Schneller ins Traumzuhause
Deine Vorteile mit MieterPlus

Exklusive Inserate, der neueste SCHUFA-BonitätsCheck und deine Nachrichten ganz oben im Anbieter-Postfach.

Legionellen im Wasser sind deshalb so gefährlich, weil sie durch eingeatmeten Wasserdampf – heiße Dusche – eingeatmet werden. Seit 2011 ist die Pflicht zur Legionellenprüfung in der Trinkwasserverordnung neben vielen weiteren Richtlinien festgeschrieben, um unsere Gesundheit zu schützen.

Die Auswertung von Wasserproben in den letzten Jahren ergab, dass jede achte Liegenschaft von Legionellen befallen ist. Warum sind Legionellen eigentlich so gefährlich und gibt es eine Prüfpflicht? Und was kannst du tun, um Legionellen vorzubeugen? Im folgenden Beitrag haben wir das Wichtigste für dich zusammengefasst.


Was sind Legionellen und wie kommen sie ins Wasser?

Legionellen sind Bakterien, die im Grund- und Oberflächenwasser leben. Da dieses zum Trinkwasser aufbereitet wird, können die Stäbchenbakterien in geringer Konzentration in unser Trinkwasser gelangen. Unter ungünstigen Bedingungen kann sich die anfänglich noch geringe Anzahl an Legionellen vermehren und schon wird es gefährlich. Die Vermehrung erfolgt insbesondere in stehendem Wasser bei falschen Temperaturbedingungen – wenn das Warmwasser zu kalt bzw. das kalte Wasser zu warm ist.

Die Gefahr der Legionellen

Wenn Legionellen etwa beim Duschen über den Wasserdampf eingeatmet werden, können sie die Atemwegserkrankung Legionellose hervorrufen. Die Legionellose unterteilt sich in zwei typische Krankheitsbilder.

1. Das Pontiac-Fieber, welches hohe Temperatur, Husten und Muskelschmerzen mit sich bringt.

2. Die Legionärskrankheit, die mit einer Lungenentzündung (Pneumonie) einhergeht und tödlich verlaufen kann.

Im Jahr 2019 wurden dem Robert Koch-Institut 1.548 Fälle von Legionellose gemeldet. Expert:innen schätzen die Dunkelziffer auf mehrere Zehntausend Fälle pro Jahr.

So erkennst du Legionellen im Wasser

Im Normalfall wird ein Legionellenbefall durch die Untersuchungspflicht gemäß der Trinkwasserverordnung festgestellt. Du kannst den Befall nicht mir bloßem Auge erkennen.

Urlaubszeit als Risiko

Die Vermehrung von Legionellen wird durch Temperaturen zwischen 25 °C und 55 °C stark begünstigt. Insbesondere die Sommer- und Urlaubszeit birgt das Risiko eines Legionellenbefalls, denn wenn viele Bewohner:innen verreist sind, steht das Wasser oft bei warmen Temperaturen – in den Kaltwasserleitungen findet man somit ideale Lebensbedingungen für die Erreger vor. Es empfiehlt sich nach der Rückkehr aus dem Urlaub das Wasser in Bädern und Küche drei Minuten bei mindestens 60 °C laufen zu lassen, um die Legionellen sterben zu lassen.

Tipp: Reinige regelmäßig den Perlator mit etwas Essig oder Zitronensäure – hierzu kannst du ihn einfach abschrauben.

Play Video-Preview

Prüfpflicht und Prüffrist

Für fast alle Mehrfamilienhäuser, die über eine zentrale Wasserversorgung verfügen, besteht seit Dezember 2013 die Pflicht, das Trinkwasser alle drei Jahre auf Legionellen überprüfen zu lassen. An geeigneten Stellen (oft in den Mieter:innen-Wohnungen, da an der vom Erwärmer entferntesten Stelle Proben entnommen werden müssen) werden Trinkwasserproben entnommen und es wird geprüft, ob der technische Maßnahmenwert für Legionellen eingehalten wird.

Tipp: Die Untersuchung darf nur von zugelassenen Betrieben durchgeführt werden, die auf Listen der Landesgesundheitsämter zu finden sind.

Jetzt hier Prüfung anfordern.

Diese Kosten sind umlagefähig

Alle wiederkehrenden Kosten sind über den Posten „sonstige Betriebskosten“ über die Heizkostenabrechnung umlagefähig. Hierzu zählen die Probeentnahme und die Analyse des Trinkwassers. Einmalkosten für eventuelle Begehungen o.ä. sind hingegen nicht umlagefähig.

Dies gilt auch für Maßnahmen, die in Folge eines Positivbefunds durchgeführt werden müssen.

