Wie viel Preisnachlass ist bei unsanierten Immobilien realistisch? Und rechnet sich das mit den Kosten einer Sanierung? Unsere Analyse zeigt, wie hoch die Abschläge für Wohnungen und Häuser ausfallen können.

Preisabschläge für unsanierte Wohnungen

Lohnt es sich, eine unsanierte Immobilie zu kaufen und die Arbeiten selbst durchzuführen? Wir haben analysiert, ob sanierte Altbauwohnungen höhere Angebotspreise erzielen und konnten feststellen, dass die Unterschiede enorm sind. Um die Zahlen zu veranschaulichen, schauen wir uns Referenzobjekte an. Die Referenzwohnung hat 80 Quadratmeter und gilt mit Energieeffizienzklasse A oder B als saniert. 

Für eine unsanierte Wohnung in der Stadt kann mit einem Abschlag von 21 Prozent gerechnet werden. Bei einem Referenzobjekt mit einem Wert von 392.000 € sind das rund 82.000 € weniger als bei einer energetisch sanierten Immobilie.

Auf dem Land sind es sogar 28 Prozent Abschlag. Bei einem 223.000 Euro teuren Referenzobjekt reduziert sich der Preis somit um rund 62.000 Euro.



Quelle: ImmoScout24, Auswertung Oktober 2022 - Februar 2023 der Angebotspreise für Eigentumswohnungen mit und ohne Sanierung, Referenzobjekt Stadt: 392.240 Euro, Referenzobjekt Land: 223.040 Euro.


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Preisabschläge für unsanierte Häuser

Aber auch bei Häusern sind die Preisunterschiede ansehnlich. Hier ist unser Referenzobjekt 140 Quadratmeter groß. In der Stadt wird bei mangelnder Energieeffizienz ein Abschlag von durchschnittlich 19 Prozent fällig. Bei einem Referenzobjekt, das 470.000 Euro kostet, bedeutet das einen Abschlag von 91.000 Euro. Auf dem Land sind es 20 Prozent und damit 61.000 Euro weniger, wenn man von einem einem 317.000 Euro teuren Referenzobjekt ausgeht.



Quelle: ImmoScout24, Auswertung Oktober 2022 - Februar 2023 der Angebotspreise für Einfamilienhäuser mit und ohne Sanierung, Referenzobjekt Stadt 470.540 Euro, Referenzobjekt Land: 317.380 Euro.

Was kostet die Sanierung?

Die Preisabschläge sind also ziemlich hoch, aber rechnet sich das mit den Sanierungskosten noch? Oder fressen sie die Ersparnis komplett auf? Als Faustformel gilt: Für eine Sanierung sollte man 400 - 600 Euro pro Quadratmeter veranschlagen. Bei unserer Referenzwohnung mit 80 Quadratmetern macht das bei angenommenen 500 Euro/Quadratmeter also 40.000 Euro, damit bleibt auf dem Land etwa 22.000 Euro und in der Stadt sogar ca. 42.000 Euro Ersparnis übrig. 

Etwas anders sieht es bei den Häusern aus. Bei 140 Quadratmetern fallen hier durchschnittlich eher 70.000 Euro an Sanierungskosten an. In der Stadt bleibt damit noch eine Ersparnis von ca. 21.000 Euro, auf dem Land kämen jedoch noch etwa 9.000 Euro obendrauf. Immer vorausgesetzt, dass tatsächlich das ganze Haus saniert werden muss und nicht nur Teile davon.  

Aber: Die anfallenden Sanierungskosten sind ein sehr gutes Argument in einer Kaufpreisverhandlung. Hier hast du gute Chancen, den Preis noch nach unten zu handeln. Und: Wenn du handwerklich begabt bist und viel selbst machen kannst, sparst du dir unter Umständen eine Menge Sanierungskosten. Diese sogenannte Muskelhypthek wird bei den Bank sogar als eine Form von Eigenkapital anerkannt. 




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Niedrige Nachfrage, gute Chancen

Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land ist die Nachfrage nach energieeffizienten Wohnungen und Häusern derzeit hoch. Diskussionen über eine mögliche Sanierungspflicht für Immobilien mit geringer Energieeffizienz tun da ihr Übriges. 

Unsere Auswertung zeigt, dass sich das vor allem auch in den Immobilienpreisen widerspiegelt. War eine hohe Energieeffizienz in der Vergangenheit noch ein Bonus, wird sie immer mehr zum zentralen Verkaufsargument.

Das heißt aber auch: Bei unsanierten Immobilien ist die Nachfrage derzeit eher niedrig, die Konkurrenz hält sich in Grenzen. Auch das steigert die Chancen, den Kaufpreis noch nachverhandeln zu können. 

Vor dem Kauf solltest du auf jeden Fall prüfen, ob sich eine Sanierung rechnet und du im besten Fall noch etwas einsparst. Energieberater:innen können dir dabei helfen, die idealen Maßnahmen zu finden und staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen.





Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).



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