An einem Bausatzhaus können auch Bauherren ohne bautechnische Fachkenntnisse ein großes Maß an Eigenleistung einbringen. Da Sie Rohbau und Innenausbau im Baukastensystem selbst übernehmen, sparen Sie viel Geld bei der Anschaffung.

Hier erfahren Sie, für wen sich ein Bausatzhaus gut eignet, welche Varianten des Hauses es gibt und welche Vor- und Nachteile das Bausatzhaus mit sich bringt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bausatzhäuser sind sehr günstig in der Anschaffung, verlangen aber großes handwerkliches Talent und viel Zeit.
  • Lassen Sie sich als Bauherr mit Schulungen und gezielten Leistungen von der Baufirma unterstützen.
  • Ein Holz-Bausatzhaus ist besonders beliebt bei vielen Bauherren, da es sich leicht zusammensetzen lässt und ein angenehmes Raumklima bietet.

Was ist ein Bausatzhaus?

Schon lange wünschen Sie sich ein eigenes Haus, doch ein Fertighaus war Ihnen immer zu teuer? Dann sollten Sie überlegen, selbst ein Haus zu bauen. Viele Menschen trauen sich dies nicht zu, aber dank Bausatzhaus erhalten Sie die nötige Unterstützung. Der Anbieter liefert Ihnen die nötigen Teile mitsamt Anleitung. Dank der hohen Eigenleistung, die Sie in den Bau einbringen, können Sie die Kosten deutlich reduzieren: Mehrere 10.000 Euro können auf diesem Weg eingespart werden.

Als privater Bauherr müssen Sie nicht das gesamte Haus selbst bauen, sondern die Leistungen übernehmen, die mit Ihrem handwerklichen Talent vereinbar sind. Zudem erhalten Sie Hilfe von der jeweils beauftragten Baufirma, die das Bausatzhaus liefert. Sie steht Ihnen während des Baus mit Rat und Tat zu Seite, sodass Sie zwar viel selbst leisten, dabei aber nicht allein sind.

Zum Beispiel sollten Sie bei diesen Maßnahmen des Innenausbaus Hilfe durch Fachhandwerker in Anspruch nehmen, falls Sie keine Vorkenntnisse haben:

  • Elektroinstallationen
  • Heizung
  • Sanitäranlagen
  • Putz
  • Estrich und Böden

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Für wen eignen sich die Bausatzhäuser mit Eigenleistung?

Bausatzhäuser sind ideal für junge, kräftige Menschen geeignet, die handwerkliches Geschick mitbringen und sich ein günstiges Haus wünschen. Mit einem Bausatzhaus erhalten Sie verschiedene Möglichkeiten, sich am Bau zu beteiligen. Anbieter von Bausatzhäusern bieten dafür eine Rundum-Betreuung an, die entsprechende Bauberatungen und die Überwachung der Baustelle durch qualifizierte Mitarbeiter beinhaltet. Durch Ihre Gestaltungsmöglichkeiten beim Bau können Sie das Haus ideal auf Ihre Familie anpassen, weshalb die Bausatzhäuser bei jungen Familien mit Kindern zum Wohnen besonders beliebt sind.

Von einem sogenannten Ausbauhaus oder Mitbau-Haus wird gesprochen, wenn Hausanbieter und Bauherr gemeinsam bauen. Bei diesem Modell übernimmt der Bauherr die Tätigkeiten, die er selbst vornehmen möchte, und der Rest wird von der entsprechenden Baufirma ausgeführt. Darüber hinaus haben Sie auch die Möglichkeit, den Rohbau durch eine Baufirma erstellen zu lassen, den Innenausbau jedoch selbst zu übernehmen. Dieser wird dann durch die Baufirma betreut und abgenommen und auch die Materialien werden von ihr geliefert.

Bauen im Steck-Prinzip mit einem Holzhaus-Bausatz

Wenn Sie sich ein Fertighaus aus Holz wünschen, ist der Holzhaus-Bausatz eine gute Wahl. Das angenehme Baumaterial ist hochwertig und bringt gute klimatische Eigenschaften. Zudem handelt es sich um nachhaltiges Bauen, denn Holz gehört zu den nachwachsenden Rohstoffen. Da Holzhäuser aus einem Holzgerüst und weiteren Teilen bestehen, können Sie den Bausatz von der Einrichtung des Bauplatzes bis hin zum Innenausbau relativ simpel in Eigenregie umsetzen. Die Stecksysteme bieten sehr gute Stabilität und Sie können größtenteils auf Schrauben und Bohren verzichten.