Besteht in meinem Haus eine Pflicht für die Legionellenprüfung?

Die regelmäßige Überprüfung auf Legionellen gilt für Mehrfamilienhäuser, auf die alle der folgenden Voraussetzungen zutreffen:

1. Mehrfamilienhäuser mit mehr als zwei Wohneinheiten, von denen mindestens eine vermietet wird

2. Die Wohnungen bieten Duschmöglichkeiten

3. Das Trinkwasser wird zentral erwärmt

4. Der Warmwasserspeicher mit mehr als 400 Liter oder die Zirkulationsleitung zwischen Erwärmer und Entnahme hat ein Fassungsvermögen von 3 Litern

Auch wenn nicht alle Kriterien auf dein Haus zutreffen, empfiehlt sich eine Beprobung, denn du bist als Betreiber:in der Anlage in der Pflicht, krankheitserregerfreies Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.

hint
Wenn du die Prüfung verhinderst ...

Wenn du gegen die Vorgaben der Trinkwasserverordnung verstößt, kann dies für dich teuer werden. Zum einen drohen Bußgelder, zum anderen kann die Stilllegung der Wasserversorgungsanlage veranlasst werden, Mieter:innen können Mietminderungen geltend machen oder dich auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld verklagen.

Das musst du bei einem Legionellenbefund tun

Der Grenzwert liegt bei 100 koloniebildenden Einheiten pro 100 ml Wasser. Wird dieser überschritten, müssen Vermieter:innen unmittelbar alle Hausbewohner:innen informieren.

Das prüfende Labor ist verpflichtet, das zuständige Gesundheitsamt zu informieren. Im nächsten Schritt wird eine Gefährdungsanalyse durchgeführt, die Trinkwasseranlage wird im Hinblick auf den technischen Zustand überprüft und weitere Proben und Untersuchungen werden vorgenommen.

Um die Legionellen wieder loszuwerden, ist eine Möglichkeit die Systemtemperatur auf 60 °C zu erhöhen. Außerdem könnte eine Sanierung der Leitungen nötig sein. Eine weitere Möglichkeit ist die Installation von Duschfiltern für Bewohner:innen sowie das Wasser zu desinfizieren und zu filtern.

Weiterhin sollten die Bewohner:innen eine Arztpraxis aufsuchen, um besondere Gefährdungen im Krankheitsfall auszuschließen.

So kannst du Legionellen vorbeugen

 

  • Die Warmwasseranlage sollte stets in einem Temperaturbereich von mindestens 60 °C gehalten werden. Das Warmwasser sollte mit 60 °C aus dem Kessel fließen und zudem mit mindestens 55 °C in den Kessel zurückgeführt werden, sodass die Temperatur im Kessel nicht zu weit absinkt.
  • Es empfiehlt sich das Warmwasser an jedem Wasserhahn mindestens alle 72 Stunden zu benutzen. Zudem sollten Perlatoren und Duschköpfe regelmäßig entkalkt werden.
  • Ungenutzte Wasserleitungen sollten vom System getrennt werden, da das stehende Wasser optimale Bedingungen für Legionellen bietet.
  • Oft liegen Warm- und Kaltwasserleitungen direkt nebeneinander. Um unerwüschte Temperaturänderungen, die Legionellen begünstigen, zu verhindern, sollten Leitungen isoliert werden. Dies spart zudem Energie!

Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).

tipp
Tipp

Die Expert:innen von Techem übernehmen für dich gerne die Legionellenüberprüfung – von der Prüfung der Trinkwasseranlage bis hin zur Beratung im Falle eines Positivbefunds.

Artikel herunterladen
Artikel melden
Vielen Dank!
Wir haben Ihr Feedback erhalten.
Redaktionsrichtlinien von ImmoScout24

Die ImmoScout24 Redaktion verfasst jeden Beitrag nach strengen Qualitätsrichtlinien und bezieht sich dabei auf seriöse Quellen und Gesetzestexte. Unsere Redakteur:innen haben ein hohes Niveau an Immobilienwissen und informieren dich als Expert:innen mit informativen und vertrauenswürdigen Inhalten. Wir verbessern und optimieren unsere Inhalte kontinuierlich und versuchen, sie so leserfreundlich und verständnisvoll wie möglich für dich aufzubereiten. Unser Anliegen ist es dabei, dir eine erste Orientierung zu bieten. Für persönliche Anfragen deiner rechtlichen oder finanziellen Anliegen empfehlen wir dir, eine:n Rechts-, Steuer-, oder Finanzberater:in hinzuzuziehen.

War dieser Artikel hilfreich?
Der Artikel wurde als hilfreich bewertet.
Vielen Dank
Wir haben die Bewertung erhalten.