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Das Wichtigste in Kürze
  • Donald Trump hat das Ruder in den USA übernommen – und die Weltwirtschaft zittert vor seiner Politik.

  • Die Inflation in Deutschland steigt erneut – zuletzt auf 2,6 Prozent.

  • Die Fed legte im Januar bei den Leitzinsen eine Pause ein, die EZB senkte die Zinsen erneut auf 2,75 Prozent.  


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  • Donald Trump ist zurück – mit Pauken und Trompeten. Er hat auch eine ordentliche Portion Unsicherheit für die Weltmärkte im Gepäck. Während die einen hoffen, dass seine protektionistische Wirtschaftspolitik die US-Wirtschaft beflügelt, fürchten andere, dass neue Handelskonflikte und Strafzölle die Inflation weiter anheizen. Besonders in Europa und Deutschland blickt man mit Sorge auf Trumps Wirtschaftskurs – denn die Auswirkungen könnten schneller auf den deutschen Immobilienmarkt durchschlagen, als es Kausuchenden lieb ist.



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    Trump is back – und die Ökonomen geraten in Panik

    Selten hat die Wahl eines US-Präsidenten so viele besorgte Reaktionen ausgelöst wie Trumps zweiter Amtsantritt. Während in Washington die ersten Dekrete fliegen, wächst in Europa die Nervosität. 80 Prozent der befragten Wirtschaftsexpert:innen in Nordamerika und Europa erwarten negative Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum – so das Ergebnis der aktuellen Economic Experts Survey (EES) des ifo Instituts. Niklas Potrafke, Forscher am ifo Institut, fasst zusammen: „Die Sorge, dass Donald Trump der Wirtschaft schadet, ist vor allem in westlichen Industrieländern verbreitet.“

    Besonders die Handelspolitik des neuen – alten – US-Präsidenten sorgt für Unruhe. Trump kündigte bereits an, hohe Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko zu erheben, während er China „einer genaueren Prüfung“ unterziehen will. Das mag in seiner Wählerschaft gut ankommen, aber für die Weltwirtschaft bedeutet es potenzielle Handelskonflikte – und damit höhere Inflation. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft warnt: „Das ist nicht gut für die deutsche Wirtschaft.“ Sollte Trump seine „America First“-Politik ausweiten, könnte das auch die Kapitalmärkte treffen – mit Folgen für die Bauzinsen in Deutschland.

    Doch nicht nur in der Handelspolitik sorgt Trump für Wirbel. Sein Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt, dass er auf Konfrontationskurs mit Europa geht. Während sich asiatische und afrikanische Wirtschaftsexpert:innen laut EES-Umfrage weniger besorgt zeigen, herrscht in Deutschland Verunsicherung: Wie wird sich Trumps Politik auf Inflation, Zinsen und Investitionsentscheidungen auswirken?



    Das ImmoScout24-Zinschart zeigt dir interaktiv den aktuellen Stand der Sollzinsen an. Damit siehst du auf einen Blick, zu welchem Zinssatz du aktuell durchschnittlich finanzieren könntest, aufgeteilt nach Zinsbindungsfristen. Außerdem zeigen wir dir die Zinsentwicklung des letzten Jahres im Überblick. Einfach mit der Maus über die Graphen fahren oder mit dem Finger antippen, schon siehst du den jeweiligen Zinssatz!


    Bauzinsen: Ist der Traum vom billigen Geld ausgeträumt?

