Sind Im­mo­bi­li­en die bes­te Al­ters­vor­sor­ge?

Wer früh in den Erwerb einer Wohnimmobilie investiert, belastet sein monatliches Budget zunächst stärker als beim Wohnen zur Miete. Doch das ändert sich mit der Zeit und zahlt sich bereits deutlich vor Eintritt ins Rentenalter aus.

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Alles wird gefühlt, aber auch in der Realität gerade teurer und auch die Kreditzinsen steigen nach langer Niedrigphase wieder an. Ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um Wohneigentum zu besitzen?

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben Menschen mit Eigentum im Ruhestand – im Vergleich zu Mietimmobilien – monatlich 600 Euro mehr im Geldbeutel. Durch den Wert der Immobilie ist das Gesamtvermögen außerdem fast sechsmal so hoch. Dadurch werden die höheren monatlichen Belastungen in jungen Jahren zwar nicht geringer, aber das Traumziel heißt “eigene vier Wände” und ermöglicht lange vor Eintritt ins Rentenalter günstigeres Wohnen.

In einer Analyse der LBS-Gruppe räumen die Autoren ein, dass der Erwerb von Wohneigentum für junge Menschen meist eine Herausforderung sei. Oft müssen sie sich finanziell stark einschränken, um die Kreditraten bezahlen zu können. Dennoch lohne es sich, denn selbstgenutztes Wohneigentum sei praktizierte Altersvorsorge.

Nach wenigen Jahren sinken in der Regel die Ausgaben fürs Wohnen kontinuierlich. Miet-Haushalte sehen sich hingegen im Laufe der Zeit mit weiter steigenden Wohnkosten konfrontiert. Laut Aussage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sind 85 Prozent der älteren Eigentümer:innen frei von Hypothekenschulden. Damit sinken ihre Wohnkosten im Alter erheblich und beschränken sich auf Instandhaltung und Nebenkosten.

Die Früchte der Altersvorsorge reifen aber meist nicht erst im Rentenalter. So fällt bereits in der Gruppe der 40- bis 54-Jährigen die Wohnkostenbelastung prozentual zum Nettoeinkommen etwas geringer aus als bei gleichaltrigen Mieter:innen. Ab welchem Alter man mit Eigentum gemessen an den Kosten besser dasteht, hängt vom gewählten Wohnort ab. Laut LBS-Studie werde der Zeitpunkt am frühesten in Städten mit 100.000 bis 500.000 Einwohner:innen erreicht.

In den größeren Metropolen werde Wohneigentum oft erst im späteren Alter erworben. Das hänge zum Teil mit den höheren Immobilienpreisen zusammen, aber auch mit der Tatsache, dass der Anteil an Akademiker:innen höher sei und die vergleichsweise spät mit ihrer Familienplanung beginnen würden. In den kleineren Städten und Gemeinden schlage die Miethöhe in ländlichen Regionen sowie im Umland großer Städte zu Buche. Aber auch das eher höhere Alter für den Immobilienkauf durch Zugezogene, die der Stadt entfliehen wollten, mache sich bemerkbar.

Neben dem Wert der eigenen vier Wände können sich Eigentümer:innen oft auch an einer besseren Wohnqualität erfreuen – mehr Fläche, komfortablere Ausstattung sowie eine bessere Lage. Nicht zu vergessen: Nie mehr Angst vor Mieterhöhungen oder gar Kündigungen und dafür viel Freiraum zur Entfaltung individueller Interessen. Das alles setzt ein gutes Maß an Umsicht voraus. So sollten Instandhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen beizeiten im Haushaltsbudget fest eingeplant werden.

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