Baufinanzierungen werden immer teurer und damit wächst auch die Unsicherheit über die tatsächlichen Voraussetzungen für einen günstigen Vertrag. Es gibt viele Mythen, Halbwahrheiten und falsche Behauptungen, die den Eindruck erwecken, dass Baufinanzierungen nur noch für wenige Auserwählte möglich sind. Wir stelle dir vier falsche Behauptungen vor und zeigen dir, wie du sie entlarven kannst.



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1. Behauptung: Am besten finanzierst du mit deiner Hausbank


Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass eine Baufinanzierung immer am besten bei der Hausbank abgeschlossen wird. Nachteile einer Baufinanzierung bei der Hausbank sind die meist eingeschränkte Produktauswahl, mangelnde Vergleichsmöglichkeiten und dadurch höhere Zinsen. Oft bieten andere Banken günstigere Zinsen.

Die Stiftung Warentest sagt dazu: In kaum einem Bereich lohnt sich der Preisvergleich so sehr wie bei der Baufinanzierung. Denn zwischen einem günstigen und einem teuren Angebot können Zinsunterschiede von mehreren zehntausend, manchmal sogar über hunderttausend Euro liegen.

2. Behauptung: Eine KfW-Förderung lohnt sich nicht mehr


Falsch. Aber du musst schon etwas genauer hinschauen. Vor langer Zeit war die Neubauförderung der KfW-Bank vor allem wegen der üppigen Tilgungszuschüsse sehr attraktiv. Die gibt es heute nicht mehr und auch die Kreditkosten sind nicht mehr so niedrig wie vor dem großen Zinsanstieg. Trotzdem lohnen sich KfW-Kredite für dich vor allem dann, wenn du relativ wenig Eigenkapital aufbringen kannst. Denn dann kannst du mit KfW-Darlehen aus dem Wohneigentumsprogramm, die nachrangig im Grundbuch eingetragen werden, eine Hauptfinanzierungsquelle sinnvoll ergänzen. Das Darlehen kann dann helfen, einen Bankkredit zu günstigeren Konditionen zu erhalten. Nur für Menschen mit viel Eigenkapital kann es im Einzelfall sogar günstiger sein, ganz ohne KfW zu finanzieren.



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Extra-Tipp

Viele KfW-Programme lassen sich kombinieren und sogar doppelt nutzen. Wenn du zum Beispiel ein Effizienzhaus 40 baust und eine zweite Wohneinheit (zum Beispiel eine Einliegerwohnung) einbaust, kannst du den Kredit „Klimafreundlicher Neubau“ (Programm 297) zweimal beantragen. Damit verdoppelst du den Kredithöchstbetrag von 150.000 Euro und profitierst von sehr guten Zinskonditionen.



3. Behauptung: 20 Prozent Eigenkapital sind Pflicht


Unsinn. Das wird zwar immer behauptet, aber Eigenkapital ist keineswegs zwingend erforderlich. Es gibt allerdings zwei verschiedene Fälle der Finanzierung ohne Eigenkapital. Eine sogenannte 100-Prozent-Finanzierung ist eine Baufinanzierung, bei der du zwar die Immobilie ohne Eigenkapital erwirbst, aber die Kaufnebenkosten selbst zahlst. Das können zwischen fünf und zwölf Prozent des Kaufpreises sein. Willst du sogar diese Kosten finanzieren, spricht man von einer 110-Prozent-Finanzierung. Das ist auch möglich, aber nur bei sehr guter Bonität. Außerdem zahlst du mehr Zinsen und musst erst einmal eine Bank finden, die solche Kredite mit höherem Risiko anbietet.




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4. Behauptung: Du musst eine Restschuldversicherung abschließen, sonst gibt es keinen Kredit


Nein. Es ist ein wenig wie mit den Reiseversicherungen, die einem immer sehr aufdringlich angeboten werden, wenn man eine Reise im Internet bucht: Es gibt Situationen, da ist man froh, wenn man sie hat. Aber man braucht sie nicht unbedingt. Und meistens sind sie ziemlich teuer. Eine Restschuldversicherung ist eine Art Lebensversicherung, die im Todesfall oder bei Arbeitsunfähigkeit die Restschuld des Immobilienkredits übernimmt. Das klingt verlockend, hat aber auch seinen Preis. Denn eine Restschuldversicherung ist oft teuer und hat viele Ausschlussklauseln. Außerdem wird sie meist für die gesamte Laufzeit berechnet, obwohl die Restschuld mit der Zeit abnimmt. Deshalb solltest du prüfen, ob es nicht günstigere Alternativen gibt, zum Beispiel eine Risikolebensversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Ein Vergleich der Konditionen und der verschiedenen Verträge ist wichtig, weil Restschuldversicherungen nicht standardisiert sind.




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