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Gut zu wissen:

 Bei einem Bau in Eigenregie wird oft eine sogenannte Richtmeistermontage bevorzugt. In diesem Fall leitet ein Richtmeister die Montagearbeiten, die von Laien durchgeführt werden, an. Die Verantwortung und somit die Haftung liegt jedoch überwiegend beim Bauherrn. Wenn Sie keinen externen Bauleiter beauftragen, verantworten Sie als Bauherr auch den weiteren Bauablauf, zum Beispiel den Innenausbau. Auf eine sehr genaue Planung und fachmännische Unterstützung, auch nach der Montage des Holzhaus-Bausatzes, sollten Sie daher nicht verzichten.

Ein Anbietervergleich im Vorfeld lohnt sich. Die meisten Hersteller von Holzhaus-Bausätzen bieten nur die Bausätze an und vermitteln bei Bedarf Ansprechpartner für den Hausaufbau. Es gibt jedoch auch Anbieter, die eine Montage des Holzhaus-Fertigbausatzes im Angebot haben.

Dabei erhalten Sie diese Leistungen:

  • Fertige Montage des Rohbaus
  • Dacheindeckung
  • Dachdämmung
  • Einbau von Fenster und Türen

Wenn Sie sich für das Rundum-Sorglos-Paket entscheiden, ist ein schlüsselfertiger Holzhaus-Bausatz die beste Wahl. Dabei erledigt die beauftragte Firma zu einem entsprechenden Aufpreis alle Arbeiten von der Montage bis zum Innenausbau, sodass Sie direkt einziehen können.

Vor- und Nachteile eines Bausatzhauses

Um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, haben wir die Vor- und Nachteile an einem Bausatzhaus tabellarisch aufgelistet:

Vorteile eines Bausatzhauses

Nachteile eines Bausatzhauses

✅ Kosteneffizienz: Durch die hohe Eigenleistung, die der Bauherr erbringt, lassen sich die Baukosten wesentlich verringern, insbesondere durch die Verminderung der Arbeitskosten beim Rohbau.

✘ Zeit und Talent gefragt: Um das Haus selbst zu bauen, ist nicht nur ein gewisses handwerkliches Talent des Bauherrn gefragt. Dieser muss vor allem auch viel Zeit und etliche Arbeitsstunden investieren.

 

✅ Vielfalt: Es wird eine große Auswahl an Bausatzhäusern angeboten, die sich nicht nur hinsichtlich der verwendeten Materialien unterscheiden, sondern auch in Bezug auf Bauweise, Hausform, Wohnfläche und Grundriss.

 

✘ Organisationsaufwand: Das Organisationstalent des Bauherrn ist eine notwendige Voraussetzung: Der reibungslose Ablauf verlangt eine gute Koordination der Bausatz-Teillieferungen sowie die Abstimmung mit unterschiedlichen Dienstleistern und Handwerkern.

 

✅ Individualität: In der Regel können die Wünsche des Bauherrn einbezogen und das Bausatzhaus individuell gestaltet und ausgebaut werden.

✘ Gewährleistung: Im Vorfeld sollte nicht nur auf einen guten Beratungsservice und Betreuungskonditionen geachtet werden. Es ist auch zu klären, wer für die einzelnen Montage- und Arbeitsschritte zuständig ist und die Gewährleistung übernimmt. Denn auf die Eigenleistung des Bauherrn wird im Allgemeinen keine Gewährleistung gegeben.

Wie viel kostet ein Bausatzhaus?

Immer mehr private Bauherren entscheiden sich für ein Bausatzhaus. Preise und der zeitliche Aufwand hängen dabei in erster Linie von dem gewünschten Haustyp und natürlich von der Eigenleistung ab. Egal ob Einfamilienhaus, Stadtvilla, Bungalow oder Energiesparhaus – führende Anbieter bieten mittlerweile für die verschiedensten Haustypen ein passendes Bausatzhaus.

