6 Fak­ten über un­ser Umzugsverhalten

Rund 8 Millionen Menschen ziehen jährlich in Deutschland um. Dabei stellen sich immer dieselben Fragen und Probleme … und es werden immer dieselben Fehler gemacht.

“Ein Umzug wird generell unterschätzt und manch einer glaubt, es ginge nur darum, ein paar Kartons und Möbel von A nach B zu transportieren. Das mag bei einer kleinen Studentenwohnung noch funktionieren, aber bei einem kompletten Haushalt und über größere Strecken wird es schon schwieriger.”, sagt der Umzugsberater Johannes Wörle im Interview.

Wer ein neues Zuhause findet, hat Grund zur Freude. Gleichzeitig gruselt viele der Gedanken an den Umzug mit all dem Einpacken, Tragen und Streichen. Dabei ist es überraschend wie wenige Menschen sich dabei professionelle Hilfe sucht.

Eine Umfrage unter Nutzer:innen von ImmoScout24 ergab, dass 91,5 Prozent all derjenigen, die ein Umzugsunternehmen schonmal genutzt haben, es auch weiterempfehlen. würden. Trotzdem haben laut der Umzugsstudie 2021 der Deutschen Post bisher nur 20 Prozent auf die Hilfe von Profis zurückgegriffen. Doch immerhin ist eine Steigerung zu erkennen. In der Umzugsstudie 2018 gaben nur 16 % der Befragten an, dass sie sich bei ihrem letzten Umzug Hilfe von Profis gesucht haben.

Das man in vielen Fällen 20 Prozent der Umzugshilfe und oft auch mehr von den Steuern absetzten kann, weiß nicht mal die Hälfte aller Befragten.

30 Prozent der Menschen beginnt die Planung des Umzugs ein bis zwei Monate vorher. Grundsätzlich wird dazu geraten, sich schon drei bis vier Monate vorher mit dem Umzug zu beschäftigen – und zwar in Form von Ausmisten und dem Vergleich von Umzugsunternehmen). 18 Prozent planen auch mit viel Vorlaufzeit – also 5 Monate und länger. Immerhin 16 Prozent der Befragten planen noch langfristiger (mehr als fünf Monate vorher)

Doch die Spontanumzüge sind häufiger. Insgesamt 38 Prozent der Befragten beginnen erst vier Wochen vorher mit der Umzugsplanung – oder noch später. Dies kann für viel Stress sorgen, wie auch der Umzugsberater in einem Interview verrät.

Es ist kaum überraschend, dass etwas mehr Umzüge im Sommer stattfinden (28 Prozent). Doch im Großen und Ganzen ist das Aufkommen gut über das Jahr verteilt. Selbst im Winter sind es noch 22 Prozent. Die Umzugsstudie 2021 der Deutschen Post Adress mit 1.038 Befragten kam zu dieser Verteilung. 9,6 Prozent aller Umzüge passieren im Juli. Im Februar sind es die wenigsten (7,5 Prozent). Das sollte man auch beachten, wenn man Angebote bei den Umzugsunternehmen einholt. Oft ist es im Winter etwas günstger

Es sind vor allem familiäre Gründe, die zu einem Umzug führen (40 Prozent), gefolgt von einer Verbesserung der Wohnsituation (37 Prozent) oder einem neuen Platzbedarf (28 Prozent). Weniger oft ist es wegen Beruf (15 Prozent) oder Ausbildung (13 Prozent). Klar ist bei den Ergebnissen der Umzugsstudie, dass es meistens mehr als einen Grund gibt.

Es ist nur eine Minderheit, die ohne Umzug durch das Leben geht. Rund 9 Prozent sind bisher nicht umgezogen, so eine Umfrage der Deutschen Annington (jetzt Vonovia). Die Mehrheit zieht zwei- bis dreimal im Leben um (37 Prozent). Menschen die 10-mal und mehr umziehen, sind in der Minderheit.

Überraschend, aber wahr: Für Singles, die in einen anderen Stadtteil ziehen, zahlen fast genauso viel, egal ob sie den Umzug mit Profis machen oder mithilfe von Freunden: Die Miete eines Lieferwagens, Umzugskartons, Halteverbotsschilder sind insgesamt genauso teuer wie die Komplettlösung durch Umzugsunternehmen. Allerdings spart man sich viel Stress.