Das Kerngeschäft einer Hypothekenbank besteht in der Beleihung von Grundstücken oder Immobilien. Diese Anlagen dienen der Hypothekenbank als Pfand, für welches im Gegenzug ein Darlehen ausgegeben wird. Das dafür notwendige Geld besorgen sich Hypothekenbanken am Kapitalmarkt. Mit dem ausgezahlten Kredit an den Darlehensnehmer kann also eine Baufinanzierung teilweise oder ganz gestemmt werden, zum Beispiel der Neubau auf einem erworbenen Grundstück oder die Renovierung einer bestehenden Immobilie.

Die Hypothek erfolgt heutzutage meist durch eine Eintragung der Belastung im Grundbuch. Ein solches bietet sich auf Grund der oftmals niedrigen Zinsen und langen Laufzeiten in der Regel für langfristige Projekte wie eben eine Immobilienfinanzierung an. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter einer Hypothekenbank versteht man Kreditinstitute, die Kredite in Form von Pfandbriefen vergeben.
  • Durch eine Grundbucheintragung kann die Hypothekenbank dank der direkten Absicherung des Risikos durch Verpfändung längere Laufzeiten und niedrigere Zinsen anbieten. 

Wie funktioniert eine Hypothekenbank?

Unter einer Hypothekenbank versteht man Kreditinstitute, die Kredite in Form von Pfandbriefen vergeben. Diese spezielle Form der Bank erwirbt Hypotheken, mit welchen sie in der Lage ist, Schuldverschreibungen (Hypothekenpfandbriefe) weiterzugeben, in denen die Deckungsmasse der Darlehensforderung besichert ist. Wenn der Darlehensempfänger den Kredit nicht mehr zurückzahlen kann, hat die Bank die Möglichkeit, das Grundstück oder die Immobilie zu verkaufen oder zu versteigern, um das Darlehen zurückzuerlangen.

Was ist der Unterschied von Hypothek und Grundschuld bei der Kreditvergabe?

Bei der Baufinanzierung durch eine Hypothekenbank kann zwischen Grundschuld und klassischer Hypothek unterschieden werden. In der Praxis hat sich die Grundschuld als Form der Verpfändung im Vergleich zur Hypothek durchgesetzt. Im Falle der Zahlungsunfähigkeit muss der Kreditgeber bei der klassischen Hypothek nämlich nachweisen, dass Schulden noch offen sind, um die Hypothek aufrechtzuerhalten. Die Grundschuld hingegen ist nicht an das Darlehen gebunden und im Falle der Zahlungsunfähigkeit ist die Rückzahlungsforderung ohne größeren Aufwand einzutreiben. Die Eintragung der Grundschuld ins Grundbuchamt stellt jedoch gerade zu Beginn des Bauvorhabens eine finanzielle Zusatzbelastung dar, weil sowohl Notar als auch Grundbuchamt dafür eine Rechnung ausstellen. Letztendlich ist die Besicherung des Darlehens durch eine Grundbucheintragung für beide Seiten von Vorteil. Das Grundbuch genießt „öffentlichen Glauben“ und kann von jedem eingesehen werden, der dafür ein nachweisbares Interesse aufweisen kann. Außerdem kann die Hypothekenbank dank der direkten Absicherung des Risikos durch Verpfändung längere Laufzeiten und niedrigere Zinsen anbieten. In Zeiten eines extrem niedrigen Zinsstandes, der verspricht zu steigen, können Sie damit zusätzlich Geld sparen, gerade wenn es um ein kostenintensives Projekt der Baufinanzierung geht.  

Was sind die klassischen Aufgaben von Hypothekenbanken?

Die Kreditvergabe durch verzinsliche Wertpapiere, wie Pfandbriefe auch genannt werden, kam oft für Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts infrage und unterlag bis vor einigen Jahren noch einer selbstständigen Rechtsform. Die Erlaubnis, mit Pfandbriefen Geschäfte zu betreiben, gilt jedoch weiterhin fort und wird durch das Pfandbriefgesetz geregelt. Damit unterliegen Hypothekenbanken zwar nicht mehr dem Spezialbankprinzip, doch das Geschäft mit Pfandbriefen wird immer noch – in Form der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) – streng kontrolliert.


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