bebauungspläne umgangen werden können. Verbände wie der ZDB und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie begrüßen dies, mahnen aber, dass es sich nur um einen „Planungsturbo“ handele. Um die Baukosten wirklich zu senken, müssten kostentreibende Normen, wie etwa die Pflicht zu Tiefgaragenstellplätzen, reduziert werden.

    Der Traum vom Eigenheim: Rechnen lohnt sich!

    Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist in Deutschland ungebrochen, wie Umfragen und eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigen. Die DIW-Studie macht aber auch die harten Realitäten deutlich: Junge Menschen besitzen deutlich seltener Wohnimmobilien als ihre Eltern, und die Chancen hängen stark von der Herkunft ab. Als Hauptgründe nennen die Forschenden die rasant gestiegenen Immobilienpreise und die hohen Eigenkapitalhürden.

    Aktuell bietet sich jedoch ein Zeitfenster für alle, die den Traum vom Eigenheim angehen wollen. In den Expertengremien der großen Baufinanzierungsvermittler besteht weitgehend Einigkeit. ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski erklärte, die Phase der Leitzinssenkungen sei vorbei; die Aufmerksamkeit richte sich nun auf die Staatsverschuldung. Die hohen Haushaltsdefizite und Sondervermögen in Deutschland und der Eurozone müssten finanziert werden. Das treibt die Renditen für langfristige Bundesanleihen nach oben – und damit auch die Bauzinsen. Die Bauzinsen bewegten sich zuletzt seitwärts, im Oktober sogar leicht abwärts – das bestätigt auch das ImmoScout24-Zinsbarometer.

    Die aktuellen Konditionen sind, wie Finanztipp betont, im historischen Vergleich weiterhin günstig. In den 1980er- und 1990er-Jahren lagen die Hypothekenzinsen zeitweise bei über 10 Prozent. Die von Fachleuten erwartete kurzfristige Seitwärtsbewegung gibt Kaufinteressierten die Chance, zu stabilen und soliden Konditionen zu planen – bevor der von denselben Fachleuten erwartete langfristige Zinsanstieg durch die hohe Staatsverschuldung einsetzen könnte.





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    ImmoScout24-Zinsbarometer

    Entwicklung der Bauzinsen grafisch dargestellt mit farbigen Balken. Zahlen sind im folgenden Text zum Zinsbarometer enthalten. Entwicklung der Bauzinsen grafisch dargestellt mit farbigen Balken. Zahlen sind im folgenden Text zum Zinsbarometer enthalten.

    Wie schon im Vormonat haben sich die Zinsen im Oktober weitgehend stabil gehalten; sie sind entweder gar nicht gefallen oder haben sogar leicht nachgegeben. Wie lange das wohl anhält? Aktuell jedoch lohnt sich die Baufinanzierung für dein Projekt.

    Für Darlehen mit fünf Jahren Zinsbindung geht es von 3,67 Prozent auf 3,59 Prozent hinunter – also minus 0,08 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat.

    Bei den zehn Jahre laufenden Krediten fällt der Satz moderater, aber er fällt: 3,66 Prozent nach 3,68 Prozent im Vormonat (–0,02 Punkte).

    Die 15-jährigen Kredite verharren exakt auf dem Vormonatsniveau: 3,89 Prozent.

    Und die 20-Jahres-Zinsbindung gibt minimal nach: 4,06 Prozent statt 4,08 Prozent (–0,02 Prozentpunkte).


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    Beleihungsauslauf: Der Beleihungsauslauf einer Immobilie stellt den Prozentsatz dar, der den Umfang des von der Bank gewährten Darlehens im Verhältnis zum Beleihungswert einer Immobilie repräsentiert. Ein hoher Beleihungsauslauf bedeutet ein höheres Risiko für die Bank und führt meist zu schlechteren Zinskonditionen für die Kaufsuchenden.  

    Fed ist die Abkürzung für Federal Reserve. Damit ist die Zentral- oder Notenbank der USA gemeint.

    Geldpolitik Darunter versteht man alle Maßnahmen eines Staates, die Geldversorgung und Kreditangebote der Banken zu regulieren, um wirtschaftspolitische Zwecke zu erfüllen. Dahinter steht das Ziel, den Wert des Geldes einer Volkswirtschaft stabil zu halten.

    Kerninflation: Ein volkswirtschaftliches Konzept, das bestimmte Güter aus der Berechnung der Inflationsrate ausklammert. Dabei handelt es sich meist um die Preisschwankungen für Lebensmittel und Produkte aus dem Energiesektor, die saisonal schwanken, aber deren Preisänderungen nicht auf die Volkswirtschaft selbst zurückzuführen sind.

    Leitzinsen Diese von der Zentralbank eines Landes festgelegten Zinsen geben an, zu welchen Konditionen sich Kreditinstitute bei der Noten- bzw. Zentralbank Geld leihen können. Sie sind ein wichtiges Steuerungsmittel der Geldpolitik.

    Ratingagenturen: Dies sind Unternehmen, welche die Kreditwürdigkeit anderer Unternehmen und Staaten bewerten. Ist die Wahrscheinlichkeit von Kreditrückzahlungen hoch, erhalten die betreffenden Unternehmen/Staaten ein gutes Rating. Das höchste wird als "Triple A", also AAA bezeichnet. Zu den bekanntesten Ratingagenturen gehören "Standard & Poor's", "Moody's" und "Fitch".

    Rezession: Eine Phase im Konjunkturzyklus (daneben gibt es noch Aufschwung, Boom und Depression). Man spricht üblicherweise von einer Rezession, wenn sich die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen abschwächt oder zumindest gleichbleibt.

    Seitwärtsbewegung: Von Seitwärtsbewegungen spricht man, wenn sich der Kurs oder die Zinsen weder nach oben noch nach unten bewegen, sondern sich gleichmäßig entwickeln. 

    Volatilität: Wenn etwas als volatil bezeichnet wird, bedeutet dies, dass es einer hohen Unsicherheit, Instabilität oder Schwankung unterliegt. In Bezug auf Finanzmärkte kann Volatilität auf schnelle und große Preisschwankungen von Aktien, Währungen, Rohstoffen oder auch Zinsen hinweisen.

     

    *Hinweis: Bei den Zinsen handelt es sich um Durchschnittswerte der bei ImmoScout24 gelisteten Baufinanzierer zum angegebenen Stichtag. Für die Kalkulation wurden folgende Modelldaten verwendet: Angestellte:r, Darlehenssumme: 200.000 Euro, Beleihungsauslauf: 80 Prozent, Tilgungsrate: 3 Prozent.  

    Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).





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