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Viele Deutsche können sich Mehrgenerationenwohnen für später durchaus vorstellen – nur jetzt gerade lieber nicht. Während die meisten warten, kannst du jetzt profitieren: Warum Mehrgenerationenwohnen eine echte Chance bei deiner Wohnungssuche sein kann.
Die Zahlen sind widersprüchlich: 55 Prozent der Deutschen bewerten Mehrgenerationenwohnen aktuell negativ. Gleichzeitig wünschen sich 34 Prozent genau diese Wohnform für ihr eigenes Alter – deutlich mehr als sich das Leben in einer Seniorenresidenz oder Senioren-WG (jeweils nur 8 Prozent) vorstellen können.
Was zunächst paradox klingt, hat einen nachvollziehbaren Grund: In jungen Jahren überwiegen die Bedenken um Privatsphäre, unterschiedliche Lebensgewohnheiten und mögliche Generationenkonflikte. Doch je älter Menschen werden, desto attraktiver erscheint ihnen die Idee. Bei den 60- bis 69-Jährigen sind bereits 41 Prozent offen für Mehrgenerationenwohnen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von ImmoScout24:
Das Problem dabei: Dieses „Aufschieben" verschärft die ohnehin angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt massiv.
Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24, bringt es auf den Punkt:
„Die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum steigt durch den demografischen Wandel kontinuierlich, doch das Angebot entwickelt sich in die entgegengesetzte Richtung. Altersgerechte Wohnungen sind zudem häufig teure Neubauten. Das hält ältere Menschen in ihren bestehenden, oft zu großen Wohnungen – und verschärft so die Wohnungsknappheit für alle Generationen.“
Die Folge: Ältere Menschen bleiben in ihren oft zu großen Wohnungen, weil bezahlbare altersgerechte Alternativen fehlen. Und genau diese Wohnungen würden dringend für Familien, Paare oder Wohngemeinschaften gebraucht.
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Interessant ist auch, warum Menschen überhaupt ins Mehrgenerationenwohnen einsteigen: Es ist meist keine freie Lifestyle-Entscheidung, sondern eine pragmatische Reaktion. 45 Prozent nennen die Pflegebedürftigkeit von Angehörigen als Hauptgrund. Gleich dahinter folgen mit jeweils 36 Prozent ökonomische Zwänge wie hohe Wohnkosten und Wohnungsmangel – sowie der Wunsch nach mehr Gemeinschaft. Das bedeutet: Viele Menschen entdecken Mehrgenerationenwohnen erst dann als Option, wenn der Druck groß genug ist.
Für dich als Wohnungssuchende:r könnte genau hier aber eine Chance liegen. Denn wenn finanzielle Engpässe oder die schwierige Suche nach bezahlbarem Wohnraum dich umtreiben, bist du nicht allein – und vielleicht gibt es da draußen andere in ähnlicher Lage, mit denen gemeinsam eine Lösung möglich wäre. Die Umfrage zeigt außerdem: 47 Prozent der Befragten rechnen damit, dass Mehrgenerationenwohnen zunehmen wird. Der Trend könnte also in deine Richtung gehen.
Was kannst du also konkret tun? Zunächst lohnt es sich, die verschiedenen Modelle zu kennen: 42 Prozent der Befragten bevorzugen getrennte Wohnungen im selben Haus – eine Variante, die Privatsphäre und Gemeinschaft gut kombiniert. Das kann ein klassisches Mehrgenerationenhaus mit der eigenen Familie sein, aber auch ein Wohnprojekt mit Gleichgesinnten, die du noch nicht kennst. Zehn Prozent der Befragten können sich Letzteres für ihr Alter vorstellen.
Ein ganz praktischer Ansatz: Sprich ältere Vermieter:innen oder Eigentümer:innen in deiner Wunschgegend gezielt an. Viele haben ungenutzten Wohnraum – ein Zimmer, eine Einliegerwohnung, ein ausgebautes Obergeschoss. Durch die Untermiete oder ein Mehrgenerationen-Arrangement könnten beide Seiten profitieren: Du findest bezahlbaren Wohnraum, die älteren Menschen bekommen Unterstützung im Alltag und Gesellschaft. Solche Win-win-Situationen entstehen aber nicht von allein – du musst aktiv werden, Netzwerke nutzen und kreativ suchen.
Eine andere Möglichkeit: Schließ dich mit anderen Wohnungssuchenden zusammen und initiiere ein eigenes Projekt. Es gibt kommunale Förderprogramme für gemeinschaftliches Wohnen, Baugruppen oder Genossenschaften. Das braucht zwar Zeit und Engagement, kann aber langfristig eine stabile und bezahlbare Wohnlösung schaffen. Auf spezialisierten Plattformen für Wohnprojekte findest du Gleichgesinnte und Inspiration.
Klar ist: Mehrgenerationenwohnen ist kein Allheilmittel und nicht für jede:n die richtige Lösung. Die Bedenken um Privatsphäre und unterschiedliche Lebensstile sind real und berechtigt. Aber wenn du offen für neue Wohnformen bist und die aktuelle Wohnungssituation dich verzweifeln lässt, könnte ein Blick über den Tellerrand lohnen. Denn während die meisten warten, bis sie älter sind, könntest du schon jetzt von einer Wohnform profitieren, die vielen erst später attraktiv erscheint – und dabei gleichzeitig Teil der Lösung statt Teil des Problems werden.
Steffi Mersmann ist Redakteurin im Content Team und versorgt euch mit aktuellen Infos zum Mieten und Vermieten. Seit über 10 Jahren bei ImmoScout24, kennt Steffi alle Tricks und Fallstricke rund um die Immobiliensuche und hat zuvor als Produktmanagerin an den verschiedensten ImmoScout24-Features mitgearbeitet, von der ersten Google Maps-Einbindung bis zum Makler-Branchenbuch.
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