    Eigentlich sollte 2025 das Jahr der Zinssenkungen werden. EZB-Chefin Christine Lagarde sprach auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos von bis zu drei bis fünf Zinssenkungen, doch bislang kommt davon wenig bei den Bauzinsen an. Baufi24 erwartet für dieses Jahr Zinsen zwischen 3,0 Prozent und 3,5 Prozent, während Interhyp von einer Seitwärtsbewegung spricht. Florian Pfaffinger, Experte beim Baufinanzierer Dr. Klein, bleibt skeptisch: „Das Augenmerk der Märkte ist auf die politischen Entwicklungen gerichtet, vor allem auf die kommenden Entscheidungen von Donald Trump. Diese wiederum könnten Auswirkungen auf die Anleihen- und Zinsmärkte haben.“

    Tatsächlich haben Banken die Bauzinsen seit Jahresbeginn wieder angehoben. Die ING, Interhyp und andere Finanzierer beobachten Zinsen, die um rund zehn Basispunkte gestiegen sind – ein Zeichen dafür, dass der erhoffte Rückgang noch auf sich warten lässt.




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  • Die Fed geht in die Zinspause …

    Ein zentraler Faktor dabei: die US-Notenbank Fed. Diese hatte ursprünglich vier Zinssenkungen für 2025 angekündigt, ließ dann aber durchblicken, dass es womöglich nur zwei werden. Die Folge: steigende Renditen bei US-Staatsanleihen. Einen Tag vor dem EZB-Zinsentscheid hat die Fed den Leitzins unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen und betont, dass sie „keine Eile“ für weitere Maßnahmen verspüre. Prompt kassierte Fed-Chef Jerome Powell eine Rüge von Präsident Trump. Der schrieb auf dem Nachrichtendienst X ein entsprechendes Fed-Bashing: „Die Inflation wäre nie ein Problem geworden, wenn die Fed weniger Zeit in DEI (Anm.: Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion), Gender-Ideologie, „grüne“ Energie und den vorgetäuschten Klimawandel investiert hätte. Stattdessen haben wir es mit der schlimmsten Inflation in der Geschichte unseres Landes zu tun!“ Eine Aussage des Präsidenten, die mal wieder jeglicher Grundlage entbehrt.

    Laut Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden, deutet das Pressekommuniqué der Fed darauf hin, dass die Notenbank längere Zeit keine Zinssenkungen plant: „Zunächst möchten die Währungshüter einen deutlichen Rückgang der Inflation sehen.“ Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, erklärt, dass vor allem die Kerninflationsrate in den kommenden Monaten sinken könnte, was weiteren Zinssenkungen Raum gibt.


    … aber die EZB zieht nicht mit

    Anders sieht es in Europa aus: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angesichts einer schwächelnden Konjunktur und abnehmender Inflationssorgen den Leitzins im Euroraum erneut gesenkt. Der Einlagensatz wurde von 3,00 auf 2,75 Prozent herabgesetzt, was bereits die fünfte Zinssenkung seit Juni 2024 darstellt. Für Bauleute und Immobilienkaufsuchende sind sinkende Zinsen grundsätzlich eine positive Nachricht. Durch die niedrigeren Leitzinsen werden Kredite günstiger, was den Zugang zu Finanzierungen erleichtert und Bauvorhaben attraktiver macht. Insgesamt könnte die expansive Geldpolitik der EZB die Nachfrage nach Immobilien weiter ankurbeln, was zu einem Anstieg der Immobilienpreise führen kann. Die nächsten Zinsentscheidungen der EZB im März werden mit Spannung erwartet, da sie entscheidend für die weitere Entwicklung des Immobilienmarktes sein könnten.



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    „Cheapflation“: Wenn sogar Billigprodukte teurer werden

    Das Statistische Bundesamt schätzt die Gesamtinflation für das Jahr 2024 auf 2,2 Prozent. Betrachtet man jedoch die monatlichen Werte, kann einem mulmig werden: Nach einem Tiefstand von 1,6 Prozent im September ist die deutsche Inflationsrate kontinuierlich gestiegen und erreichte im Dezember 2,6 Prozent. Ein Phänomen sorgt dabei für Stirnrunzeln bei den Verbrauchenden: „Cheapflation“ – die Inflation bei Billigprodukten. Eine Studie von Forschenden der Harvarduniversität und der kanadischen Zentralbank zeigt, dass die Preise für Eigenmarken in Deutschland seit 2020 fast doppelt so stark gestiegen sind wie die von Markenprodukten. Der Anstieg ist laut David Georgi, Preisforscher und Markenexperte bei NielsenIQ, auf die gestiegene Nachfrage zurückzuführen. In den letzten Jahren mit hoher Inflation haben Verbrauchende zunehmend zu Eigenmarken gegriffen. Diese gesteigerte Nachfrage hat es den Eigenmarkenherstellern ermöglicht, höhere Preise durchzusetzen.


