Smart Metering

Wissen was wichtig ist


Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende gibt das Startsignal zum Smart Metering in Deutschland. Wissenswertes zum Thema, finden Sie hier.





Was ist Smart Metering?

Smart Metering bezeichnet die Messung von Strom, Erdgas, Wasser oder Fernwärme durch einen Smart Meter.
Bei Smart Metern kann man zwischen einer modernen Messeinrichtung, die den Energieverbrauch lediglich elektronisch erfasst und digital anzeigt und einem intelligenten Messsystem, das mit einem Smart Meter Gateway (Kommunikationseinheit) zur sicheren Datenübertragung ausgestattet ist.


Wie funktioniert es?

Ein Smart Meter misst Verbrauchsdaten und kommuniziert über die Kommunikationseinheit (Smart-Meter-Gateway) direkt mit dem Netzbetreiber, um Messdaten zu übermitteln.


EU-Richtlinie zur Energieeffizienz 2012

  • „Mindestens 80 Prozent der Verbraucher sind bis 2020 mit intelligenten Verbrauchserfassungssystemen auszustatten, wenn die Einführung intelligenter Zähler als kostenwirksam angesehen wird“
  • Ergebnis E&Y-Studie von 2013: flächendeckender Rollout in Deutschland wirtschaftlich nicht sinnvoll

Gesetzeslage in Deutschland vor dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende

Seit 2010 ist die Ausstattung aller Neubauten und totalsanierten Altbauten mit einem Smart Meter Pflicht.


Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende

  • Ab 2017: Bei turnusmäßigem Austausch muss ein Smart Meter verbaut werden (Wechselturnus: Mechanische Zähler alle 16 Jahre, elektronische alle acht)
  • Ab 2017: verpflichtender Einbau für Verbraucher über 10000 kWh/a und Erzeuger Erneuerbarer Energien ab sieben kW Anlagenleistung
  • Ab 2020: verpflichtender Einbau von intelligenten Messsystemen  bei Verbrauchern ab 6000 kWh/a
  • Spätestens 2032: Ersetzen aller Ferraris-Zähler durch intelligente Zähler
  • Keine Veto-Möglichkeit für Verbraucher beim Einbau von Smart Metern

Vorteile von Smart Metering

  • Keine jährliche Stromablesung mehr nötig
  • Kontinuierliche Aufzeichnung und Information über den Energieverbrauch
  • Analysemöglichkeit via Software
  • Beim Überwachen des Wasserverbrauchs als Fehlfunktionsüberwachung nutzbar. Z. B. für die Lokalisierung von Wasserrohrbrüchen oder nicht abgedrehten Wasserhähnen
  • Nachhaltigere Ressourcennutzung und Vermeidung von Lastspitzen im Stromnetz

Nachteile von Smart Metering

  • Lebensgewohnheiten sind anhand von Verbrauchsdaten analysierbar (Personenzahl im Haushalt, An –und Abwesenheit, Gerätenutzung etc.)
  • Höhere Kosten als derzeitige Zählwerke
  • Einsparpotentiale primär für Haushalte mit sehr hohem Stromverbrauch
  • Gefahr von Messwertmanipulation und damit Eingriffen in das Energienetz durch Hacker

Anforderungen an den Datenschutz

  • Datenschutz ist aufgrund der Sensibilität der durch Smart Metering erhobenen Daten ein sehr wichtiges Thema
  • Hohe Datenschutz- und Datensicherheitsstandards für Entwicklung, Produktion, Auslieferung und Betrieb des Smart-Meter-Gateways eines intelligenten Messsystems erforderlich

Datenschutz-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie

  • Keine über die energiewirtschaftlichen Zwecke hinausgehende Nutzung der erhobenen, personenbeziehbaren Daten
  • Datensparsame Ableseintervalle ohne Möglichkeit auf Rückschlüsse zum Verhalten der Nutzer
  • Übermittlung der Daten anonymisiert, pseudonymisiert und aggregiert
  • Verarbeitung der Daten erfolgt ausschließlich lokal und nicht extern
  • Übermittlung an möglichst wenige Stellen
  • Löschen der Daten sobald eine Speicherung nicht mehr erforderlich ist
  • Für den Verbraucher sichtbare und nachvollziehbare Kommunikations- und Verarbeitungsschritte
  • Einfache Durchsetzbarkeit der Rechte auf Löschung, Berichtigung und Widerspruch
  • Garantie der freien Tarifwahl bleibt erhalten
  • Smart Meter sind nicht von außen frei zugänglich