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So lebt es sich in Morgenleite

Morgenleite: Verwirklichtes Tetris-Spiel

Chemnitz-Morgenleite trägt den gleichen Namen wie eine Straßenbahn-Endhaltestelle. Dies deutet zwar nicht zwingend auf eine parallele Entstehung von Wohngebiet und Nahverkehrslinie hin, im Falle Morgenleite trifft es aber zu. Beides stammt aus einer Zeit ab 1970.

Mit anderen Worten, Chemnitz-Morgenleite entsprang wohl der Phantasie eines Tetris-Spielers: Plattenbau steht neben Plattenbau. Von knapp 200 aktuell existierenden Gebäuden wurden in Morgenleite insgesamt elf vor 1918 gebaut. Deutlich mehr als die Hälfte kam im Zuge des sozialistischen Wohnungsbauprogramms ab 1970 hinzu und fügte sich - mit ähnlicher Architektur wie in den heutigen Stadtteilen Markersdorf und Hutholz - ins Wohngebiet Fritz Heckert ein, eines der größten seiner Art in der DDR.

Das Stadtviertel heute

Nach 1990 wurde zwar einiges der real-sozialistischen Wohnkultur wieder abgerissen, an der Gesamtstruktur des Viertels änderte dies - bis auf neu entstandene Grünflächen und Parkmöglichkeiten - aber noch nichts Entscheidendes. Auch das eine oder andere frisch errichtete Einfamilienhaus verleiht Morgenleite noch kein neues Antlitz. Stadtplaner und die das Viertel unterhaltenden Wohnungsbaugenossenschaften haben hier eindeutig noch weitere Aufgaben vor sich, denen sie zumeist mit neuen Rückbauplänen gerecht werden wollen.

Alte Morgenleute

Die Morgenleiter Bevölkerungsstatistik ähnelt der Geschichte des Stadtteils: Früher jung, groß und kräftig, heute deutlich kleiner, dafür älter. Allein in den vergangenen fünf Jahren sank die Einwohnerzahl um 20 Prozent, da war der größte Aderlass nach der Wende aber schon vorbei. Nur die Ur-Morgenleute wollen nicht von ihrer angestammten Heimat lassen, was den Altersschnitt stetig nach oben bewegt. Auch ist die Arbeitslosenquote in diesem Teil der Stadt doppelt so hoch wie im Durchschnitt.

Dafür hat Morgenleite aber in der Shopping-Mall Vita Center alles, was der moderne Mensch zum Leben braucht, neben Filialen von Einkaufsketten, die man andernorts nur in den Innenstädten findet, gibt es dort Banken, Stadtteilbibliothek, Kino und Bowlingbahn. Nicht weit ist es auch zu den Gewerbeparks entlang der Neefestraße und am Chemnitzer Südring. In diese Richtungen allerdings ist der ÖPNV nicht übermäßig gut ausgelegt, besser geht es in Richtung Innenstadt.

Wer nach Morgenleite ziehen will, sollte sich der architektonischen Probleme bewusst sein. Allerdings hat man durchaus die Möglichkeit kostengünstig zu wohnen und auf eine funktionierende Infrastruktur zugreifen zu können.

Volker Tzschucke

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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