    Immobilienpreise und Finanzierungssummen: Stabilisierung oder neue Preisrallye?

    Trotz der hohen Finanzierungskosten bleibt die Stimmung am deutschen Immobilienmarkt relativ stabil. Der Deutsche-Hypo-Immobilienklima-Index zeigt eine leichte Erholung: Der Wert stieg im Januar 2025 im Vergleich zu Dezember um 1,8 Prozent auf 97,6 Punkte. Der Index misst die Stimmung auf dem deutschen Immobilienmarkt und bewertet die Einschätzungen von rund 1.000 Immobilienexpert:innen. Besonders das Büroklima (+6,4 Prozent) und das Handelsklima (+5,9 Prozent) haben zugelegt. Im Bereich Wohnimmobilien herrscht Stabilität, während Logistik- und Hotelimmobilien schwächeln.

    Auch die Nachfrage nach Wohnimmobilien bleibt stabil. Laut Dr. Klein ist die durchschnittliche Darlehenssumme im Dezember 2024 auf 319.000 Euro gestiegen – ein neuer Höchststand. Gleichzeitig ist die monatliche Standardrate auf 1.350 Euro gefallen, der niedrigste Wert seit zweieinhalb Jahren. Die Preise selbst bewegen sich zur Freude der Käufer:innen allerdings auch nur moderat nach oben. Laut aktueller Prognosen könnten Wohnimmobilien 2025 um ein bis drei Prozent teurer werden. Besonders in Großstädten wird – wie eigentlich immer – mit einer stärkeren Preissteigerung gerechnet, während ländliche Regionen weiterhin stagnieren oder leicht nachgeben könnten.


    ImmoScout24-Zinsbarometer

    Entwicklung der Bauzinsen grafisch dargestellt mit farbigen Balken. Zahlen sind im folgenden Text zum Zinsbarometer enthalten. Entwicklung der Bauzinsen grafisch dargestellt mit farbigen Balken. Zahlen sind im folgenden Text zum Zinsbarometer enthalten.

    Die günstigen Zeiten könnten vorbei sein – zumindest vorerst. Nach Monaten des Sinkflugs steigen die Bauzinsen nun wieder deutlich. Ob das nur eine kurze Delle ist oder der Anfang eines neuen Trends? Das bleibt abzuwarten. Wer eine Finanzierung plant, sollte die Entwicklung jetzt besonders genau im Auge behalten.

    Bei den fünfjährigen Zinsbindungen gab es einen kräftigen Anstieg: Der Zinssatz kletterte von 3,40 Prozent auf 3,51 Prozent – ein Plus von 0,11 Prozentpunkten. Kurze Finanzierungen werden also wieder teurer.

    Auch bei den zehnjährigen Darlehen ging es bergauf. Hier stiegen die Zinsen um 0,10 Prozentpunkte, von 3,35 Prozent auf 3,45 Prozent. Damit zeigt sich, dass der Druck nach unten erst mal raus ist.

    Bei den 15-jährigen Laufzeiten setzte sich der Aufwärtstrend fort: Ein Anstieg von 3,56 Prozent auf 3,63 Prozent bedeutet ein Plus von 0,07 Prozentpunkten. Langfristige Planungen verteuern sich also ebenfalls.

