Inflation, Energiekosten, gestiegene Zinsen und fragwürdig hohe Immobilienpreise beeinflussen die Kreditvergabe von Banken immer stärker. Wir erklären, worauf die Banken achten.




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Bereits Anfang des Jahres hat die Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin unmissverständlich klargemacht, dass ihr die aktuelle Marktsituation bei der Kreditvergabe für Wohnimmobilien nicht gefällt. Ab 2023 verlangt sie deshalb einen neuen, erhöhten Kapitalpuffer für die Kreditvergabe der Banken, um ihnen mehr Risikobewusstsein beizubringen.



Strengere Maßstäbe

Zwar ist 2023 noch lange hin, aber die Banken legen angesichts mehrerer wirtschaftlicher Entwicklungen bereits jetzt strengere Maßstäbe bei der Kreditvergabe an. Die Gründe dafür verstärken sich gegenseitig.

Die drei wichtigsten Faktoren sind:

  1. Die Lebenshaltungskosten der Kreditnehmenden sind stark gestiegen. Du merkst es ja selbst: Die hohe Inflation und insbesondere die immer weiter steigenden Energiekosten fressen große Teile des frei verfügbaren Einkommens auf. Banken achten bei der Bonitätsprüfung aber genau darauf: Wirst du während der Laufzeit des Darlehens immer in der Lage sein, den Kredit auch zu bedienen? Ein hohes, festes und planbares Einkommen spielt hierfür eine wichtige Rolle.
  2. Die Zinsen sind seit Jahresanfang stark gestiegen. Ein durchschnittliches 300.000-Euro-Darlehen mit zehn Jahren Laufzeit konntest du im Januar bei den meisten Banken noch für 0,75 bis ein Prozent Zinsen erhalten. Mittlerweile haben sich die Kosten annähernd verdreifacht. In einer Handelsblatt-Umfrage unter mehreren deutschen Banken zeigt sich die Sparda-Bank West verblüfft über den Zinsanstieg: „Einen so starken Anstieg in dieser kurzen Zeit hat keiner erwartet.“
  3. Der Wert der Immobilien selbst weckt immer häufiger den Argwohn der Banken. Finanzierungsberater Maik Korpjuhn vom Baufinanzierungsmakler Dr. Klein erklärt: „Bei der Bewertung des Hauses oder der Wohnung sind Banken definitiv strenger geworden, weil nicht sicher ist, in welche Richtung sich der Markt bewegt und ob die Preise in Zukunft nicht vielleicht zurückgehen.“ Auch die BaFin hatte bereits im Januar ihre Bedenken geäußert und die eingangs erwähnten Verschärfungen bei den Kreditvergaberichtlinien in Erwartung eines überhitzten Immobilienmarktes getroffen. Überhitzt bedeutet: Die aufgerufenen Immobilienpreise seien überteuert und die Immobilien, mit denen die Kredite abgesichert werden, seien das Geld nicht wert.



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Auf zwei Punkte kommt es an

Nichtsdestotrotz gibt es noch viele Banken, die sogar eine Vollfinanzierung von Immobilien anbieten. Das bedeutet, dass der gesamte Preis der Immobilie über Kredite finanziert wird – ganz ohne Eigenkapital. Selbstverständlich werden hierfür besonders strenge Maßstäbe an die Bonität der Kund:innen angelegt.

Damit du angesichts der aktuellen Situation schnell und sicher an eine Baufinanzierung kommst, solltest du diese zwei Punkte beachten:

  1. Eigenkapital ist der Booster für deine Bonität. Deine Chancen auf eine Finanzierung – und obendrein eine günstige – steigen mit Eigenmitteln, die den Finanzierungsbetrag verringern. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank dein neues Zuhause finanziert – und dass du in ein niedrigeres, günstigeres Zinssegment rutschst.
  2. Eine hohe Anfangstilgung bedeutet, dass du weniger Zinsen zahlen musst und die Immobilie insgesamt schneller abbezahlt hast. Je schneller das geht – und es für die Bank auch nachvollziehbar ist – desto besser für eine Kreditzusage. Gemäß der Handelsblatt-Umfrage haben einige Banken, wie etwa die Hypo-Vereinsbank, ihre Mindesttilgung reduziert – von zwei auf ein Prozent. Denn: Eine höhere Tilgung bedeutet auch eine höhere Monatsrate. Trotzdem achtet die Bank darauf, dass der Kredit innerhalb einer Frist von höchstens 40 Jahren abbezahlt ist. Rechne also mit spitzem Bleistift nach, ob du dir eine höhere Tilgungsrate langfristig leisten kannst.    




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