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So lebt es sich in Furth

Furth: Der Übergangsstadtteil

So recht ist Furth nicht wirklich in Chemnitz angekommen - zumindest nicht als Wohnort. Nur etwa 1.350 Menschen hat es hierher verschlagen - nur die Dörflein Rottluff und Erfenschlag können unter den Chemnitzer Stadtteilen noch weniger Einwohner zählen.

Wichtig für die Stadt ist Furth trotzdem. Der Ortsteil ist so etwas wie das städtisch-infrastrukturelle Zentrum: 1913 eingemeindet, hatte Furth eine ausreichende Randlage, um hier die Sachen anzusiedeln, die niemand will, aber alle brauchen: Das Heizkraftwerk mit seinem riesigen Schornstein und den Entsorgungsbetrieb ASR. Die Energieversorger Stadtwerke Chemnitz und Envia M haben hier ihren Sitz, darüber hinaus eine kleinere Zahl von Industriebetrieben. Bei Furth vom industriellen Herzen der Stadt zu sprechen, wäre dennoch verfehlt: Dafür ist es einfach zu klein. Immerhin aber hat es das älteste Hochhaus von Chemnitz zu bieten, das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Camann-Weberei, das heute von kleineren Dienstleistern genutzt wird.

Punk, Rock und Punkrock

Die gerade einmal 222 Wohngebäude von Furth - die kleinste Zahl aller Chemnitzer Stadtteile - umrahmen im Wesentlichen die Chemnitztal-Straße. Der Fluss Chemnitz sucht parallel dazu das Weite und strebt in grünem Umfeld seinem Ende in der Zwickauer Mulde entgegen. Gleichzeitig ist die Chemnitztal-Straße auch Bundesstraße und Autobahnzubringer Richtung Chemnitz-Glösa, was es nur bedingt attraktiver macht, hier zu wohnen. Immerhin sorgt das für einen akzeptablen Anschluss an das Liniennetz des ÖPNV.

Neben den Mitarbeitern der Energiebetriebe zieht es allenfalls die alternative Jugend regelmäßig nach Furth. Denn hier ist mit dem AJZ eine große, nicht nur von außen bunte Freizeiteinrichtung entstanden: Punk-, Rock- oder Punkrockkonzerte am Abend locken genauso hierher wie die Medienwerkstatt mit angeschlossenem Kinosaal, auch für private Partys bietet das AJZ ordentlich Raum. Diese Auffrischung hat der Stadtteil auch nötig: Von den eigenen Einwohnern sind lediglich 13 Prozent unter 20 Jahre alt.

Schule lohnt sich nicht

Dies ändert sich auch nur unwesentlich durch eine etwaige Bautätigkeit: Der Zuzug nach Furth hält sich in bescheidenen Grenzen. Nur im zweiten Viertel des 20. Jahrhunderts ist hier eine relevante Zahl an größeren Wohngebäuden entstanden - sie bilden heute ein Drittel des Gebäudebestands - in jüngerer Zeit kommen jährlich höchstens ein bis zwei Wohngebäude hinzu und dann zumeist Einfamilienhäuser. Schulen, Kindergärten oder größere Einkaufsmöglichkeiten lohnen sich in einem so kleinen Stadtteil nicht wirklich.

Die Frage, wer in Furth wohnt will, muss jeder für sich selbst beantworten. Zwar gibt es das nicht weg zu leugnende Industriegebiet, aber der gute Anschluss und die regelmäßigen Veranstaltungen haben zweifelsfrei ihren Reiz.

Volker Tzschucke

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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