Gewerberecht

Mediation

Konflikte lösen Sie bisher über Anwälte oder Gerichte? Hier erfahren Sie, wie Sie mit außergerichtlicher Mediation Zeit und Geld sparen können

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Bei Gewerbeimmobilien geht es vor allem um eines: die Wirtschaftlichkeit. Mieter und Vermieter, Projektentwickler, Käufer und Verkäufer haben die finanziellen Rahmenbedingungen immer im Blick. Daraus entstehen die unterschiedlichsten Konfliktpotentiale:

  • Vermieter verweigern notwendige Renovierungsarbeiten. Mieter fordern eine deutliche Mietminderung wegen eingeschränkter Nutzungsmöglichkeiten der Immobilie.
  • Bei Auszug streiten Mieter und Vermieter über Renovierungspflichten.
  • Projektentwickler ärgern sich über Ausführung, Kosten und unpünktliche Lieferung von Gewerken beim Bau von Immobilien.
  • Eigentümer diskutieren mit Handwerksunternehmen über Qualität und Kostenrahmen von Umbau- und Renovierungsarbeiten.
  • Die neuen Eigentümer entdecken nach dem Kauf noch Mängel an der Immobilie.

 

Gerade wenn es um Gewerbeimmobilien geht, müssen die Beteiligten häufig nach Beilegung der Auseinandersetzung noch weiterhin miteinander auskommen– weil sie durch einen langfristigen Mietvertrag aneinander gebunden sind, weil sie in weiteren Geschäftsbereichen nach wie vor mit der anderen Partei zusammenarbeiten müssen, weil ihr Unternehmen einen Ruf zu wahren hat.

 

Die meisten Unternehmer und Manager geben solche Konfliktfälle schnell an ihren Anwalt. Was folgt, ist oft ein langwieriges Gerichtsverfahren mit hohen Kosten. Der Streit wird bekannt, weil dieses Verfahren öffentlich ist. Und es besteht das Risiko, die Prozesskosten komplett übernehmen zu müssen, wenn man verliert. Denn das ist das Ergebnis eines Gerichtsverfahrens: ein Gewinner und ein Verlierer.

 

Mediation bietet einen anderen Ansatz. In einem Mediationsverfahren einigen sich beide Parteien mit Unterstützung eines fachkundigen, unparteiischen Konfliktmanagers auf eine gemeinsame außergerichtliche Lösung. So gewinnen alle Beteiligten und können sich hinterher noch in die Augen schauen und miteinander reden. Die Kosten eines Mediationsverfahrens liegen im Schnitt 40% unter denen eines Gerichtsverfahrens, beiden für Gewerbeimmobilien typischen hohen Streitwerten sogar deutlich darunter. Neben Geld spart die außergerichtliche Mediation auch noch Zeit: Ergebnisse werden in der Regel viel schneller erzielt. Unternehmen, die wegen eines Konflikts um ihren guten Ruf fürchten, dürfen beruhigt sein: das Verfahren findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit und streng vertraulich statt.

 

Doch wie finden Sie den passenden Mediator? Wichtig ist, dass er auf Ihren Konfliktbereich spezialisiert sein sollte. Internetportale bieten umfangreiche Informationen über Mediation und Mediatoren-Verzeichnisse nach Fachgebieten. Wenn Sie die Gegenseite von einem Mediationsverfahren überzeugt und sich gemeinsam auf einen Mediator festgelegt haben, ist bereits der erste Schritt auf dem Weg zu einer außergerichtlichen Einigung gemacht.

Fair Instance bietet Ihnen ein kostenloses, faires und wissenschaftlich zertifiziertes Online-Verfahren, in dem beide Konfliktparteien gemeinsam und doch unabhängig einen passenden, unparteiischen Vermittler bestimmen.

Fair Instance – einfach außergerichtlich einigen!


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Beispiel für Konfliktlösung durch Mediation bei Gewerbeimmobilien

Der Fall: Vorzeitige Kündigung eines Mietvertrags

Die Situation:

Ein Unternehmen muss Arbeitsplätze reduzieren. Gleichzeitig soll auch die gemietete Bürofläche verkleinert werden. Vertraglich ist das Unternehmen jedoch in den kommenden zwei Jahren an die Bürofläche gebunden, der Vermieter verweist auf Einhaltung des Mietvertrags. Der Mieter wiederum verweist auf viele bauliche Mängel und verlangt Mietminderung, eine Beseitigung der Schäden sowie eine Renovierung von Teilflächen.

Die Mediation:

Mieter und Vermieter bestimmen gemeinsam einen unparteiischen Mediator, der auf außergerichtliche Konfliktlösung bei gewerblichen Mietverhältnissen spezialisiert ist. Dieser leitet und moderiert das Verfahren. Beide Konfliktparteien zeigen in zwei streng vertraulichen Mediationssitzungen ihre Ziele auf und analysieren ihre Beweggründe. Der Mieter offenbart dem Vermieter erstmals die wirtschaftliche Situation seines Unternehmens. Gleichzeitig legt er Zahlen und Fakten vor, die das Unternehmen auch in nächster Zeit als solventen Partner bestätigten. Für den Vermieter, der die Mieteinnahmen die nächsten zwei Jahre fest einkalkuliert hat, sind vor allem ein kontinuierlicher Zahlungsfluss und eine langfristige Planung wichtig. Zwischen den beiden Mediationssitzungen werden zudem die baulichen Mängel durch einen Architekten des Vermieters aufgenommen und bewertet.

Die Lösung:

Der Faktor „Kontinuität“ öffnet den Ansatz für eine gemeinsame Lösung, mit der beide Seiten leben können. Der Vermieter stimmt der vorzeitigen Kündigung des Mietvertrags in der bestehenden Form zu. Gleichzeitig wird ein neuer Mietvertrag über die verkleinerte Fläche mit einer Laufzeit von insgesamt sieben Jahren (zwei Jahre Rest- und fünf Jahre neue Vertragslaufzeit) geschlossen. Der Mieter verzichtet auf Mietminderungen. Der Vermieter verpflichtet sich im Gegenzug dazu, grobe Mängel kurzfristig zu beseitigen und Renovierungsmaßnahmen in den neuen Mietflächen durchzuführen. Dieser Lösungsansatz wird in einer Abschlusserklärung festgehalten und wird anschließend durch einen Nachtrag zum bestehenden Mietvertrag für beide Seiten rechtsverbindlich.

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