Wie vie­le Um­zugs­kar­tons brau­che ich?

Wie viele Umzugskartons nötig sind, wird oft unterschätzt. Plane lieber einen Karton zu viel für den Umzug ein. Zu wenige Kartons führen zu Stress, schlimmstenfalls am Umzugstag. Je mehr Habseligkeiten du mitnimmst, desto mehr Kartons brauchst du. Nutze den Umzug doch gleich als Gelegenheit zum Ausmisten. Erfahre hier, wie viele Umzugskartons du für deine Sachen brauchst.

Damit dein Hab und Gut unbeschadet in der neuen Wohnung ankommt, sind genügend stabile Umzugskartons unverzichtbar. Oft wird unterschätzt, wie viele Kartons für alle Gegenstände nötig sind.  
 
Fehlen am Umzugstag Kisten, erzeugt das unnötigen Stress. Der Schlüssel zum sicheren Transport ist die Planung. Besorge dir rechtzeitig ausreichend Kartons in guter Qualität. Plane lieber ein paar Kartons mehr ein als zu wenige.

Du brauchst kein Horter zu sein: Viele von uns haben Schränke voller Krimskrams, den wir seit Jahren nicht benutzt haben. Ein Umzug ist der perfekte Zeitpunkt, um diesen Ballast loszuwerden.

Schon beim Sortieren solltest du dich fragen: Brauche ich das in der neuen Wohnung wirklich noch? Dinge, die kaputt sind, die du doppelt hast oder die dir keine Freude mehr bereiten, können weg.

Um systematisch vorzugehen, kannst du die drei-Kisten-Methode nutzen: Eine Kiste für „Behalten“, eine für „Verkaufen/Schenken“ und eine für „Wegwerfen“. Gehe Raum für Raum durch und entscheide, was in welche Kiste kommt.

Es ist ratsam, frühzeitig mit dem Ausmisten anzufangen, idealerweise ein bis zwei Monate vor dem Umzug. So hast du genug Zeit, Trödel loszuwerden, Sperrmüll zu entsorgen und überschüssige Möbel zu verkaufen. 

Beispiel: Hast du 70 Quadratmeter Wohnfläche, könntest du ungefähr 70 Umzugskartons einplanen. Bei wenig Besitz kommst du vielleicht auf 0,8 Kartons pro einen Quadratmeter, also rund 55 Kartons bei 70 Quadratmeter. Wenn du viel Kram hast, kannst du auch bis zu 1,5 Kartons pro Quadratmeter brauchen. Das wären dann über 100 Kartons bei 70 Quadratmeter.  

Pauschal lässt sich nicht für jeden Haushalt gleich beantworten, wie viel Umzugskartons nötig sind. Wichtig ist die Größe deines Haushalts und Wohnung: Ein Single in einer kleinen Einzimmerwohnung benötigt viel weniger Kartons als eine Familie in einem Haus.  

Wie lange du schon in deinem Zuhause gelebt hast, kann auch etwas ausmachen. Wer fünfzehn Jahre im gleichen Haushalt verbracht hat, hat sich meist mehr angesammelt als jemand, der alle zwei Jahre umzieht und regelmäßig ausmistet.

Eine andere Faustformel orientiert sich an der Personenanzahl im Haushalt. Demnach gilt:

• Ein Single-Haushalt (ein bis zwei Zimmer) braucht etwa 20 bis 30 Umzugskartons.

• Bei einem Mehrpersonen-Haushalt rechnet man mit 15 bis 20 Kartons pro erwachsene Person zusätzlich. Kinder: Pro Kind etwa zehn bis 15 Kartons, Kleinkinder: Fünf bis zehn Kartons. 

Wenn du nicht selbst lange rechnen oder schätzen möchtest, gibt es im Internet praktische Umzugskarton-Rechner. Mit nur wenigen Klicks liefert dir der ImmoScout24-Kartonrechner eine grobe Orientierung.  

Du kannst auch selbst ein wenig rechnen oder abschätzen. Im Prinzip gibt es drei Ansätze:

1. Berechnung nach Quadratmetern: Wie oben erwähnt etwa ein Karton pro einen Quadratmeter.

2. Berechnung nach Personen: Pro Person etwa 20 bis 25 Kartons. 

3. Abschätzung durch Probe-Packen: Schätze, wie viele Kartons du mit dem Inhalt deines Wohnzimmers, deiner Küche, deines Schlafzimmers etc. füllen würdest. Schreib die Zahl pro Raum auf und addiere am Ende alles. 

Umzugskarton ist nicht gleich Umzugskarton. Hier ein Überblick über die gängigsten Kartontypen: 

• Standard-Umzugskartons: Das sind die üblichen Allzweck-Kartons, die du in Baumärkten, Online-Shops oder beim Umzugsunternehmen bekommst. Sie fassen typischerweise etwa 60 × 30 × 40 cm (ungefähr 70 bis 80 Liter Volumen). Gute Standardkartons haben einen doppelten Boden und verstärkte Grifflöcher, damit sie auch schwer beladen nicht reißen. Die Tragkraft liegt bei ca. 20 bis 30 kg. 
  

