Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Anfang Mai den Leitzins zum siebten Mal erhöht. Nach diesem Schritt von 0,25 Prozentpunkten liegt dieser jetzt bei 3,75 Prozent. Für Immobilieneigentümer:innen ein guter Zeitpunkt, sich mit dem Thema Anschlussfinanzierung zu befassen.

Wann wird die Anschlussfinanzierung relevant?

Die Anschlussfinanzierung wird immer dann spannend, wenn die Zinsbindungsfrist Ihres Immobilienkredits ausläuft. In den meisten Fällen wird die Immobilie dann mit einem neuen Kredit weiter finanziert. 

Die aktuellen Zinsen der Banken sind dabei die entscheidende Rechengröße. Schon wenige Prozentpunkte Unterschied machen bei der Anschlussfinanzierung viel aus. Ein gründlicher Vergleich bietet sich an.


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3 Arten der Anschlussfinanzierung

Bei einer Anschlussfinanzierung wird zwischen drei Arten unterschieden: Prolongation, Umschuldung und Forward-Darlehen.

Prolongation:

Im Privatkundengeschäft wird die Prolongation meist bei der Darlehensverlängerung und der Verlängerung eines Festgeldes gebraucht und definiert die Fortführung der Geschäftsbeziehung. Das kann zu den gleichen oder auch zu neuen Konditionen passieren.

Bei Immobilienfinanzierungen ist es üblich, dass nach Ablauf der ersten Zinsbindung eine Restschuld des Darlehens bleibt. Spätestens drei Monate vor Ablauf der Zinsbindungsfrist unterbreitet die Bank ein Angebot zur Verlängerung des Darlehens – das sogenannte Prolongationsangebot.

Umschuldung:

Als Umschuldung wird per Definition die Ablösung eines Kredits (oder mehrere Kredite) durch einen neuen Kredit oder neues Darlehen bezeichnet. Dies kann außerhalb der Kündigungsfristen oder nach Ablauf der Zinsbindung erfolgen.

Häufiger Grund für eine vorgenommene Umschuldung sind Kreditangebote mit günstigeren Zinskonditionen. Mit dem neuen Kredit- oder Darlehensvertrag gelten dann neue Kreditvereinbarungen bezüglich Ratenhöhe, Zinsbindung sowie zu möglichen Sondertilgungsoptionen.

Forward-Darlehen:

Bei einem Forward-Darlehen können Sie sich einen günstigen Zinssatz bis zu fünf Jahre im Voraus sichern. Der Abschluss eines Forward-Darlehens bietet sich besonders in Niedrigzinsphasen an. Ein entsprechendes Angebot können Sie bei Ihrer Bank oder bei einigen Versicherungen einholen.

Je länger im Voraus das Forward-Darlehen abgeschlossen wird, desto schwieriger ist es, die Zinsentwicklung abzuschätzen. Daher sollten Sie sich im Vorfeld ausreichend informieren.


So funktioniert's

Die Anschlussfinanzierung funktioniert prinzipiell wie die Erstfinanzierung: Sie vereinbaren mit einer Bank Ihrer Wahl eine Rückzahlung der Darlehenssumme und einigen sich mit ihr auf die Konditionen der Anschlussfinanzierung (Höhe des Sollzinssatz, Sondertilgungsoptionen, Zinsbindungsfrist etc.). 

Die Anschlussfinanzierung ist zum Ende der Zinsbindungsfrist der ersten Finanzierungsrunde notwendig. In der Praxis werden die Kündigungsfristen der jeweiligen Darlehensverträge häufig in den allgemeinen Geschäftsbedingungen geregelt.


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Worauf ist noch zu achten?

Bei der Anschlussfinanzierung sollten Sie wie bei allen Darlehen auf gute Konditionen achten. Bei einem niedrigem Zinsniveau sollten Sie möglichst lange Laufzeiten aushandeln, um langfristig zu profitieren. Ebenfalls wichtig ist ein Blick auf die Höhe der Restschuld

Wird die Anschlussfinanzierung abgelehnt und rechnet man sich geringe Chance aus kann ein Bürge die Chance auf einen positiven Ausgang erhöhen. Alternativ können Sie an der Höhe der Kreditraten oder Ihrer Bonität ansetzen.



Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).



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