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Unsicherheit bestimmt den Ton im deutschen Immobiliensektor. Gibt es eine Immobilienblase? Droht sie zu platzen und wenn ja, wann? In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine Immobilienblase ist und welche Anzeichen dafür oder dagegen sprechen. Sie erfahren außerdem, welche Folgen sich daraus ergeben für Eigentümer:innen und Kaufinteressent:innen.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Eine Immobilienblase entwickelt sich, wenn eine sehr hohe Nachfrage nach Immobilien die Preise in die Höhe treibt. Das geht so weit, dass sich die Immobilienpreise vom eigentlichen Sachwert deutlich entkoppeln.

  • Wenn die Kaufinteressent:innen nicht mehr bereit sind, die überteuerten Preise zu bedienen, erhöht sich das Angebot relativ zur Nachfrage und die Preise fangen ungewöhnlich schnell an zu fallen.

  • Kaufinteressent:innen warten mit einem Immobilienerwerb auf noch niedrigere Preise, Kreditbedingungen werden strenger und Besitzer:innen entscheiden sich kurzfristig für einen Verkauf. Die Preise stürzen regelrecht in den Keller.

  • Eine Immobilienblase entsteht unter anderem unter zu lockeren Kreditbedingungen, die die Nachfrage stark erhöhen. Aber auch die staatliche Regulation durch steuerliche Anreize kann ein Auslöser der Entwicklung sein.

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    Was ist eine Immobilienblase?

    Bei der Immobilienblase handelt es sich um eine Preisblase. Sie kommt zustande, wenn der Preis nicht mehr dem materiellen Wert entspricht. Man nennt diesen ungesunden Preisauswuchs „Blase“.

    Häufig trägt die Politik ungewollt dazu bei, dass Blasen überhaupt entstehen, indem sie die Entwicklung durch ein niedriges Zinsniveau unterstützt und eine erhöhte Vergabe von Krediten befürwortet, die irgendwann nicht mehr zurückgezahlt werden können.

    Wie jede Blase ist die Immobilienblase fragil und kann platzen, insbesondere, wenn die Nachfrage ungewöhnlich schnell sinkt, weil Kaufinteressent:innen nicht mehr bereit sind, überhöhte Preise zu zahlen. Die Preise brechen ein und man spricht vom „Platzen der Immobilienblase“.

    Oft fallen die Preise in sehr kurzer Zeit sehr stark, weil der Markt auf diesen Preis-Crash reagiert.

    • Potenzielle Kaufinteressent:innen warten mit dem Erwerb unter Umständen ab, weil sie mit weiter fallenden Preisen rechnen.
    • In Zeiten wie diesen vergeben Banken ihre Kredite oft unter strengeren Auflagen, um sich abzusichern.
    • Eigentümer ziehen kurzfristig einen Verkauf in Betracht, um dem Preisverfall zu entgehen.

    Hat vorher ein Mangel an überteuerten Angeboten den Markt dominiert, nehmen die Angebote sprunghaft zu und führen zu einem weiteren Preisverfall.

    Woran lässt sich erkennen, dass eine Immobilienblase existiert?

    Der enorme Preisanstieg im Immobiliensektor in Deutschland in den letzten zehn Jahren kann laut Prof. Tobias Just von der Universität Regensburg auf folgende vier Faktoren zurückgeführt werden:

    • überdurchschnittliche Einkommensentwicklung und Kaufkraft
    • hohe Zuwanderungsraten und erhöhter Wohnraumbedarf
    • Wohnraummangel durch zu geringe Bautätigkeit
    • niedrige Zinsen und gute Kreditbedingungen

    Auf dieses Szenario hat der Immobilienmarkt in Deutschland reagiert, und zwar sicht- und messbar:

    • Überbewertung von Immobilien: Die Kaufpreise von Immobilien stehen nicht mehr in Relation zu ihrem Sachwert, entkoppeln sich von den Mietpreisen und dem Durchschnittseinkommen der Bevölkerung
    • Zunahme von Spekulationsgeschäften: Immobilien werden zunehmend als Kapitalanlage eingekauft, instandgesetzt und mit einem hohen Gewinn wieder verkauft. Dies hängt damit zusammen, dass  in Zeiten mit niedrigem Zins alternative Anlagen wenig attraktiv sind.
    • Regulationsmaßnahmen: Schafft die Politik neuen Wohnraum durch Neubauprojekte, kann dies als Versuch gewertet werden, dem Entstehen einer Immobilienblase entgegenzuwirken.

