Potsdam führt den erstmals erhobenen Infrastrukturindex an – dank Top-Werten bei Hochschulen, Forschung und Glasfaser.
München, Stuttgart und Ingolstadt bleiben die wirtschaftsstärksten Städte, während Gelsenkirchen, Duisburg und Bremerhaven das Schlusslicht bilden.
Berlin fällt erstmals seit 2016 aus den Top 3 der dynamischsten Städte.
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Wo lässt es sich in Deutschland am besten leben, arbeiten und investieren? Das Städteranking 2025, erstellt von IW Consult im Auftrag von WirtschaftsWoche und ImmoScout24, liefert Antworten. 71 kreisfreie Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern wurden unter die Lupe genommen -- mit über 100 Indikatoren und 50.000 Datenpunkten aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Lebensqualität und Nachhaltigkeit.
Das Ergebnis: drei Rankings. Das Niveauranking bildet die aktuelle Wirtschaftskraft ab. Das Dynamikranking zeigt, welche Städte sich in den vergangenen fünf Jahren am besten entwickelt haben. Und der Infrastrukturindex -- erstmals erhoben -- bewertet den Zustand in den Bereichen Forschung, Verkehr, Bildung, Digitales und Klima anhand von 18 Indikatoren.
Die brandenburgische Landeshauptstadt holt sich die Krone im neuen Infrastrukturindex. Klingt erstmal überraschend, ist aber bei genauerem Hinsehen nachvollziehbar: Potsdam punktet mit der höchsten Hochschuldichte aller deutschen Großstädte und landet beim Zustand der Brücken auf Autobahnen und Bundesstraßen auf Rang 2. Dazu kommen eine starke Glasfaserversorgung und eine hohe Dichte an MINT-Forschungseinrichtungen.
Auf Platz 2 folgt Regensburg, das vor allem bei Klima und Bildung überzeugt. Ingolstadt komplettiert die Top 3 -- mit Bestwerten bei Gigabitversorgung der Schulen, Glasfaserausbau und Elektrotankstellen.
Am anderen Ende der Skala? Duisburg, Salzgitter und Hamm. Besonders bei der Gigabitversorgung von Schulen sieht es düster aus: Hamm landet hier auf dem letzten Platz.
Beim Niveauranking gibt es wenig Überraschungen an der Spitze. München führt erneut mit Bestwerten bei Arbeits- und Immobilienmarkt. Allerdings: Bei der Lebensqualität hat die bayerische Landeshauptstadt Federn gelassen. Die Wanderungsbilanz ist negativ. Die hohen Mieten und Kaufpreise treiben die Menschen offenbar anderswo hin.
Stuttgart folgt auf Platz 2, Ingolstadt behauptet sich auf Rang 3. Am unteren Ende des Rankings tut sich wenig: Duisburg, Bremerhaven und Gelsenkirchen belegen wie im Vorjahr die letzten Plätze.
Bemerkenswert: Dresden (Platz 28) hat Berlin (Platz 33) überholt. Die Hauptstadt rutscht ab.
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Apropos Berlin: Erstmals seit 2016 gehört die Hauptstadt nicht mehr zu den drei dynamischsten Städten Deutschlands. Was ist passiert? Der Anteil hochqualifizierter Beschäftigter entwickelt sich schwächer als früher, die Jugendarbeitslosigkeit stagniert bei 9 Prozent, und der Wohnungsneubau kommt auf dem ohnehin angespannten Markt nicht hinterher.
Stattdessen führt Mainz zum vierten Mal in Folge das Dynamikranking an -- der BioNTech-Effekt wirkt nach. Frankfurt am Main rückt auf Platz 2 vor, getrieben von der bundesweit höchsten Steigerung der gemeindlichen Steuerkraft. Düsseldorf landet auf Rang 3.
Die größten Aufsteiger? Bonn klettert um satte 36 Plätze nach oben, Koblenz springt vom unteren ins obere Drittel (+31 Plätze), und Heidelberg legt um 30 Plätze zu.
Den größten Absturz verzeichnet Erlangen mit einem Minus von 38 Plätzen -- der Einbruch bei der gemeindlichen Steuerkraft macht sich bemerkbar. Wolfsburg stürzt sogar auf den letzten Platz des Dynamikrankings.
Eine interessante Erkenntnis am Rande: Nur zwei deutsche Großstädte schaffen es, in allen drei Rankings (Niveau, Dynamik und Infrastruktur) eine Top-15-Platzierung zu erreichen: München und Freiburg im Breisgau. Wer also nach einem Rundum-sorglos-Standort sucht, hat damit zumindest zwei solide Kandidaten.
„Gute Infrastruktur, positive Entwicklungsdynamik und Lebensqualität sind zentrale Faktoren für die Attraktivität von Wohnstandorten und beeinflussen maßgeblich die Wertentwicklung von Immobilien", erklärt ImmoScout24-Geschäftsführerin Dr. Gesa Crockford.
Der neue Infrastrukturindex zeigt erstmals systematisch, wo Investitionen in Bildung, Verkehr, Digitalisierung und Klimaanpassung am dringendsten gebraucht werden. Vor dem Hintergrund des 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaneutralität (SVIK) dürfte das Ranking auch politische Relevanz entfalten.
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