• Bücherkartons (kleine Kartons): Bücher sind extrem schwer, daher gibt es spezielle Kartons, die kleiner und noch stabiler sind. Maße sind oft um die 40 × 33 × 34 cm. Sie haben häufig einen doppelt oder dreifach verstärkten Boden und manchmal extra Griffverstärkungen.  
  

• Kleiderboxen: Für hängende Kleidung wie Anzüge, Kleider, Hemden gibt es hohe Kleiderkartons mit integrierter Kleiderstange. Diese Kartons sind wie mobile Mini-Kleiderschränke.  
• Gläser- und Geschirrkartons: Diese Kartons haben oft ein spezielles Innenleben: Papptrennwände oder Fächereinsätze, in die du Gläser, Tassen usw. einzeln stellen kannst, damit sie sich nicht berühren. Zusätzlich sind sie stabiler konzipiert, damit nichts durchbricht.  

• Bild- und TV-Kartons: Für große Bilderrahmen, Spiegel oder Flachbildfernseher gibt es flache, rechteckige Spezialkartons. Sie sind an die Maße von Bildern/TVs angepasst und oft mit Polsterung kombinierbar. Die Seiten klappen so, dass das Bild fixiert wird und wenig Spielraum hat. 

Umzugskartons sollten so verpackt werden, dass sie die maximale Sicherheit für deine Sachen bieten und gleichzeitig nicht zu schwer gepackt sind, für das praktische Handling für dich und die Umzugshelfer:innen am Umzugstag.  

Tipps, wie du Umzugskartons richtig packst, damit nichts kaputtgeht und das Tragen erträglich bleibt:

• Gewicht verteilen: Packe lieber mehrere kleine Kartons. Bloß nicht große Kartons bis zum Rand vollzustopfen. Besser: Bücher, Akten oder andere schwere Sachen auf mehrere Kartons aufteilen und den restlichen Platz in jedem Karton mit leichten Sachen auffüllen. Als Richtwert sollten Umzugskartons nicht mehr als etwa 15 bis 20 Kilogramm wiegen.  
• Schweres nach unten, Leichtes nach oben: Es ist wie das Packen von Einkäufen: Die schweren, robusten Dinge kommen nach unten, leichtere und empfindliche obendrauf.  
• Hohlräume ausfüllen: Lass in keinem Karton große Lücken. Jede Leerstelle bedeutet, dass etwas verrutschen kann. Polstere Zwischenräume lieber aus, z.B. mit Kleidung. 
• Karton schließen und verstärken: Verschließe jeden Karton ordentlich, damit der Inhalt nicht durch den kaputten Boden purzelt. 
• Beschriften und sortieren: Das erleichtert die Arbeit der Helfer:innen: Beschrifte die Kartons. Schreibe drauf, in welchen Raum die Kiste in der neuen Wohnung soll. So wissen alle Träger:innen sofort, wo sie die Kiste abstellen sollen.  
• Empfindliches schützen: Elektronikgeräte wie der Fernseher, Computer oder die Stereoanlage sollten gut gepolstert eingepackt werden. 

Neue Kartons kannst du schon für 1,50 Euro bekommen. Trotzdem können sich die Kosten für Kartons läppern. Die Preise variieren je nach Qualität und Bezugsquelle.  

Falls du Kartons kaufst, spare nicht am falschen Ende. Die billigsten Kartons sind wahrscheinlich dünner und reißen leichter. Hochwertige Kartons lassen sich meist problemlos mehrfach verwenden, verschenken oder verkaufen.

Es gibt Alternativen zum Umzugskarton, die du ergänzend nutzen kannst, um deinen Umzug effizienter und vielleicht sogar kostengünstiger zu gestalten. Beispiele:

• Koffer und Reisetaschen: Fülle deine großen Taschen mit Kleidung, Schuhen, Handtüchern, Bettwäsche oder anderen leichten, voluminösen Dingen. Aber: Koffer mit Rollen sind auch ideal für schwere Dinge wie Bücher. 

• Plastikboxen: Falls du keine hast, aber welche anschaffen möchtest: Stapelboxen aus Plastik kann man später für Keller, Garage oder Dachboden weiterverwenden.  

• Bananenkisten: Bananenkartons vom Supermarkt sind robust und gratis. Sie eignen sich gut für alles, was schwer ist. Sie lassen sich nicht verschließen, deshalb nicht für Kleinkram verwenden.  

• Müllsäcke und große Beutel: Alles, was weich ist und nicht kaputtgehen kann, kannst du in Säcke stecken. Diese kannst du im Wagen in Ecken stopfen oder obenauf legen.