Das ändert sich 2020 für Unternehmen
Es stehen viele Veränderungen für Unternehmen an – manche davon gleich zu Beginn des Jahres. Unser Kurzüberblick zeigt Ihnen die wichtigsten Gesetzesänderungen für Gewerbetreibende.
Wer sein Gewerbe im Handel oder in der Gastronomie betreibt, ist ab dem 1. Januar 2020 zur Ausgabe eines Kassenbons verpflichtet. Die Kassensysteme müssen entsprechen manipulationssicher gemacht werden.
Die Förderung der E-Mobilität gehört zu den ganz großen Themen 2020. Unternehmer können eine Sonderabschreibung für rein elektrische Lieferfahrzeuge in Höhe von 50 Prozent vornehmen.
Außerdem verlängert sich die Reduktion der Bemessungsgrundlage von 1 auf 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises. Die sogenannte Ein-Prozent-Regelung sieht vor, dass ein Prozent des Listenpreises als Einnahme verbucht werden muss, wenn Dienstwagen auch privat genutzt werden. Bei Elektrofahrzeugen wurde diese Regelung auf 0,5 Prozent reduziert, um Elektro- oder Hybridfahrzeuge zu fördern. Diese Regelung wird bis Ende 2030 verlängert. Allerdings müssen die Fahrzeuge eine zukünftig anpassbare Mindestreichweite besitzen, die sie rein elektrisch erreichen. 2020 sind dies 40 Kilometer, 2022 sind es 60 Kilometer und 2025 dann 80 Kilometer. Die Effizienz muss also steigen.
On top lässt sich die Bemessungsgrundlage für E-Autos sogar auf 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises reduzieren, wenn ein reines Elektrofahrzeug (also kein Hybrid) angeschafft wird, dessen Bruttolistenpreis unter 40.000 Euro liegt.
Diese Regelungen gelten natürlich gleichermaßen für den Unternehmer wie auch für Arbeitnehmer mit Dienstwagen.
Der Grundfreibetrag für die Einkommenssteuer steigt auf ein zu versteuerndes Einkommen von 9.408 Euro. Das sind 240 Euro mehr als 2019. Soll heißen: Wer nicht auf mehr als ein zu versteuerndes Einkommen von 9.408 Euro kommt, muss keine Einkommenssteuer zahlen. Die Steuersätze haben sich ebenfalls leicht reduziert. Auch das Formular für die Steuererklärung ist neu gestaltet: Der Hauptvordruck schrumpft von vier auf zwei Seiten, dafür wandern bestimmte Angaben in Anhänge.
Ab 1. März tritt das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Es erleichtert Fachkräften aus Drittstaaten (außerhalb der EU, des europäischen Wirtschaftsraumes und der Schweiz) die Arbeitsaufnahme in Deutschland. Um Fachkräfte handelt es sich sowohl bei Hochschulabsolventen als auch Arbeitnehmern mit einer qualifizierten Berufsausbildung. Der Abschluss muss in Deutschland anerkannt sein. Liegt ein Arbeitsvertrag vor, können Fachkräfte künftig ohne eine Vorrangprüfung (d. h. der Prüfung, ob es entsprechend qualifizierte deutsche oder europäische Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt gibt) einreisen.
Die im Jahr 2019 eingeführte Steuerbefreiung für (Elektro-) Fahrräder wird auch 2020 gelten und bis 2030 verlängert. Es muss kein privater Nutzungsanteil herausgerechnet werden.
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Wenn der Chef dem Mitarbeiter Gesundheitsleistungen spendiert, sind diese ab 2020 bis zu einem Betrag von 600 Euro steuerfrei. Bisher waren es nur 500 Euro.
Die Umsatzgrenze für die sogenannte Kleinunternehmerregelung wird 2020 angehoben. Bislang galten Selbstständige mit einem Umsatz von bis zu 17.500 Euro als Kleinunternehmer. Ab 2020 wird dieser Satz auf 22.000 Euro erhöht. Es gilt: Wer im Vorjahr (als dieses gilt dann das Jahr 2019) nicht mehr als 22.000 Euro Umsatz gemacht hat und im laufenden Jahr schätzt, nicht mehr als 50.000 Euro Umsatz zu machen, gilt als Kleinunternehmer. Er braucht dann keine Umsatzsteuer in Rechnung stellen und mit dem Finanzamt abrechnen. Umgekehrt darf er auch keine Vorsteuer geltend machen. Die Änderung ist Teil des Bürokratieentlastungsgesetzes III.
In zwölf Berufen wird die Meisterpflicht wieder eingeführt, hierzu gehören beispielsweise Fliesenleger, Estrichleger, Parkettleger, Raumausstatter. Wer sich selbstständig machen will, unterliegt ab 2020 wieder dem Meisterzwang.
Der Mindestlohn wird zum 1. Januar 2020 um 16 Cent angehoben: von 9,19 Euro auf 9,35 Euro brutto. Auch die Mindestlöhne für bestimmte Branchen steigen, etwa für Pflegeberufe.
Neu ist ein Mindestlohn für Azubis, der die Ausbildung attraktiver machen und die Abbruchquote reduzieren soll. Wer 2020 seine Ausbildung beginnt, soll im ersten Ausbildungsjahr mindestens 515 Euro brutto monatlich verdienen. Der Mindestlohn soll in den kommenden Jahren schrittweise auf bis zu 620 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr erhöht werden. Sonderregelungen sind möglich.
Die Verpflegungspauschalen für Auswärtstätigkeiten haben sich erhöht. Für jeden Kalendertag einer Dienstreise können ab 2020 neuerdings 28 Euro statt 24 Euro angesetzt werden. Dies gilt für Abwesenheiten von 24 Stunden.
Für An- und Abreisetage und Abwesenheitstage ohne Übernachtung und mehr als acht Stunden gelten 14 Euro statt bisher 12 Euro.
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