    Unter der Lupe: Die Auslöser einer Immobilienblase

    Wenn eine Immobilienblase entsteht, sind immer mehrere Faktoren daran beteiligt. Grundsätzlich lassen sich aber zwei Faktoren als Haupthebel der Preisexplosion auf dem Immobilienmarkt identifizieren.


    Lockere Kreditvergabe als Ursache einer Immobilienblase

    Wenn immer mehr Menschen einen Kredit bekommen können, steigt die Nachfrage nach Immobilien und die Preise steigen. Sind die Vergaberichtlinien von Krediten wenig regulierend, erhalten Personen einen Kredit, die unter anderen Umständen nicht als kreditwürdig eingestuft werden würden. Niedrige Zinsen erweitern zusätzlich den Kreis der potenziellen Immobilienkäufer. Wenn dann noch eine Verknappung von käuflichen Immobilien stattfindet wie durch zu wenig Bautätigkeit oder Zuwanderung, übersteigt die Nachfrage das Angebot und die Preise ziehen teilweise sprunghaft an. Wenn die Zinsen wieder steigen, kann besonders bei einkommensschwächeren Familien finanzielle Instabilität entstehen und es kommt zu Notverkäufen mit einer relativen Immobilienschwemme. In der Folge fallen die Preise.


    Ein Beispiel: Das Platzen der Immobilienblase 2007 in den USA

    Auch einkommensschwache Familien sollten sich in den 90er Jahren Eigenheime leisten können, die Preise zogen aufgrund der hohen Nachfrage an. Anstatt die Schieflage zwischen Angebot und Nachfrage zu regulieren, gab man weiterhin Kredite an Menschen mit geringer Bonität aus. Die Banken finanzierten dies teils selbst über Kredite bei ausländischen Banken. Als die Kreditnehmer:innen ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten und auszogen, verfiel der Immobilienpreis und riss die amerikanischen Banken ebenfalls in eine Krise sowie auch alle internationalen Banken, die Kredite an amerikanische Banken herausgegeben hatten.


    Fiskalpolitik als Ursache einer Immobilienblase

    Wenn der Staat regulierend in den Immobilienmarkt eingreift, z. B. durch steuerliche Anreize, kann es ebenfalls zu Fehlentwicklungen am Immobilienmarkt kommen. Bedingt durch die lange Planungs- und Bauphase einer Immobilie, wird die Fehlregulierung möglicherweise zu spät erkannt.


    Ein Beispiel: Die Immobilienblase in Deutschland nach der Wiedervereinigung 1990

    Nach der Wiedervereinigung wurden Investitionen in Büroimmobilien durch steuerliche Anreize stark gefördert. Investor:innen sorgten für einen Bauboom, der der Nachfrage nicht entsprach. Als die Gebäude fertiggestellt waren, gab es keine Abnehmer:innen und die Preise stürzten ab.

    Immobilienblase: Was bringt sie zum Platzen?

    Damit eine Immobilienblase platzt, muss die Nachfrage stark zurückgehen. Verschiedene Auslöser können die Nachfrage negativ beeinflussen:

    1. Kaufinteressent:innen können oder wollen die überhöhten Preise nicht mehr bezahlen.
    2. Der Leitzins steigt und damit auch die Kreditzinsen. Weniger potente Kreditnehmer:innen erzeugen weniger Nachfrage. Diejenigen, die bereits einen Kredit haben, müssen gegebenenfalls wieder verkaufen, weil sie keine Anschlussfinanzierung bekommen.
    3. Die Banken verschärfen die Richtlinien für die Kreditvergabe.
    4. Die Bauaktivitäten nehmen zu und damit erhöht sich das Immobilienangebot.

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    Welche Folgen hat das Platzen der Immobilienblase?

    Ob die Immobilienblase nun platzt oder das Preisniveau etwas weniger abrupt auf ein gesundes Maß schrumpft: Diese Entwicklung hat für Käufer, Eigentümer, Verkäufer und Mieter unterschiedliche Folgen:


    Was bedeutet es für Immobilieneigentümer, wenn die Immobilienblase platzt?

    Unproblematisch sind abbezahlte Immobilien, die nicht verkauft werden sollen. Zwar verringert sich durch den allgemeinen Preisverfall das Vermögen, das in der Immobilie gebunden ist, aber solange Sie die Immobilie nicht als Kreditsicherheit einsetzen oder verkaufen wollen, ist dies für Sie unerheblich.