Sie sollten die Preise pro Quadratmeter im Vorfeld eingehend miteinander vergleichen. Auch die eingesetzten Materialien sowie das Bausatzprinzip spielen eine wichtige Rolle für die Preisgestaltung. Nachdem Sie namhafte Hausbauanbieter durch die Eingabe Ihres Budgets und verschiedener Anforderungen an Ihr Traumhaus bereits sortiert haben, können Sie über Immobilienscout24 bequem passende Angebote anfordern. Sie erhalten nur Angebote, die Ihren persönlichen Anforderungen und Kriterien entsprechen – so wird die Angebotssuche zum Kinderspiel.

Anbieter von Bausatzhäusern

Wie kann ich beim Bausatzhaus sparen?

Von den verschiedenen Häusern zum Mitbauen erzielen Sie beim Bausatzhaus bereits die größten Ersparnisse, da Sie einen wesentlichen Teil der Arbeit selbst übernehmen. Schon ab ca. 50.000 Euro erhalten Sie passende Bausätze. Wenn Sie jedoch hohe Ansprüche oder Sonderwünsche haben, können Sie diese umsetzen, indem Sie an anderen Stellen sparen.

Die folgenden Maßnahmen kommen für günstige Bausatzhäuser infrage:

  • Reduzieren Sie die Wohnfläche oder die Grundstücksgröße
  • Machen Sie Abstriche bei der Lage
  • Wählen Sie eine Bodenplatte statt eines Kellers
  • Wählen Sie ein Carport statt einer Garage
  • Wählen Sie günstigere Materialien, auch wenn dies einen Wertverlust bedeuten kann
  • Investieren Sie in Maßnahmen zur Energieeffizienz, um langfristig Energie- und Heizkosten zu sparen
  • Beantragen Sie für energieeffiziente Bausatzhäuser Förderung von der KfW
  • Nutzen Sie als Familie das Kinderbaugeld

FAQ zum Thema Bausatzhaus bauen

Welche Art von Bausatzhaus passt zu mir?

Die Bauweise Ihres Bausatzhauses sollten Sie anhand Ihres handwerklichen Talents auswählen. Wenn Sie schon viel Erfahrung haben, können Sie den Rohbau selbst übernehmen. Anderenfalls ist der Innenausbau die richtige Betätigung für Sie. Im Zweifelsfall können Sie sich stets von einem Handwerker unterstützen lassen. Dies ist auch für Maßnahmen zur erhöhten Energieeffizienz empfehlenswert.

Was kostet ein Holzhaus-Bausatz?

Pauschal lässt sich kein Preis pro Quadratmeter für ein Holzhaus als Bausatz nennen. Dafür sind die angebotenen Ausführungen und wählbare Zusatzleistungen zu vielfältig. Der Bausatz kann ein Haus mit relativ kleiner Grundfläche und lediglich einer Etage sein. Aber auch eine mehrstöckige Ausführung mit sehr großer Wohnfläche lässt sich als Bausatzhaus realisieren. Daher kann ein Holzhaus-Bausatz bereits für 50.000 Euro erworben werden, oder auch für mehr als 150.000 Euro.

Welche Vorteile bietet ein Holzhausbausatz?

Ein Holzbausatz erleichtert den Hausbau erheblich, da er alle wichtigen Bestandteile eines Holzhauses enthält. Dazu gehören neben den montagebereiten Blockbohlen in der Regel auch alle Dämmstoffe, die Fenster und Türen, die Dacheindeckung sowie der Trockenestrich. Dank Steck-Prinzip haben Sie weniger Arbeit als bei anderen Materialien. Außerdem führt eine Bauanleitung Schritt für Schritt durch die Bauphase.

Wie sichere ich mich gegen handwerkliche Fehler ab?

Nehmen Sie Angebote der Baufirma wie etwa eine Schulung oder eine fachliche Betreuung des Baus wahr, um sich gegen Fehler abzusichern. Gehen Sie zudem sicher, ob und für welche Fehler beim Bausatzhaus-Bauen die Baufirma die Haftung übernimmt. Details können Sie schriftlich im Vertrag festhalten.

Kosten die handwerklichen Schulungen extra?

Bei vielen Baufirmen sind die handwerklichen Schulungen bereits im Preis enthalten. Spezielle Themen wie etwa die Verlegung von Parkett können hingegen einen gesonderten Workshop verlangen, den Sie bezahlen müssen. Wägen Sie die Kosten sowie Ihren Zeitaufwand gegen den Preis für einen Handwerker vom Fach ab.

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