Fallen bald die Immobilienpreise?

Führt der demografische Wandel dazu, dass zukünftig immer mehr Wohnungen frei werden und die Preise entsprechend sinken? Damit beschäftigen sich Forscher der Universität Freiburg, denn es gibt auch andere Signale.


Studie kommt zu überraschendem Ergebnis

Wer heute eine Immobilie finanziert, fragt sich, wie sich Preise und Werte in der Zukunft entwickeln werden. Die Universität Freiburg hat im Auftrag der Schwäbisch-Hall-Stiftung »Bauen – Wohnen – Leben« 40 Jahre in die Zukunft geblickt und kommt in der Studie »Soziodemografischer Wandel und regionale Immobilienmärkte« zu überraschenden Erkenntnissen.

Wohnkosten steigen auch in Zukunft: Einerseits wird es immer mehr Einpersonenhaushalte geben und andererseits wird der Wohnflächenbedarf pro Person weiter ansteigen. Dazu tragen alleinlebende Senioren bei, die eine höhere Lebenswartung haben werden. Der sogenannte „Remanenzeffekt“ führt dazu, dass Familien oder Einzelpersonen ihre Wohnraumsituation nicht mehr an die geänderten Lebensumstände anpassen. Beispiel: Obwohl der Ehepartner der Seniorin gestorben oder die Kinder ausgezogen sind, wird der Wohnraumbedarf nicht reduziert.

Junge Menschen ziehen früher aus, um vor allem in den beliebten Schwarmstädten zur Universität zu gehen oder eine Ausbildung zu machen. Der „Kohorteneffekt“ besagt, dass jeder neue Geburtenjahrgang (Kohorte) der Nachkriegsgeneration höhere Ansprüche an den persönlichen Lebensstandard stellt und damit auch ein höherer Wohnraumbedarf besteht.




Steigende Preise bis 2060


Beide Effekte zusammen sorgen dafür, dass Wohnraum weiterhin ein nachgefragtes Gut bleiben wird – und die Preise entsprechend stabil hält. „Insbesondere der Trend zu kleineren Haushalten treibt die Nachfrage noch für Jahrzehnte und konterkariert damit teilweise den demografischen Wandel“, schreiben die Verfasser der Studie: Bereits bis 2030 werde der Wohnbedarf pro Person von heute 45 Quadratmetern auf 49 Quadratmetern steigen.

Insbesondere die Ballungszentren werden weitere Preissteigerungen erleben. Denn auch Wanderungsbewegungen innerhalb Deutschlands und die Migration nach Deutschland strömen tendenziell in die großen Schwarmstädte. Die Autoren der Studie schreiben: „In begehrten Metropolen wie München und Berlin steigen die Preise sogar bis 2060, sodass mit erheblichen Wertzuwächsen gerechnet werden kann.“


Prognose: Hier steigen die Preise am deutlichsten
Mehrfamilienhäuser 2030
  1. Hamburg
  2. Stormarn
  3. Braunschweig
  4. Bremen
  5. Düsseldorf
  2060
  1. Baden-Baden
  2. Marburg-Biedenkopf
  3. Schwäbisch Hall
  4. Weilheim-Schongau
  5. Kehlheim
Einfamilienhäuser 2030
  1. Kiel
  2. Hochtaunuskreis
  3. Frankenthal (Pfalz)
  4. Heilbronn
  5. Karlsruhe
  2060
  1. Braunschweig
  2. Karlsruhe
  3. Schweinfurt
  4. Kiel
  5. Pinneberg

Quelle: Schwäbisch-Hall-Stiftung / Uni Freiburg



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