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Wiesthal

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So lebt es sich in Wiesthal

Wiesthal: Hinter den fünf Bergen

Wenn das nahe Lohr tatsächlich - wie lange Jahre kolportiert - die Heimatstadt von Schneewittchen ist, dann ist man in Wiesthal den sieben Zwergen gefühlt mindestens fünf Berge näher gekommen. Inmitten des Hochspessart gelegen, ist die Zwei-Dörfer-Gemeinde eher Wohn-, denn Arbeitsstätte.

Hier im Aubach-Tal, wo einst mobile Glasmacher das Holz des Waldes nutzten - ein Umstand, dem Wiesthal seine Existenz verdankt -, siedeln sich heute überwiegend Berufstätige neu an. Sie pendeln ins industrielle Herz des Main-Spessart-Kreises, nach Lohr, vorbei am malerischen Wald des Spessarts und verwiesten Hügeln. Oder gleich direkt nach Westen, Richtung Aschaffenburg, Hanau und Frankfurt.

Denn nur knapp war’s, dass Wiesthal und Krommenthal Bayern zugeordnet werden konnten - im nordwestlichsten Zipfel des Freistaates gelegen, ist es von hier nur ein Katzensprung ins Hessische. Ab circa halb sechs Uhr morgens lässt sich die Fahrt zum Arbeitsplatz mit Regionalbahn oder gar -Express antreten, und das stündlich. In 20 Minuten ist man in Aschaffenburg, in nur zehn sogar schon in Lohr.

Gern ein paar Solarmodule

Die Pendler werden von der wunderbaren Lage mit viel Natur und noch dazu ordentlicher Infrastruktur in Wiesthal angezogen - schließlich ist so eine Gegend wie geschaffen für Familien mit Kindern, die mit Kindergarten und Grundschule versorgt werden. So finden sich rund um den alten Ortskern mit katholischer Kirche und Kriegerdenkmal jede Menge Neubauten: Bei den Baukosten werden gern ein paar Euro für ein paar Solarmodule eingeplant, wozu hat man schließlich die Hanglage, die außerhalb des Ortskerns überwiegt.

Fast alles hat seine Ordnung

Das kulturelle Angebot bewegt sich in Wiesthal auf dem gemütlichen Niveau bayerischer Dörflichkeit: Die größten Events finden in der Kulturhalle statt. In der Werkvolkkapelle ist jeder zehnte Wiesthaler Mitglied. Der Wanderverein wandert. Der Gesangverein Sängerhort singt und steuert gemeinsam mit den Krommenthaler Musikanten die getragene Musik zum Volkstrauertag bei. Der Angelverein pflegt die Gewässer und die Jagdgenossenschaft den Forst. Die Freiwillige Feuerwehr macht Atemschutzübungen. Nichts Außergewöhnliches also: Man lebt zusammen, trauert zusammen, feiert zusammen, und alles hat seine Ordnung. Nur der Bürgermeister, der ist nicht von der CSU.

Eher mager sieht es hingegen mit dem Einkaufsangebot aus. Wer abgepackte Wurst will, muss Minimum die zehn Kilometer bis Partenstein auf sich nehmen, wo es auch eine ordentliche Sparkasse gibt. Oder man fährt halt gleich nach der Arbeit in Lohr zum Einkaufen vorbei, da gibt es beinahe alles.

Wiesthal und Krommenthal gehören zu den Orten, bei denen sich der Durchreisende ein wenig spöttisch nach ihrer Existenzberechtigung fragen mag. Wirtschaftlich ist diese auch eher nur historisch erklärbar. Heute spricht die ruhige Lage, abseits vom hektischen Kleinstadtleben für eine Ansiedlung hier, wenn man dafür tägliche Pendelei in Kauf nehmen mag.

Volker Tzschucke

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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