    Bei nicht abbezahlten Immobilien kann es Probleme mit der Anschlussfinanzierung geben, da deren Konditionen aufgrund des Wertverlusts schlechter ausfallen werden. Erhöhen sich gleichzeitig die Zinsen, kann dies zum finanziellen Engpass und in der Folge zu einem Notverkauf zu schlechten Konditionen oder sogar zu einer Zwangsversteigerung führen.


    Was bedeutet es für Immobilienkäufer, wenn die Immobilienblase platzt?

    Wenn sie eine Immobilie erwerben möchten, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Grundsätzlich spielt es Ihnen in die Karten, dass die Preise fallen, wenn die Immobilienblase platzt. Allerdings können sie auch nach dem Zeitpunkt Ihres Erwerbs noch weiter sinken, sodass Sie ebenfalls an Vermögen verlieren. Zusätzlich sollten Sie die Finanzierungskosten im Blick haben, deren Anstieg den einen oder anderen auch in finanzielle Nöte bringen kann.


    Was bedeutet es für Mieter, wenn die Immobilienblase platzt?

    In der Regel hat das Platzen einer Immobilienblase auf einen Mieter keinen Einfluss. Es wäre höchstens möglich, dass sinkende Immobilienpreise auch die Preise bei Neuvermietungen ebenfalls sinken lassen. In diesem Fall wäre ein Umzug eine Überlegung wert.

    Immobilienwert im April 2024: Hohe Preisdynamik, aber nicht überall

    Durchschnittspreise für Immobilien sind vor allem für das “Big Picture” eines regionalen Marktes nützlich. Als Eigentümer:in solltest du aber genau hinschauen, wie sich die Preise in deiner Nachbarschaft entwickeln. So steigt etwa in Hamburg der Quadratmeterpreis, abhängig vom jeweiligen Stadtteil, um mehr als das Vierfache.

    Insgesamt verzeichnen die Immobilienpreise derzeit einen klaren Aufwärtstrend. Gemäß einer aktuellen Europace Studie sind die Preise Häuser im März um rund 0,8 Prozent gestiegen. Um den Wert deiner Immobilie vor dem Hintergrund aktueller Marktentwicklungen besser einordnen zu können kann es helfen, regelmäßig eine Immobilienbewertung vorzunehmen. Das schafft zum einen Transparenz, hilft andererseits aber auch dabei, einen idealen Zeitpunkt für einen möglicherweise geplanten Verkauf zu finden.

    Wenn du dein Haus verkaufen möchtest, begleiten wir dich mit unserem Ratgeber Schritt für Schritt durch den Verkaufsprozess.



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    FAQ: Häufige Fragen zum Thema Immobilienblase

    Was ist eine Immobilienblase?

    Experten sprechen von einer Immobilienblase, wenn die Preise für Häuser und Wohnungen binnen kurzer Zeit unverhältnismäßig stark steigen. Diese Definition meint, dass sich die Preisentwicklung von Immobilien von der normalen Teuerungsrate und dem Durchschnittseinkommen der Bevölkerung abkoppelt.

    Was bringt eine Immobilienblase zum Platzen?

    Wenn die Nachfrage nach Immobilien sinkt und das Angebot die Nachfrage übersteigt, fallen die Immobilienpreise in kurzer Zeit rasant ab. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Käufer nicht mehr bereit sind, die überzogenen Immobilienpreise zu zahlen.

    Was passiert, wenn die Immobilienblase platzt?

    Kreditnehmer:innen könnten in Schwierigkeiten geraten, ihre Kreditraten zu bedienen. Es dürfte schwierig werden, eine vergleichbare Anschlussfinanzierung zu bekommen, wenn der Wert der Immobilie stark gesunken ist. Sehr wahrscheinlich kommt es in einigen Fällen auch zu Zwangsversteigerungen und Notverkäufen und in dessen unmittelbarer Folge zu Leerstand, weil das Angebot auf dem Markt die Nachfrage übersteigt. Die Preise fallen weiter.


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    Nadine Kunert
    Expertin für Verkauf & Vermietung

    Nadine Kunert informiert dich als Immobilienexpertin und Redakteurin von ImmoScout24 mit informativen und sorgfältig recherchierten Inhalten rund um das Thema Immobilienverkauf und Vermietung. Nadine ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin, hat viele Jahre als Content Managerin in der Baubranche gearbeitet und ist seit 10 Jahren selbst Vermieterin. Dadurch hat sie einen praxisnahen Bezug und strebt danach, die Themen leserfreundlich und verständlich für dich aufzubereiten.

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