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So lebt es sich in Harthau

Harthau: Der erste Vorort mit elektrischem Strom

Harthau ist ein typischer Vorort: Gelegen an der B95 Richtung Annaberg, einer Ausfallstraße, finden sich hier vor allem ältere Ein- und Mehrfamilienhäuser, kleinere Dienstleistungsunternehmen, einige Gärten und hin und wieder gar einst prächtige Villen.

Mit seiner Lage an den Ausläufern des Erzgebirges hatte Harthau einst großen Hoffnungen zu tragen: Würde hier Silber gefunden oder Kupfer abgebaut werden können? Wäre also jeder Landbesitzer ein potentieller Rohstoffmagnat? Grabungen und Probebohrungen führten aber leider nicht zu kommerziellen Erfolg versprechenden Ergebnissen.

Spinner statt Goldgräber

So musste Harthau mit anderen Vorzügen aufwarten: Einst war es einer der ersten Chemnitzer Vororte mit elektrischem Strom. Von hier aus begründete Chemnitz seinen Ruf als sächsisches Manchester - mit der Errichtung der Bernhardschen Spinnerei, die Anfang des 19. Jahrhunderts als technisches Wunderwerk galt und darob sogar vom Weimarer Geheimrat Goethe besucht wurde. Andere Unternehmer und Unternehmen zogen nach, und so war Harthau im 19. Jahrhundert ein Zentrum der Industrie.

Von dieser gloriosen Vergangenheit zeugen heute nicht nur große Fabrikbauten und einige Villen, bei denen es allerdings oftmals mittelschwerer Phantasie bedarf, sich ihren einstigen Glanz vorzustellen. Sie bilden das Zentrum größerer parkartiger Grundstücke entlang der Harthauer Hänge.

Einwohner leben in Einfamilienhäusern

Der normale Einwohner kann davon nur träumen: Dessen Ein- und Zweifamilienhäuser, die zwei Drittel der Harthauer Wohngebäude ausmachen, liegen doch im Regelfall wesentlich bescheidener am Rand der Bundesstraße. Auch sie haben zum überwiegenden Teil ein gehöriges Alter auf dem Buckel, beinahe ein Drittel wurde noch im 19. Jahrhundert errichtet, ein weiteres Drittel vor 1950 erbaut.

Zu DDR-Zeiten wurde Harthau dann als Wohnungs- oder Hausbaustandort eher links liegen gelassen, erst mit dem Ende des Arbeiter- und Bauernstaates nahm Harthau einen bescheidenen Aufschwung mit der Ausweisung von Neubaugebieten. Immerhin knapp 100 der 580 Wohngebäude stammen aus den vergangenen 18 Jahren. Dies führte in Harthau dazu, dass hier die Einwohnerzahl im Vergleich aller Chemnitzer Stadtteile am konstantesten blieb: In zehn Jahren zwischen 1997 und 2006 hat sich diese gerade mal um 4 nach unten verschoben.

Wer in Harthau lebt, wohnt schon fast außerhalb der Stadt, hat aber doch die meisten infrastrukturellen Einrichtungen noch einigermaßen in der Nähe: Einkaufen und tanken kann er im Altchemnitz-Center und mit der Straßenbahn ist er dank City-Bahn fast genauso schnell im Chemnitzer Stadtzentrum wie in Stollberg.

Volker Tzschucke

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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