    Und auch bei den 20-jährigen Zinsbindungen zeigt sich das gleiche Bild. Der Zinssatz zog von 3,54 Prozent auf 3,64 Prozent an – eine Steigerung um 0,10 Prozentpunkte. Wer langfristig planen will, muss wieder etwas tiefer in die Tasche greifen.


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    Alles über Aktuelle Bauzinsen

    Alles, was du zum Thema Zinsen wissen musst: Wir unterstützen dich mit informativen Beiträgen, cleveren Rechnern und Podcasts zum aktuellen Zinsgeschehen. Das wird dir helfen, gute Entscheidungen zu treffen.

     

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    Miniglossar - wichtige Fachbegriffe in diesem Artikel

    Beleihungsauslauf: Der Beleihungsauslauf einer Immobilie stellt den Prozentsatz dar, der den Umfang des von der Bank gewährten Darlehens im Verhältnis zum Beleihungswert einer Immobilie repräsentiert. Ein hoher Beleihungsauslauf bedeutet ein höheres Risiko für die Bank und führt meist zu schlechteren Zinskonditionen für die Kaufsuchenden.  

    Fed ist die Abkürzung für Federal Reserve. Damit ist die Zentral- oder Notenbank der USA gemeint.

    Geldpolitik Darunter versteht man alle Maßnahmen eines Staates, die Geldversorgung und Kreditangebote der Banken zu regulieren, um wirtschaftspolitische Zwecke zu erfüllen. Dahinter steht das Ziel, den Wert des Geldes einer Volkswirtschaft stabil zu halten.

    Kerninflation: Ein volkswirtschaftliches Konzept, das bestimmte Güter aus der Berechnung der Inflationsrate ausklammert. Dabei handelt es sich meist um die Preisschwankungen für Lebensmittel und Produkte aus dem Energiesektor, die saisonal schwanken, aber deren Preisänderungen nicht auf die Volkswirtschaft selbst zurückzuführen sind.

    Leitzinsen Diese von der Zentralbank eines Landes festgelegten Zinsen geben an, zu welchen Konditionen sich Kreditinstitute bei der Noten- bzw. Zentralbank Geld leihen können. Sie sind ein wichtiges Steuerungsmittel der Geldpolitik.

    Ratingagenturen: Dies sind Unternehmen, welche die Kreditwürdigkeit anderer Unternehmen und Staaten bewerten. Ist die Wahrscheinlichkeit von Kreditrückzahlungen hoch, erhalten die betreffenden Unternehmen/Staaten ein gutes Rating. Das höchste wird als "Triple A", also AAA bezeichnet. Zu den bekanntesten Ratingagenturen gehören "Standard & Poor's", "Moody's" und "Fitch".

    Rezession: Eine Phase im Konjunkturzyklus (daneben gibt es noch Aufschwung, Boom und Depression). Man spricht üblicherweise von einer Rezession, wenn sich die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen abschwächt oder zumindest gleichbleibt.

    Seitwärtsbewegung: Von Seitwärtsbewegungen spricht man, wenn sich der Kurs oder die Zinsen weder nach oben noch nach unten bewegen, sondern sich gleichmäßig entwickeln. 

    Volatilität: Wenn etwas als volatil bezeichnet wird, bedeutet dies, dass es einer hohen Unsicherheit, Instabilität oder Schwankung unterliegt. In Bezug auf Finanzmärkte kann Volatilität auf schnelle und große Preisschwankungen von Aktien, Währungen, Rohstoffen oder auch Zinsen hinweisen.

     

    *Hinweis: Bei den Zinsen handelt es sich um Durchschnittswerte der bei ImmoScout24 gelisteten Baufinanzierer zum angegebenen Stichtag. Für die Kalkulation wurden folgende Modelldaten verwendet: Angestellte:r, Darlehenssumme: 200.000 Euro, Beleihungsauslauf: 80 Prozent, Tilgungsrate: 3 Prozent.  

    Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).





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