Wo lohnt sich der Immobilienkauf?

Studie vergleicht bundesweit das Verhältnis von Kauf- zu Mietpreisen

Trotz steigender Immobilienpreise ist ein Haus- oder Wohnungskauf in vielen Regionen Deutschlands immer noch lohnender, als zur Miete zu wohnen. Das haben Experten des Hamburgischen WeltWirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der Postbank ermittelt.

Lohnt es sich, in die eigenen vier Wände zu investieren, oder ist es günstiger, zur Miete zu wohnen? Als Faustregel gilt: Ein Kauf lohnt, wenn der Immobilienpreis nicht mehr als 20 Jahresnettokaltmieten beträgt. Das trifft auch für Kapitalanleger zu, die ihre Immobilie mit den Mieteinahmen finanzieren wollen.

Das Verhältnis von Kauf- und Mietpreisen im bundesweiten Vergleich hat das Hamburgische WeltWirtschaftsinstitut (HWWI) im Auftrag der Postbank für den „Wohnatlas 2017“ untersucht. Das Ergebnis: In knapp der Hälfte aller Landkreise und kreisfreien Städte bewegen sich die durchschnittlichen Preise von Wohnimmobilien tatsächlich im rentablen Bereich von bis zu 20 Jahresmieten. In 51 Kreisen liegt das Preisniveau sogar nur bei 15 oder weniger Jahresmieten.

Am günstigsten ist das Kaufpreis-Mietpreis-Verhältnis laut HWWI in den ostdeutschen Bundesländern; im thüringischen Kyffhäuserkreis kann man bereits für 10 Jahreskaltmieten Wohneigentum erwerben. Die teuersten Regionen in Deutschland mit Preisen von 25 Jahresmieten und mehr liegen in Süddeutschland und an der Nord- und Ostsee, wo Ferienimmobilien das Preisniveau beeinflussen. Mit Kaufpreisen von bis zu 62 Jahresmieten ist der Landkreis Nordfriesland, zu dem die Insel Sylt gehört, Spitzenreiter im Bundesgebiet.

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Bei den Großstädten liegen erwartungsgemäß die „Big 7“ des Immobilienmarkts vorne. Am teuersten ist München mit Kaufpreisen von gut 33 Jahresmieten, gefolgt von Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Stuttgart und Köln. Wer nur ein relativ bescheidenes Budget zur Verfügung hat und trotzdem in die Großstadt möchte, sollte sich in Bremen, Essen, Dortmund oder der Region Hannover umsehen. Hier gibt es noch Wohneigentum im Wert von 18 und 20 Jahresmieten zu kaufen.

In Hinblick auf einen späteren Wiederverkauf ist für Immobilienkäufer neben dem aktuellen Kaufpreis auch die zu erwartende Preisentwicklung von Interesse. Auch dazu hat das HWWI Berechnungen angestellt: In mehr als der Hälfte aller deutschen Kreise können Haus- und Wohnungsbesitzer von einer Wertsteigerung ihrer Immobilie bis 2030 ausgehen. Dazu gehören die heute schon vergleichsweise teuren Regionen im Süden, aber auch das westliche Niedersachsen. In den östlichen Bundesländern, mit Ausnahme von Leipzig, Dresden und dem Großraum Berlin, müssen Käufer mit Werteinbußen rechnen, ebenso im Ruhrgebiet und im Saarland. Das spricht nicht grundsätzlich gegen einen Immobilienkauf in den betreffenden Regionen. Kaufinteressenten sollten hier aber das jeweilige Objekt genau unter die Lupe nehmen und prüfen, ob sich sein Wert etwa durch Modernisierungsmaßnahmen steigern lässt.




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