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So lebt es sich in Markersdorf

Markersdorf: Dörflich ist hier kaum etwas

Faszinierend, wie Zahlen täuschen können: Über 250 Ein- und Zweifamilienhäuser stehen in Markersdorf herum, eine Zahl, die den Stadtteil mit dem dörflichen Namen ländlich-idyllisch erscheinen lässt. Rund um den alten Ortskern aber gruppieren sich auch 380 Plattenbau-Adressen.

So weiß man gar nicht, ob man im Falle Markersdorf vom trauten Glück im eigenen Heim sprechen soll, denn schaut man aus dem Fenster, sieht man: Platte. Sitzt man im Garten, sieht man: Platte. Geht man vor die Haustür, sieht man: Sie wissen schon. Auf den Hügeln um das alte Markersdorf schlug das System voll zu: Hier entstand in den 1970er und 80er Jahren eines der größten Neubaugebiete der DDR.

Funktionale Bauten

Schön ist das natürlich nicht, aber zumindest funktional: Wer im obersten Stock wohnte, brauchte im Winter die Heizung nicht aufzudrehen, weil die über Putz liegenden Rohre genügend Wärme ausstrahlten - ein Vorteil, der sich mancherorts ins Jetzt gerettet hat; nicht schlecht in Zeiten hoher Energiepreise. Dazu gab es alles in unmittelbarer Nähe: Kaufhalle, Schule, Kindergarten, Poliklinik.

Vieles davon hat sich bis heute erhalten und manches ist sogar ein bisschen hübscher geworden. Markersdorf hat zwar noch immer die höchste Einwohnerdichte aller Chemnitzer Stadtteile (über 5.000 Menschen pro Quadratkilometer), leidet aber unter enormem Bevölkerungsschwund. Dies gibt den kommunalen Wohnungsbaugenossenschaften die Möglichkeit, ihren Gebäudebestand auszudünnen: Häuser werden durch Grünflächen, Spiel- oder Parkplätze ersetzt, Hochhäuser zurückgebaut, Wohnungszuschnitte geändert. Dazu kommen bunte Balkone und hübsche Anstriche.

Abwanderung trotz guter Anbindung

So richtig helfen will das aber noch nicht. Es gibt zu wenig junge Familien, die neu in den Stadtteil ziehen. So ist der Jugendquotient der zweitkleinste in der ganzen Stadt, nur jeder achte Einwohner ist unter 20 Jahre alt. Viele Einwohner finden andere Viertel attraktiver, und so verlassen auch die Schulen Markersdorf schrittweise und wechseln an einen anderen Standort.

Verkehrstechnisch kann man sich in Markersdorf hingegen kaum beschweren. Mit dem Südring hat man die Autobahnanbindung direkt vor der Haustür, Bus und Bahn fahren den Stadtteil in guten Abständen an. Mit dem Vita-Center steht auch eine Shopping-Mall mit Kino, Bowlingbahn und Fastfood in unmittelbarer Nähe zur Erholung bereit.

Markersdorf bietet bezahlbaren Wohnraum in eher gewöhnungsbedürftiger Umgebung.

Volker Tzschucke

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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