Baufinanzierung ohne böse Überraschungen

So umgehen Sie fünf Kostenfallen

Sie lauern überall: Kostenfallen bei der Baufinanzierung: Egal, ob Sie einen Neubau planen oder eine Bestandsimmobilie kaufen und dann sanieren wollen – in jedem Fall sollten Sie einen soliden Finanzierungsplan aufstellen und folgende typische fünf Kostenfallen mit einkalkulieren.


Kostenfalle 1: Baugrund

Wenn Sie neu bauen und beispielsweise einen Keller planen, spielt vor allem die Baugrunduntersuchung eine große Rolle. Ist das Bodengutachten bei Ihrem ausführenden Betrieb nicht inklusive, sollten Sie unbedingt selbst eines in Auftrag geben. Das Geld dafür ist gut angelegt, denn wenn dabei zum Beispiel herauskommt, dass der Keller als teure "Weiße Wanne" ausgeführt werden muss, weil es drückendes Grundwasser auf Ihrem Grundstück gibt, sollten Sie das frühzeitig wissen, um die Finanzierung anzupassen. Ein Keller kann dann mehrere zehntausend Euro mehr kosten als ursprünglich geplant.    




Kostenfalle 2: Bereitstellungszinsen


Banken verlangen für nicht abgerufene Tranchen der Kreditsumme Bereitstellungszinsen. Viele Bauherren wissen anfangs nicht, wie schnell die Bauarbeiten Fortschritte machen und wann welche Summen fällig werden. Daraus ergibt sich ein Kostenrisiko, das durchaus im vierstelligen Bereich liegen kann: Wer beispielsweise eine Teilsumme von 100.000 Euro ein Jahr lang nicht abruft, wird bei durchschnittlich drei Prozent Bereitstellungszinsen 3.000 Euro ärmer. Geld, das an anderer Stelle eventuell fehlt.


Kostenfalle 3: überstürzte Kaufzusage


Käufer im Bestand sind bei der aktuellen Marktlage meist überglücklich, wenn sie eine Wohnung oder ein Haus gefunden haben, das ihren Vorstellungen entspricht. Da ist die Versuchung groß, schnell zuzuschlagen. Doch hier sollte der Verstand das Herz bremsen: Eine zweite oder dritte Besichtigung, möglichst mit einem Sachverständigen, sollten Sie unbedingt durchführen. Gibt es versteckte Feuchteschäden? Bedrohen Schadstoffe wie gesundheitsgefährdende Holzanstriche Ihre Gesundheit? Wurden Renovierungen und Modernisierungen fachgerecht durchgeführt? Jeder dieser Punkte birgt das Potenzial, Ihre Finanzierung gehörig durcheinanderzuwirbeln. Deshalb ist die Prüfung durch einen Experten bares Geld wert.


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Kostenfalle 4: Überschätzung der Eigenleistung


Sowohl beim Neubau als auch beim Kauf im Bestand trauen sich viele Bauherren bzw. Käufer oft zu viel zu: Renovierungsarbeiten durchführen, selbst das Dach dämmen oder Fußboden verlegen kann ganz schön viel Zeit kosten – und für die Wohnsituation belastend sein. Deshalb gilt: Machen Sie nur das selbst, was Sie wirklich innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens leisten können. Ansonsten sind Fachleute die bessere Wahl. Deren Kosten müssen Sie aber bei der Finanzierung berücksichtigen.


Kostenfalle 5: das Kleingedruckte

Wenn es zum Notar geht, wird der Kauf besiegelt. Als Käufer haben Sie normalerweise zwei Wochen Zeit zur Vertragsprüfung. Nutzen Sie diese. "Immobilien-Kaufverträge sind in der Regel umfangreiche Vertragswerke, die für den juristischen Laien schwer zu durchschauen sind. Es ist daher sinnvoll, den Vertragsentwurf rechtzeitig vor dem Notartermin von einem Fachanwalt prüfen zu lassen", rät der Bauherren-Schutzbund.





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