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So lebt es sich in Himmelstadt

Himmelstadt: Auch ohne Stadtrecht Kleinstadtniveau

Der Name Himmelstadt, so erfährt man, sobald man ihn gegenüber einem Bewohner der Nachbargemeinden des fränkischen Ortes erwähnt, sei eine doppelte Lüge: Weder Himmel noch Stadt werde hier geboten. Ganz fair ist das nicht.

Zwar ist man in Himmelstadt – beispielsweise mit der Ausrichtung eines "Dorferlebnistags" - ganz einsichtig, dass es der 1.750 Einwohner zählenden Gemeinde am Stadtrecht ermangelt. Dass es hier so gar nicht himmlisch ist, würden hingegen die Einwohner einigermaßen vehement bestreiten. Schließlich fügt sich das Örtchen ganz hübsch ins Maintal und verwandelt es mit dem Himmelstädter Kelter gar ins Wein-Tal. In einigen traditionellen Weinstuben sowie in Heckenwirtschaften kann man den Selbstgezogenen auch gleich verköstigen.

Der geteilte Himmel

Indes, der Himmel ist geteilt: Auf beiden Seiten des Mains haben sich Himmelstädter angesiedelt, stromabwärts gesehen linkerhand eher die Bewohner, rechterhand, rund um den Bahnhof, eher die Gewerbetreibenden. Diese Tatsache kann von Himmelstadt als Alleinstellungsmerkmal beansprucht werden: Zwar findet man häufig in Main-Spessart einander am Fluss gegenüberliegende Siedlungsbereiche, nirgendwo anders jedoch gehören sie tatsächlich zu einer, noch dazu selbständigen Ortschaft.

Himmelstadt verfügt darüber hinaus über das einzige offizielle Weihnachtspostamt in Bayern. Alljährlich ab September ist es im Rathaus geöffnet, um die Wunschzettel und Bittbriefe tausender Kinder ans Christkind nicht nur entgegen zu nehmen, sondern diese in dessen Namen auch gleich zu beantworten - wenn schon nicht Himmel, dann zumindest dessen Sprachrohr.

Schlepperfreunde?

Getragen wird dieses Angebot von den Einwohnern, die sich auch sonst engagiert zeigen: Fußball, Tennis, Tischtennis, Schach spielen sie im Verein, es gibt ein Jugendzentrum und die Altengruppe "Frohsinn", Chöre, Liederkränze und Musikverein und natürlich einen Karnevalsverein mit eigenen Prunksitzungen und Rosenmontagsumzug. Außergewöhnlicher ist das Angebot des Vereins "Schlepperfreunde": Hier geht's um alte Traktoren, Bulldogs und Motoren.

Apropos: Hat man das idyllische Kleinstadtleben von Himmelstadt satt, lässt es sich vergleichsweise gut entkommen: Bahnanschluss ist da, bis Würzburg sind es etwa 20 Kilometer, bis zu den Autobahnen A 3 und A 7 nicht wesentlich weiter. Und das Mittelzentrum Karlstadt mit Kino, Schwimmbädern und allen möglichen Einkaufsgelegenheiten liegt noch näher. In Bus oder Zug trifft man dann sehr wahrscheinlich auf ältere Schüler, die in Karlstadt höheren Bildungsweihen entgegen streben, Grundschule und Kindergarten hat der Ort aber selbst. Auch zur Arbeit fährt man zumeist nach Karlstadt oder Würzburg, Himmelstadt ist eher weinwirtschaftlich geprägt, ansonsten gibt es lediglich einige Kleingewerbe- und Handelstreibende denn große Industriebetriebe.

Fränkische Altbausubstanz, leider durch den Verkehr leicht angegraut, viele Einfamilienhäuser und ein für die Größe angemessenes kulturelles und infrastrukturelles Angebot machen Himmelstadt zwar nicht zum Himmel auf Erden, aber doch zu einer ansehnlichen und bewohnerfreundlichen Gemeinde.

Volker Tzschucke

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

2 / 2024-04-22T23:02:05Z / r583